Allein die zeitgenössische Bezeichnung ‘weiblicher Beethoven’ spricht Emilie Mayer jegliche Selbständigkeit ab. Dies ist aber nicht das einzige Vorurteil, mit dem die Komponistin zu kämpfen hatte. Vielleicht ist gerade durch diese Widerstände eine derart starke Musik entstanden, wie wir sie in den beiden vorliegenden Symphonien erleben. ‘Erleben’ trifft die Interpretationen des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven besser als ‘Zuhören’. Read More →
« Unsere Interpretation soll beim Publikum die Empfindung wecken, es höre die Musik zum ersten Mal. Das ist mein Ziel. » Wow, das ist ein Ziel! Ich hatte den Satz in der Pressemitteilung entdeckt, als ich gerade die Symphonien Nr. 1 und 3 gehört hatte, die auf der ersten der 5 CDs enthalten sind. Nun, ich hatte die beiden Werke sofort wiedererkannt und kann wirklich nicht sagen, dass ich viel Neues darin entdeckt hätte. Hin und wieder eine ungewohnte Akzentuierung, da oder dort eine neue Farbe. Read More →
Diese CD enthält die letzten Aufnahmen eines ukrainischen Symphonieorchesters bevor der verbrecherische Russenpräsident seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Das ist das Anekdotische. Das Musikalische ist eigentlich viel wichtiger. Denn gleich mit der feingliederigen, durchgehend spannungsvoll rhetorischen Interpretation von Les Eolides wird der Hörer vollauf ins musikalische Geschehen einbezogen. Dazu trägt auch eine außergewöhnlich gute, ideal räumliche und transparente Tonaufnahme bei. Read More →
Die fünf Divertimenti, die Wolfgang A. Mozart für Trio di Clarone komponierte, erklingen hier in der Bearbeitung für Streichtrio. Die Interpretationen durch das brasilianische Trio Cruz, Marin und Reis lassen keine Wünsche offen, denn sie treffen den typischen Charakter dieser Musik sehr gut. Ihr Spiel ist zwar vital und von bestechender Frische, zugleich aber auch sehr stilvoll, feinfühlig und durchgehend zum Hinhören eloquent. Read More →
Diese CD mit Orgeltrios wurde in der Kirche Saint-Paul-Saint-Louis in der Rue St. Antoine des 4. Arrondissements von Paris aufgenommen, wo Gabriel Bestion de Camboulas Titularorganist ist. Read More →
Jules Massenet (1842-1912) war ein ganz besonders fruchtbarer Komponist. Louis Schneider sagte über ihn: « Er schrieb Musik wie ein Vogel singt; seine Vorstellungskraft und seine Phantasie schufen ein ganzes kleines harmonisches Universum. Sein buntes Denken hat die verschiedensten Themen in Melodien gekleidet, manchmal sogar die uninteressantesten Gedichte. Read More →
In verschiedenste Klangwelten, eher sogar Sphären, entführt die Geigerin Elsa Moatti. Durch ihre eigene Familienhistorie mit algerischen, amerikanischen, französischen und jüdischen Wurzeln quasi determiniert serviert sie unter dem Titel ‘Exils’ Musik unterschiedlichster Prägung. Dabei versteht sie das Exil nicht nur im Sinne von vertrieben, sondern auch einfach im Sinne eines Entlassens, etwa der Töne aus einem Instrument. Read More →
Von Monteverdis Oper Il ritorno d’Ulisse in Patria gibt es ein gutes halbes Dutzend Aufnahmen, und diese hier muss man zu den besten zählen, nicht zuletzt wegen der Sorge um ein wirklich beseeltes und emotionales Recitar Cantando, wie es Dirigent Stéphane Fuget im Booklet ausführlich beschreibt. Die affektreiche Deklamation im Rezitativ und die nicht weniger affektreichen Arien und Szenen sind die Hauptcharakteristik dieser herausragenden Aufnahme. Read More →
Das Milano Saxophone Quartet spielt auf dieser CD Skylines zunächst Ciudades, also Städte, von Guillermo Lago, dem kompositorischen Alter Ego des niederländischen Saxophonisten Willem van Merwijk. Ciudades ist in seiner ursprünglichen dreiteiligen Fassung dem Amstel Quartett gewidmet, das diese drei Stücke auch aufgenommen hat. Read More →
Le Vieux Sourd for piano + Baroness von Ritkart for violin and piano +
In the Asylum for piano trio + Ø for piano quartet + Triorchic Blues for piano trio; Fidelio Trio (Darragh Morgan, Violine, Mary Dullea, Klavier, Adi Tal, Cello); 1 CD Mode Records 332; Aufnahme 08.2018, Veröffentlichung 06.2022 (63') - Rezension von Remy Franck
Das Fidelio Trio spielt ein Programm mit hauptsächlich Erstaufnahmen von Werken des irischen Komponisten Gerald Barry (*1953). Barry, der bei Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und Friedrich Cerha studierte, ist für seine Opern bekannt, hat aber auch einige Orchesterwerke und viel Kammermusik geschrieben.
« Barrys Musik klingt in ihrer diamantenen Härte, ihrem Humor und gelegentlich ihrer Gewalttätigkeit wie die keines anderen Komponisten », urteilte der Guardian, und das ist, was die beiden ersten Attribute anbelangt, gleich im ersten Stück dieser CD, 1998, für Violine und Klavier, nachzuvollziehen. Read More →