Der italienische Pianist Carlo Grante dürfte, obwohl er über 50 CDs aufgenommen hat und in den größten Konzertsälen der Welt auftritt, für viele Musikfreunde ein Unbekannter sein.
In seinem Liszt-Programm ‘Art & Literature’ bündelt er ‘Après une lecture de Dante, die ‘Sonetti del Petrarca’ 47, 194 & 123, den Mephisto-Walzer (in der Busoni-Bearbeitung) und den Totentanz (in der Solo-Fassung für Klavier) zu einem spannenden Reigen beliebter Klavierstücke. Grante entpuppt sich dabei als ein enorm versierter und technisch überragender Pianist, der es versteht, der ganzen Klangpracht Liszts gerecht zu werden. Die Interpretationen sind sehr extrovertiert und dramatisch. Ohne Grante jetzt Effekthascherei vorwerfen zu wollen, hätte man sich hier und da etwas ruhigere Töne gewünscht. Aber trotzdem, Grantes Konzept geht auf und seine sehr virtuosen Interpretationen fesseln den Zuhörer von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Leider entspricht die Aufnahmetechnik nicht dem heutigen Standard, so dass der Klang, auf den es gerade in Grantes Interpretationen so sehr ankommt, eher eindimensional wirkt. Das ist wirklich schade, denn hätte der italienische Pianist eine bessere Aufnahmetechnik zur Verfügung gehabt, seine Liszt-CD wäre ein kleines Ereignis geworden.
Brilliant, virtuoso Liszt performances, whose impact is reduced by an inadequate sound recording.