Carl Nielsen, den man das nordische Gegenstück Gustav Mahlers genannt hat, schrieb sechs stimmungsvolle und durchaus attraktive Symphonien. Wenn die erste noch an Brahms erinnert, so ist die zweite (mit dem Untertitel Die vier Temperamente) bereits ein sehr unkonventionelles Werk, das uns einen Choleriker, einen Phlegmatiker, einen Trauernden und einen Sanguiniker in realistischen Darstellungen vorstellt. Read More →
Der serbische Pianist Nenad Lecic beginnt sein kontrastreich aufgebautes Programm mit einer sehr introvertierten Interpretation von Schumanns Fantasie op. 17. Er konzentriert sich nur auf die Musik und ihre Inhalte, um die darin enthaltenen wechselnden Emotionen höchst sensibel hörbar werden zu lassen. Read More →
Trotz interessantem und außergewöhnlichem Programm – wann hört man schon einmal Händels Neun Deutsche Arien? – disqualifiziert sich diese Produktion durch ein inakzeptables, amateurhaftes Klangbild, bei dem die Sängerin sehr im Vordergrund steht, die begleitenden Instrumente aber in weiter Ferne zu spielen scheinen. Read More →
Diese CD muss vor allem wegen seines Solisten, dem tschechischen Violinisten Pavel Sporcl, empfohlen werden. Tatsächlich beeindruckt der Violinist mit einem absolut perfekten und in allen Hinsichten ausgewogenen Spiel. Dazu überrascht er mit einem dunkel timbrierten, offenen und wunderbar vollen Klang, der eher in der Tradition der alten Meister steht als jetzt den analytischeren, feingliedrigen Klang der mittleren und jungen Generation. Read More →
Selten habe ich eine so unausgegorene und stilistisch wechselhafte Musik gehört wie in den beiden Klaviersonaten des Komponisten Edward MacDowell (1860-1908). Dabei hat der Amerikaner einen durchaus guten Namen. Von den Klaviersonaten wird er wohl nicht kommen. Read More →
Die 1989 in München geborene Sopranistin Katharina Ruckgaber hat ihr Programm Love and Let Die mit 21 Titeln thematisch in sechs Kapitel eingerichtet, die Höhen, Tiefen, Anfang und Ende der Liebe nachzeichnen. Mit ihrer jugendlichen, gut geführten und unmittelbar ansprechenden Sopranstimme ist sie vor allem gestalterisch-dramatisch eine gute Interpretin für dieses Programm. Read More →
(Remy Franck) – Josef Bohuslav Foerster (1859-1951) war Romantiker durch und durch. Seine späteren Werke mögen etwas moderner sein, die frühen, die auf dieser CD erklingen, sind Romantik pur und atmen noch den Geist Dvoraks, ohne dessen charakteristische Themenkraft zu erreichen. Read More →
Das Booklet dieser CD enthält das Gemälde Ad Marginem von Paul Klee. Es bezieht sich auf die Flora und Fauna, die am Rande wächst, während eine dunkelrote Sonne die Mitte bestimmt. Man mag dieses Gemälde, das sich einer einfachen Deutung verschließt, hier so sehen, dass das Trio von Rachmaninov die leuchtende Sonne darstellt, während die anderen Werke wie die Pflanzen oder Tiere am Rande erscheinen, zumindest was ihr Erscheinen im Konzertbetrieb angeht. Read More →
Henry Purcells Dido and Aeneas wird von Jonas Descotte mit einem kleinen Ensemble von nur acht Musikern dirigiert, die also quasi solistisch spielen und sich durch ein sehr feines und klangsinnliches Interpretieren auszeichnen. Das gibt dem Klang einen eher intimen Charakter, der den Stimmen viel Raum lässt. Read More →
Der erste Satz der 2. Symphonie des 1955 geborenen amerikanischen Komponisten Michael Kurek bereits bietet vor dem Hintergrund einer klassischen Satzanlage ein klangschönes Wandgemälde, das laut Kurek viele fantastische Welten zeigen soll, die ihm begegnet sind und die er liebt. Dabei ist er einem unbestimmten märchenhaften Denkansatz gefolgt, der das Sujet als solches und nicht ein bestimmtes Märchen anpeilt. Read More →