Der 1993 geborene deutsche Pianist Tobias Haunhorst ist nicht das, was man einen Tastenlöwen nennen könnte. Es geht ihm vielmehr um Klarheit, ums Differenzieren, Nuancieren und darum, den Zuhörer nicht zu elektrisieren, sondern geistig zu beschäftigen. Wir haben wir es also hier mit einem authentischen, sensiblen Musiker zu tun, dessen erste CD uns sehr gut gefällt. Read More →
Als weit zurückreichende Stufe sind die Kompositionen für Klavier zu vier Händen zu nennen, die mindestens 9000 Werke in den Salon der Gesellschaft bringen konnten. Im 19. Jahrhundert gab es dann eine Erweiterung um die Geige und das Cello, so dass für den gleichen Ort textuelle Erweiterungen möglich wurden. Auch für diese Besetzung sind hunderte originale oder bearbeitete Stücke bekannt. Drei originale Kompositionen und eine Bearbeitung stellen die Interpreten dieser CD vor. Read More →
Remy Franck – Die vorangegangenen Aufnahmen haben es gezeigt: Wenn es um Beethoven auf einem historischen Hammerklavier und historischen Orchesterinstrumenten geht, ist das Team Kristian Bezuidenhout, Pablo Heras-Casado und Freiburger Barockorchester erste Wahl, wobei man eigentlich auch noch den guten Hammerflügel nach Conrad Graf erwähnten sollte, den Bezuidenhout benutzt, denn dessen Klangfülle und Farbenreichtum sind wesentliche Bestanteile der Interpretation. Read More →
Der 1944 in Auschwitz ermordete Viktor Ullman schrieb die Oper Der Kaiser von Atlantis 1943 in Theresienstadt. Sie wurde erst 1975 in Amsterdam uraufgeführt. Peter Kein, Ullmanns Co-Librettist, wurde ebenfalls in Auschwitz umgebracht. Read More →
Im Vergleich mit der traurig verhangenen, ruhigen und quasi intimistischen Version des Stabat Mater von Vox Luminis oder mit der verklärten Fassung von John Eliot Gardiner ist die Interpretation von Bertrand Cuiller und Le Caravansérail – wie jene von Rinaldo Alessandrini – viel direkter, vitaler und leidenschaftlicher. Dadurch blüht Scarlattis Komposition in einem Farbenmeer auf, und die zehnstimmige Polyphonie wird in einer Art von barockem Belcanto transzendiert. Read More →
Was nur ritt den Darmstädter Hofkomponisten Christoph Graupner, als er verfügte, dass nach seinem Tod im Jahr 1760 sämtliche seiner Werke zu vernichten seien? Sein durch Missachtung dieses Willens erhaltenes übergroßes Œuvre umfasst Kantaten, Sinfonien, Ouvertüren und Konzerte, Sonaten, Opern und Klaviermusik. Graupner war unglaublich produktiv: Allein sein Kantatenschaffen brachte 1.450 Werke in über 40 Jahrgängen hervor. Read More →
Stephen Hough beginnt diese Schubert-CD mit der enigmatischen Sonate D. 894, die den Beinamen ‘Fantasie’ trägt. Und gerade diesen Charakter einer ‘Fantasie’ scheint der Pianist vor allem im Auge zu haben. Er spielt vital, betont rhythmisch, mit feingliedriger Phrasierung, die zwar auch das Melancholische, aber vor allem das Frohe sowie das Freudig-Erregte zum Ausdruck bringt. Read More →
Mit diesen Sonaten op. 1 für Violine und Cembalo hinterließ Francesco Saverio Geminiani eine Sammlung, die in ihrer technischen Schwierigkeit an die Werke seines Lehrers Corelli anknüpft. Dabei übernimmt er in der Mehrzahl der Fälle auch die viersätzige Form, in fünf Sonaten beschränkt er sich unter Wegfall des langsamen Satzes am Anfang auf drei Teile, wobei er in der dritten Sonate den ersten Satz mit einer langsamen Einleitung beginnen lässt und in der zwölften Sonate zwei mit Adagio bezeichnete Sätze dem Allegro voranstellt. Read More →
Die Sopranistin Golda Schultz stammt aus Südafrika und hat sich dank ihrer Ausbildung in den USA und in Europa eine breite Basis geschaffen, von der aus sie auf beiden Seiten des Atlantiks in angesehenen Häusern und Festivals auftritt. Jetzt legt sie ihre erste Aufnahme vor. Dabei haben sie die Stimmen von Komponistinnen interessiert, die aus weiblicher Sicht Emotionen vertont haben. Das reicht vom neunzehnten Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Texten und Tönen. In fünf Gruppen stellt sie jeweils eine Komponistin mit drei bis vier Liedern vor. Read More →
Der deutsche Pianist Julius Asal verfügt über eine erregende dynamische Bandbreite, eine reiche Farbpalette und eine sehr sichere Technik, die eine große Transparenz gewährleistet. Das erlaubt ihm eine in allen Hinsichten exzellente Interpretation der Klaviersuite des Balletts Romeo und Julia. Zwischen berserkerhaftem Stampfen und bezauberndster Leichtigkeit gibt es viel zu bewundern in diesem oft atemberaubenden Spiel. Read More →