Mit der zweiten Ausgabe von Quartetten von Dmitri Shostakovich legt das Carducci String Quartet die beiden ersten und das siebte Werk vor. Im Konzert haben sie alle Quartette dieses Komponisten schon an einem Tag gespielt.
Die Carduccis entwickeln eine erstaunliche Intensität bei ihrem Spiel. Sie agieren voller Leben und Vitalität mit technischer Strenge, durchdringender musikalischer Einsicht, kurzum ein hochoktaniges Spiel mit Spontaneität. Allerdings legt diese Herangehensweise vielleicht auch ein Blick auf ein getuntes Auto nahe. Denn ein solches Fahrzeug wird dann meistens auch so gesteuert, also schnell, mit laut aufröhrendem Motor und vielleicht auch zu ungestüm mit quietschenden Reifen um die Kurve. Will sagen, so ein aufgebrezeltes Auto sieht schön aus und bietet damit auch attraktive Seiten. Aber außer für den, der drinsitzt und sich an der Kraft erfreut und vielleicht auch Angst und Schrecken verbreiten möchte, ist es für die Umwelt oft unangenehm.
Hier im Quartett bedeutet das, dass manche langsame und klingende Passagen durchaus mit überzeugendem Antritt gespielt werden. Aber es gibt auch die Stellen, die mit übermütigen Akzentuierungen, mit nicht wirklich durchgehörten Akkorden oder etwa dann auch wieder emotionslos klingenden Passagen nicht dem entsprechen, was der Außenwelt gut gefällt.