Edvard Griegs Cellosonate fristet in seinem Schaffen ein Schattendasein. Daniel Müller-Schott und Herbert Schuch scheinen nun ausgezogen zu sein, die von Grieg selbst nicht besonders geschätzte Sonate aufzupäppeln. Sie steigen mit dem Allegro agitato derart furios und energetisch in das Werk ein, dass man von diesem inneren Feuer und seiner Kraft mitgerissen wird. Auch im Andante bleibt bei allem Lyrismus viel Nervosität bestehen. Das Finale ist beschwingt und tänzerisch, alle Nervosität ist gewichen, aber die Energie ist geblieben. Read More →
In seinen Anmerkungen im Beiheft äußert sich Norrington zu den grundlegenden Prinzipien, nach denen er eine Aufführung, auch bei Mozart vorbereitet. Das sind in englischer Lesart Sources (Quellen), Size (Ensemblegröße), Seating (Sitzordnung), Speed (Tempo), Sound (Klang) und Style (Stil). Diese Aspekte werden dann noch in Bezug die spezifischen Werke näher ausgeführt. Read More →
Die Sonate von Claude Debussy zählt zu seinem Spätwerk, in der er clownesk ironisch moderne Musik schafft. Gleichzeitig evoziert Debussy mit technischen Anforderungen, dem Pizzicato im zweiten Satz als Gitarrenbild und musikalischen Elementen, etwa dem Habanera-Rhythmus, spanisch anmutende Bilder. Janacek dagegen setzt nicht nur im Titel, sondern auch durch volksmusikalisch nachempfundene Gestaltungen eine ganz andere Welt, die er zu einem atmosphärischen Werk formt. Read More →
Ursprünglich vor beinahe fünf Jahrzehnten in Budapest in Ungarn von Musikstudenten gegründet, hat das Takacs Quartet seit beinahe drei Dekaden seinen Sitz in Boulder, USA. In der Zeit haben auch personelle Wechsel stattgefunden, nur Cellist András Fejér ist von den Gründern übrig geblieben. Trotzdem ist es dem Ensemble mindestens gelungen, in all den Jahren seine Qualität zu halten. Mit einem ganz der Musik zugewandten unprätentiösen Stil widmen sie sich ihrem Anliegen. Read More →
Anna Fedorova und Modestas Pitrenas steigen unter allen Gesichtspunkten ‘moderato’ und betont lyrisch in den ersten Satz von Rachmaninovs Zweitem Klavierkonzert ein. Aber es ist doch vielleicht der Zurückhaltung ein bisschen Zuviel, denn es fehlt deutlich an Spannung. Davon gibt es zwar genug im weiteren Verlauf, aber bis dahin muss man schon durchhalten. Read More →
Die französische Pianistin Sophia Vaillant spielt ein abwechslungsreiches Programm von Klavierstücken, die von Frauen komponiert wurden, und vermischt dabei Epochen und Stile sowie bekannte und wenig bekannte Komponistinnen. Die Stücke sind kurz und kontrastreich und wechseln zwischen Virtuosität und Poesie. Read More →
Die Rudersdal Chamber Players, die 2017 von der Geigerin Christine Pryn gegründet wurden, spielen Kammermusik des dänischen Komponisten Poul Ruders (*1949). Read More →
Das Debütalbum des Countertenors Randall Scotting bei Signum Records greift Arien auf, die für den Kastraten Senesino (1686-1758) komponiert wurden. In London wirkte Senesino vor allem als Solist in Händels Opern, aber auch andere Komponisten haben für ihn komponiert. Dieser Hinterlassenschaft wendet sich Scotting zu. Laut Verlegerangaben handelt es sich bei den Arien auf diesem Album mit nur einer Ausnahme um moderne Uraufführungen. Read More →
Vivaldi auf der Birbyne
Das litauische Plattenlabel 6-2 Studio hat von Antonio Vivaldi eine Reihe von Flötensonaten (RV 48 – 51) veröffentlicht. Das Arrangement sieht das litauische Holzblasinstrument Birbyne (Hornpfeife) vor. Sie klingt im unteren Register weich und warm, im hohen etwas schärfer und kräftiger. Das gibt Vivaldis Musik neue, ungewöhnliche Farben, weil die Birbyne sehr unterschiedlich klingen kann, mal wie eine Blockflöte, mal wie eine Oboe, ein Saxophon oder sogar eine Trompete. Read More →
Michael Rische ist inzwischen bei CD Nummer 7 seiner Gesamtaufnahme dee Bach-Klavierkonzerte angelangt. Von Müdigkeit oder gar Überdruss ist allerdings nichts zu spüren. Das Gegenteil ist eher der Fall. Auch die drei hier zu hörenden Konzerte klingen frisch und fantasievoll. Read More →