Der 1944 in Auschwitz ermordete Viktor Ullman schrieb die Oper Der Kaiser von Atlantis 1943 in Theresienstadt. Sie wurde erst 1975 in Amsterdam uraufgeführt. Peter Kein, Ullmanns Co-Librettist, wurde ebenfalls in Auschwitz umgebracht. Read More →
Im Vergleich mit der traurig verhangenen, ruhigen und quasi intimistischen Version des Stabat Mater von Vox Luminis oder mit der verklärten Fassung von John Eliot Gardiner ist die Interpretation von Bertrand Cuiller und Le Caravansérail – wie jene von Rinaldo Alessandrini – viel direkter, vitaler und leidenschaftlicher. Dadurch blüht Scarlattis Komposition in einem Farbenmeer auf, und die zehnstimmige Polyphonie wird in einer Art von barockem Belcanto transzendiert. Read More →
Was nur ritt den Darmstädter Hofkomponisten Christoph Graupner, als er verfügte, dass nach seinem Tod im Jahr 1760 sämtliche seiner Werke zu vernichten seien? Sein durch Missachtung dieses Willens erhaltenes übergroßes Œuvre umfasst Kantaten, Sinfonien, Ouvertüren und Konzerte, Sonaten, Opern und Klaviermusik. Graupner war unglaublich produktiv: Allein sein Kantatenschaffen brachte 1.450 Werke in über 40 Jahrgängen hervor. Read More →
Stephen Hough beginnt diese Schubert-CD mit der enigmatischen Sonate D. 894, die den Beinamen ‘Fantasie’ trägt. Und gerade diesen Charakter einer ‘Fantasie’ scheint der Pianist vor allem im Auge zu haben. Er spielt vital, betont rhythmisch, mit feingliedriger Phrasierung, die zwar auch das Melancholische, aber vor allem das Frohe sowie das Freudig-Erregte zum Ausdruck bringt. Read More →
Mit diesen Sonaten op. 1 für Violine und Cembalo hinterließ Francesco Saverio Geminiani eine Sammlung, die in ihrer technischen Schwierigkeit an die Werke seines Lehrers Corelli anknüpft. Dabei übernimmt er in der Mehrzahl der Fälle auch die viersätzige Form, in fünf Sonaten beschränkt er sich unter Wegfall des langsamen Satzes am Anfang auf drei Teile, wobei er in der dritten Sonate den ersten Satz mit einer langsamen Einleitung beginnen lässt und in der zwölften Sonate zwei mit Adagio bezeichnete Sätze dem Allegro voranstellt. Read More →
Die Sopranistin Golda Schultz stammt aus Südafrika und hat sich dank ihrer Ausbildung in den USA und in Europa eine breite Basis geschaffen, von der aus sie auf beiden Seiten des Atlantiks in angesehenen Häusern und Festivals auftritt. Jetzt legt sie ihre erste Aufnahme vor. Dabei haben sie die Stimmen von Komponistinnen interessiert, die aus weiblicher Sicht Emotionen vertont haben. Das reicht vom neunzehnten Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Texten und Tönen. In fünf Gruppen stellt sie jeweils eine Komponistin mit drei bis vier Liedern vor. Read More →
Der deutsche Pianist Julius Asal verfügt über eine erregende dynamische Bandbreite, eine reiche Farbpalette und eine sehr sichere Technik, die eine große Transparenz gewährleistet. Das erlaubt ihm eine in allen Hinsichten exzellente Interpretation der Klaviersuite des Balletts Romeo und Julia. Zwischen berserkerhaftem Stampfen und bezauberndster Leichtigkeit gibt es viel zu bewundern in diesem oft atemberaubenden Spiel. Read More →
Woldemar Bargiel war über seine Halbschwester Clara Schumann eng an den Kreis um Brahms und Schumann angebunden, so dass enge freundschaftliche Bande geknüpft wurden. Seine Kompositionen, die vor allem der Klavier- und Kammermusik zuzurechnen sind, fügen sich stilistisch in diesem Kontext ein. Read More →
Der 54-jährige australische Geiger und Dirigent Nicholas Milton ist seit 2018 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Göttinger Symphonieorchesters. Mit dieser Formation hat er die Vier Symphonien sowie die Akademische Festouvertüre von Johannes Brahms für Prospero aufgenommen. Dass Brahms mehrmals in Göttingen weilte, mag ein Anlass für diese Produktion gewesen sein, viel wichtiger aber ist die Tatsache, dass diese Interpretationen so gut geworden sind. Read More →
Die als einziges weibliche Mitglied der Groupe des Six angehörende Germaine Tailleferre (1892-1983) befreundete sich schon am Konservatorium mit Darius Milhaud, Georges Auric und Arthur Honegger. Read More →