Die neue Einspielung von Puccinis Oper ‘Turandot’ unter Antonio Pappano ist ein großartiges künstlerisches Tondokument. Es gelingt dem Dirigenten, Solisten, Chöre und Orchester in einer packenden Aufführung zusammenzuschweißen, deren innere Glut und ein großer lyrischer Atem Puccinis Dramatik kompromisslos und überzeugend umsetzt. Die Modernität der Komposition wird so sehr deutlich. Read More →
Eine seltsame Strauss-Aufnahme ist dies. Andris Nelsons dirigiert erstaunlich dezent und vorsichtig; die oft ungebremste Leidenschaft, die seine frühen Strauss-Interpretationen kennzeichnete, vernimmt man kaum. Sicher, weder die Vier Letzten Lieder noch für die Schlussszene aus Capriccio eignen sich für ausufernde Klangwallungen, aber die Expressivität der Lieder müsste Nelsons und dem schön aufspielenden Gewandhausorchester eigentlich liegen. Das Problem scheint eher die Solistin Rachel Willis-Sorensen sein, die weder das interpretatorische Feingefühl noch die Stimme für dieses Werk mitbringt. Read More →
Das Czech National Symphony Orchestra spielt unter seinem Chefdirigenten Steven Mercurio ein ganzes Programm mit Musik für Streicherensemble. Der britische Schmalz wird in der Fantasia on a Theme by Thomas Tallis abgewischt, und stattdessen staffiert Mercurio Vaughan-Williams’ Bestseller mit einem schlanken und eher schlichten Klang aus. Read More →
Gianandrea Noseda nimmt mit dem London Symphony Orchestra einen Zyklus von Prokofievs Symphonien in Angriff. Die einzelnen Symphonien werden zunächst nur digital erhältlich sein, doch wenn die letzte veröffentlicht sein wird, soll auch eine Box mit physischen SACDs auf den Markt kommen. Read More →
Bela Bartok hat nur drei Bühnenwerke geschrieben: die einaktige Oper A Keksakallu herceg varo, das Ballett Der wunderbare Mandarin und die Pantomime Der holzgeschnitzte Prinz. Dieses Tanzspiel wurde 1917 in Budapest uraufgeführt. Die Figur des Holzprinzen verhilft ihrem Schöpfer, dem Prinzen, zu seinem Ziel, nämlich die Liebe der Prinzessin zu gewinnen. Read More →
Die Mezzosopranistin Anna Bonitatibus singt Monologe von Donizetti, Respighi, Rossini, Zingarelli, Viardot und Wagner, die zwischen 1804 und etwa 1911 entstanden sind und ein breites Spektrum von Gefühlen beinhalten. Die Gesamtauswahl macht deutlich, dass Anna Bonitatibus mit diesem Album in wenig bekannte Bereiche der Gesangskunst vorstößt, immer neugierig und offen. Read More →
Johannes Krahls Lebensmittelpunkt liegt aktuell in Leipzig. Die Nähe zu Johann Sebastian Bach und seiner Musik ist demnach gegeben und definitiv auch gesucht, hört man sich seine neue Aufnahme Elements of Bach an. Da gibt es weitaus mehr als bloß Elemente oder Spuren des Thomaskantors. Johannes Krahl zitiert zu Recht Max Reger, wenn er schreibt: « Seb. Bach ist für mich Anfang und Ende aller Musik; auf ihm ruht und fußt jeder wahre Fortschritt!“ Read More →
Irgendwo mag Rafael Payare etwas vom Fratzenhaften der Musik Gustav Mahlers gelesen haben. Und tatsächlich, den ganzen ersten Satz über, höre ich mir die Musik mit verzerrtem Gesichtsausdruck an, denn das, was Payare Mahler antut, schmerzt. Read More →
Vieles an dieser Aufnahme mit dem Choeur de Chambre de Namur kann gefallen. Die Interpretationen sind generell schön ausbalanciert. So geht Julien Chauvin bei Mozarts Requiem nicht in die Extreme wie vielleicht andere Interpreten. Beispielhaft sei hier das Confutatis genannt, das nie überspitzt formuliert wird. Dem entspricht auch der etwas opulentere Gesamtklang, der allerdings ein gesangliches Glanzstück wie die meisterhaft dargebotene Schlussfuge nicht unterbindet. Read More →
Kai Strobel, Omar Massa, der auch als Komponist präsent ist, sowie Katharina Treutler faszinieren auf dieser CD mit einem Ausflug in eine für den normalen Hörer vielleicht ungewohnte Klangwelt, deren Reize aber in geeigneter, offener Stimmung durchaus nicht verschlossen bleiben. Das ist ernsthaft und einfühlsam dargebotene Kunst. Read More →