Thomas Larcher: Alle Tage – Symphonie für Bariton und Orchester, Violinkonzert; Adrian Eröd, Bariton, Benjamin Beilman, Violine, Tonkünstler-Orchester, Pierre Bleuse, Hannu Lintu; 1 CD Tonkünstler TON1006; Aufnahme 11 + 12.2019, 09.2020, Veröffentlichung 02.2022 (68'20) – Rezension von Uwe Krusch

Die rund dreiviertelstündige Symphonie Alle Tage eröffnet mit offenen und verwirrenden Momenten. So wollen sich die erklingenden Moll-Akkorde nicht so recht einer Tonart zuordnen lassen. Und der anfängliche scheinbare Trompetenruf entpuppt sich als einer des Flügelhorns. In diese musikalisch gewollt offene Landschaft setzt Larcher dann drei Texte von Ingeborg Bachmann aus dem frühen Gedichtband ‘Anrufung des großen Bären’ sowie am Ende den titelgebenden aus ‘Die gestundete Zeit’. Vor diesen Schlusssatz hat Larcher zwei rein instrumentale Sätze eingefügt, die einen Großteil der Zeit für sich beanspruchen. Read More →

Philip Glass: Symphony No. 12, Lodger, from lyrics by David Bowie and Brian Eno; Angélique Kidjo, Gesang, Christian Schmitt, Orgel, Filharmonie Brno, Dennis Russell Davies; 1 CD Filharmonie Brno FB005; Aufnahme 07.2021, Veröffentlichung 02.2022 (29') - Rezension von Remy Franck

Die Filharmonie Brno hat auf ihrem Hauslabel die 12. Symphonie, Lodger, von Philip Glass aufgenommen, ein Auftragswerk des Los Angeles Philharmonic, das  2019 uraufgeführt wurde. Read More →

Pawel Lukaszewski: Symphonie Nr. 3, Sinfonie der Engel + Symphonie Nr. 6, Lied des ätherischen Lebens; Anna Mikoajczyk-Niewiedzial, Sopran, Chor und Orchester Podlasie, Violetta Bielecka, Chorleitung, Miroslaw Jacek Blaszcyk, Dirigent; 1 CD Dux 1762; Aufnahme 07.2021, Veröffentlichung 25.02.2022, 04.03.2022 (D) - (49'30) – Rezension von Uwe Krusch

Pawel Lukaszewskis Dritte Symphonie entfaltet sofort mit einem jenseitig wirkenden Klanggemisch einen strengen Sog auf den Hörer. Zum sehr leisen Teppich aus Qigongkugeln, Harfe und Celesta gesellt sich der  ebenso leise wispernde Chor, der in extrem langsamem Zeitmaß singt. In diese Stimmung gebracht, entwickelt sich die Symphonie der Engel, vom Komponisten selber auch Lied der Engel genannt, in zwei Sätzen. Read More →

Hans Abrahamsen: Schnee; Chamber Orchestra of Lapland, John Storgards; 1 SACD Dacapo 6.220585; Aufnahme 02.2020, Veröffentlichung 11.02.2022 (54'18) – Rezension von Uwe Krusch


Wohl rein zufällig wurde vor kurzem die Oper Die Schneekönigin, ebenfalls von Hans Abrahamsen, veröffentlicht (Rezension siehe unten). Das ist insofern eine passende Koinzidenz, als ‘Schnee’, das knapp einstündige Werk dieser Aufnahme, in vielfältiger Weise einen Bezug zur Oper hat und diese so nicht ohne das hier vorliegende Werk denkbar ist. So findet sich etwa das Schneemotiv in der Oper wie im ersten Kanon, die Szene der Oper, in der die Perfektion der Eiskristalle das Zentrum bildet, wurde im zweiten Kanon vorweggenommen. Read More →

George Enescu: Klavierquartett Nr.1 + Klaviertrio; Stefan Tarara, Violine, Molly Carr, Viola, Eun-Sun Hong, Cello, Josu de Solaun, Klavier; 1 CD Naxos 8.573616; Aufnahme 01.2017, Veröffentlichung 25.02.2022 (58'81) – Rezension von Uwe Krusch

Das erste Klavierquartett sowie das Klaviertrio in a-Moll von George Enescu verbindet, dass sie erst 1965 wiederentdeckt worden sind. Das Quartett hatte bis dahin wenige Aufführungen, das Trio war dann erstmals zu hören. Das im Vergleich zum Trio mit epischem Ausmaß beinahe doppelt so lange Quartett weitet an mehreren Stellen die Grenzen der Kammermusik hin zum Orchestralen. Read More →

Dutch Hidden Gems; Henk Badings: Bratschenkonzert + Bratschensonate, Henriette Bosmans: Arietta – Largo, Jan Koetsier: Concertino für Viola & Orchester, Arne Werkman: Pavane für Viola und Orchester; Dana Zemtsov, Viola, Anna Fedorova, Klavier, Phion, Orchestra of Gelderland & Overijssel, Shizuo Kuwahara; 1 CD Channel Classics CCS41222; Aufnahme 03.2021, Veröffentlichung 02.2022 (65'10) – Rezension von Uwe Krusch

