Der Spätromantiker Nikolai Medtner (1880-1951) ist längst kein vergessener Komponist mehr, aber sehr populär ist er auch nicht gerade. Medtner, der skandinavische und deutsche Vorfahren hatte und Russland im Alter von 40 Jahren endgültig verließ, um sukzessiv in Berlin, Paris und London zu leben, wurde der ‘russische Brahms’ genannt, wohl wegen des nachdenklichen Charakters vieler Stücke, die selbst in virtuosen Passagen von dunkler Brillanz ist. Read More →
Robert Kahn war für die Nazis ein ‘Entarteter’, ein jüdischer Komponist, dem aber die Flucht nach England gelang. Wie so mancher seiner Kollegen war er nach dem Krieg ein Vergessener. Read More →
Ragnhild Hemsing verpasst dem Violinkonzert von Bruch in den Ecksätzen einen etwas rauen, kräftig akzentuierten und auftrumpfenden Charakter und hat dafür in Eivind Aadland einen energisch mit agierenden Partner. Das hindert sie nicht, dennoch einen sehr lyrischen und tief empfundenen langsamen Satz zu spielen. Read More →
Während der Arbeit an seiner 6. Symphonie reiste Anton Bruckner u.a. in die Schweiz und gab ein Konzert an der Hofkirche in Luzern. Dorthin hat es nun Hansjörg Albrecht verschlagen für die Aufnahme der Orgel-Bearbeitung von Bruckners A-Dur-Symphonie – ein weiterer Markstein auf dem Weg zur Gesamtaufnahme für das Bruckner-Jubiläum im Jahr 2024 (200. Geburtstag). Read More →
Louis Vierne (19870-1937) ist hauptsächlich als Komponist für Orgelwerke bekannt. Darüber hinaus hat er etwas mehr als zehn Kammermusikwerke für andere Instrumente komponiert. Das Ensemble Le Déluge hat auf dieser CD vier davon eingespielt. Als Hörer bekommt man einen guten Eindruck von Viernes Talent, auch für andere Instrumente außer der Orgel zu schreiben. Read More →
« Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung…“ lautet der eigentliche Titel von Heinrich Schütz’ erstem oratorischem Werk. Während der Sieg vor allem in der Schlusssequenz – Victoria – gefeiert wird, ist die Fröhlichkeit nur bedingt zu spüren. In dieser Musik geht es vor allem um Betrachtung, um Bewusstwerdung des Unmöglichen – der Auferstehung. Read More →
Der lettische Pianist Vestard Shimkus spielt die Sammlung der 24 Préludes von Claude Debussy mit wachem Geist und genau überlegtem Ansatz. Nicht so sehr die Farben sind es, die ihn interessieren, sondern die Relativität des Rhythmus, aus der sich die Stimmungen ableiten, die Shimkus in dieser Interpretation für sehr persönliche Akzente benutzt. Mitunter wird die Musik dadurch auch sehr dramatisch und klingt dabei sehr spannend neuartig. Read More →
Vincent Bernhardt ist ein international gefragter Pädagoge, Cembalist, Orchesterleiter und Barockspezialist. Etliche seiner Aufnahmen sind preisgekrönt, und auch diese neue Einspielung der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach mit dem litauischen Klaipeda Chamber Orchestra ist vollends gelungen, obwohl dieses Ensemble nicht unbedingt das Format und die Qualität vergleichbarer Orchester besitzt. Read More →
Pietro Nardini (1722-1793) hatte als Geiger einen guten Ruf. Die Kunst dieses Schülers von Giuseppe Tartini wurde u.a von Leopold Mozart gepriesen, « in der Schönheit, Reinigkeit, Gleichheit des Tones und im Singbaren Geschmacke nichts Schöneres kann gehöret werden“. Die Musik, die er komponierte, ist der Vorklassik zuzurechnen. Read More →
1915 schrieb der italienische Komponist Pietro Mascagni eine bildsynchrone symphonische Begleitmusik zu Nino Oxilias Stummfilm Rapsodia Satanica, einem ‘dramma musicale cinematografico’, in dem Lyda Borelli die Hauptrolle spielte. Bei der Uraufführung am 3. Juli 1917 dirigierte Mascagni selber das Orchester im Kino Augusteo in Rom. Read More →