Die Bratschistin Dana Zemtsov rückt auf ihrer jüngsten Einspielung fünf Werke von vier Komponisten aus den Niederlanden ins Rampenlicht, wo sie unverständlicherweise sonst nur selten zu finden sind. Den Werken ist gemein, dass sie Bezüge auf alte Formen nehmen und dafür zeitgenössische Ausdrucksmittel finden. Read More →

Bach/Liszt: Variationen über Weinen, Klagen, Sorgen Zagen; Franz Liszt: Großes Konzertsolo S.176; Beethoven/Liszt: Symphonie Nr. 1; Ivan Vihor, Klavier; 1 CD Vox Primus 2021016-4; Aufnahme 03.2020, Veröffentlichung 02.2021 (62'08) - Rezension von Remy Franck

Kommen wir sofort zur Sache: Die Interpretation der Liszt-Transkription von Beethovens Erster Symphonie durch den jungen Kroaten Ivan Vihor ist herausragend. Im Gegensatz zu der Sturm und Drang-Interpretation von Cyprien Katsaris sucht Vihors Spiel nach dem Melodischen, nach dem Tänzerischen in dieser Musik, wobei ihm eine große Transparenz des Klavierklangs hilft. Read More →

Polyglot: Ondrej Adamek: Chamber Noise I für Cello & Kontrabass; Paul Cannon: Transition für Kontrabass; Elliott Carter: Figment III für Kontrabass; Brian Ferneyhough: Christus resurgens für Kontrabass & Streichquartett; Bernhard Gander: Take five for three für Kontrabass & 2 Schlagzeuger; Kaija Saariaho: Folia für Kontrabass & Elektronik; Rebecca Saunders: Kontrabasskonzert Fury II; Vito Zuraj: La Femme 100 têtes für Sopran & Kontrabass; Paul Cannon, Kontrabass, Arditti Quartet (Irvine Arditti, Ashot Sarkissjan, Violine, Ralf Ehlers, Viola, Lucas Fels, Cello), Ensemble Modern, Enno Poppe; 1 CD Ensemble Modern Medien EMCD-050; Aufnahme 10.2017, 04.+10/2019, 01/2021, Veröffentlichung 25.02.2022 (65'01) – Rezension von Uwe Krusch

Der erste Eindruck ist der Beste, sagt ein deutsches Sprichwort. Wer die aktuelle Scheibe des Ensemble Modern vom hauseigenen Label in die Hand nimmt erlebt, dass einem schon bei der ersten Berührung das klammergeheftete Beiheft lose entgegenfliegt. Und wenn man dann die Einführungsworte liest, staunt man erneut, weil bei zwei Werken der gleiche Text zwei Mal abgedruckt ist, aber außer über den Solisten nichts zu den Interpreten geschrieben wird. Versehen, Absicht, …? Das also ist der berühmte erste Eindruck? Na denn! Read More →

The Trumpet as Movie Star; Baptiste Trotignon: Trompetenkonzert Move; Nino Rota: Musik aus The Godfather Trilogy & La Strada; Michel Legrand: Chanson des Jumelles aus Les Demoiselles de Rochefort; Dingo; Miles Davis: Ascenseur pour l'echafaud; Georges Delerue: La Nuit américaine; Ennio Morricone: Per un pugo di dollari; Ibrahim Maalouf: Dans les forêts de Sibérie; Jerry Goldsmith: Chinatown-Suite; Irving Berlin: Cheek to Cheek aus Top Hat; Henry Mancini: Moon River; Michel Colombier: Emmanuel; Romain Leleu, Trompete, Romain Leleu Sextet, Anne Paceo Trio, Ibrahim Maalouf, Raphael Imbert, Sloe, Stuttgarter Philharmoniker, Marcus Bosch; 1 CD Harmonia Mundi HMM 902600; Aufnahme 10.2020, Veröffentlichung 25.02.2022 (79'58) – Rezension von Uwe Krusch

So wie der Gourmet sich auch mal auf Burger mit Fritten und Ketchup oder Mayo freut, so bekommt auch der Liebhaber klassischer Musik gern mal etwas anderes auf die Ohren, zum Beispiel Filmmusik. Doch dann muss die Qualität stimmen. Und das tut sie hier leider nicht. Read More →

Arthur Sullivan: Incidental Music (Macbeth + King Arthur + The Merry Wives of Windsor); Maggie McDonald, Mezzosopran, RTE Chamber Choir, RTE Concert Orchestra, Andrew Penny; 1 CD Naxos 8.555210; Aufnahme 11.1993, Veröffentlichung 25.02.2022 (50'45) - Rezension von Remy Franck

Rezension von Remy Franck – Der Komponist Arthur Sullivan (1842-1900) und sein Librettist William Gilbert (1836-1911) bildeten ein unschlagbares Duo: Sie waren die Offenbachs und Johann Strauss’ der angelsächsischen Welt, mit der typisch englischen Art, die ihre spritzigen, oft humorvollen Werke auszeichnet. Daneben hat Sullivan aber auch attraktive Bühnenmusiken komponiert, von denen deren drei auf dieser CD enthalten sind. Read More →

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