Als Teil der Profil- Bruckner-Edition 2024 erscheint nun Gerd Schallers Interpretation der Vierten Symphony in der Fassung von 1874. Bereits in der Bamberger Aufnahme von Jakub Hrusa hatten wir begeistert von den phänomenalen Farben dieser Urfassung berichtet. Dieser Farbenreichtum findet sich auch hier, aber er wirkt anders, nicht ganz so detailreich, und daran ist wohl der Aufnahmeort schuld. Read More →
An der Bonner Hofkapelle waren schon Beethovens Großvater und sein Vater Johann angestellt. Er selbst spielte schon ab 1782 mit, wurde 1784 als zweiter Hoforganist und 1789 als Bratschist angestellt. Read More →
Die rund dreiviertelstündige Symphonie Alle Tage eröffnet mit offenen und verwirrenden Momenten. So wollen sich die erklingenden Moll-Akkorde nicht so recht einer Tonart zuordnen lassen. Und der anfängliche scheinbare Trompetenruf entpuppt sich als einer des Flügelhorns. In diese musikalisch gewollt offene Landschaft setzt Larcher dann drei Texte von Ingeborg Bachmann aus dem frühen Gedichtband ‘Anrufung des großen Bären’ sowie am Ende den titelgebenden aus ‘Die gestundete Zeit’. Vor diesen Schlusssatz hat Larcher zwei rein instrumentale Sätze eingefügt, die einen Großteil der Zeit für sich beanspruchen. Read More →
Die Filharmonie Brno hat auf ihrem Hauslabel die 12. Symphonie, Lodger, von Philip Glass aufgenommen, ein Auftragswerk des Los Angeles Philharmonic, das 2019 uraufgeführt wurde. Read More →
Pawel Lukaszewskis Dritte Symphonie entfaltet sofort mit einem jenseitig wirkenden Klanggemisch einen strengen Sog auf den Hörer. Zum sehr leisen Teppich aus Qigongkugeln, Harfe und Celesta gesellt sich der ebenso leise wispernde Chor, der in extrem langsamem Zeitmaß singt. In diese Stimmung gebracht, entwickelt sich die Symphonie der Engel, vom Komponisten selber auch Lied der Engel genannt, in zwei Sätzen. Read More →
Wohl rein zufällig wurde vor kurzem die Oper Die Schneekönigin, ebenfalls von Hans Abrahamsen, veröffentlicht (Rezension siehe unten). Das ist insofern eine passende Koinzidenz, als ‘Schnee’, das knapp einstündige Werk dieser Aufnahme, in vielfältiger Weise einen Bezug zur Oper hat und diese so nicht ohne das hier vorliegende Werk denkbar ist. So findet sich etwa das Schneemotiv in der Oper wie im ersten Kanon, die Szene der Oper, in der die Perfektion der Eiskristalle das Zentrum bildet, wurde im zweiten Kanon vorweggenommen. Read More →
Das erste Klavierquartett sowie das Klaviertrio in a-Moll von George Enescu verbindet, dass sie erst 1965 wiederentdeckt worden sind. Das Quartett hatte bis dahin wenige Aufführungen, das Trio war dann erstmals zu hören. Das im Vergleich zum Trio mit epischem Ausmaß beinahe doppelt so lange Quartett weitet an mehreren Stellen die Grenzen der Kammermusik hin zum Orchestralen. Read More →
Die Bratschistin Dana Zemtsov rückt auf ihrer jüngsten Einspielung fünf Werke von vier Komponisten aus den Niederlanden ins Rampenlicht, wo sie unverständlicherweise sonst nur selten zu finden sind. Den Werken ist gemein, dass sie Bezüge auf alte Formen nehmen und dafür zeitgenössische Ausdrucksmittel finden. Read More →
Kommen wir sofort zur Sache: Die Interpretation der Liszt-Transkription von Beethovens Erster Symphonie durch den jungen Kroaten Ivan Vihor ist herausragend. Im Gegensatz zu der Sturm und Drang-Interpretation von Cyprien Katsaris sucht Vihors Spiel nach dem Melodischen, nach dem Tänzerischen in dieser Musik, wobei ihm eine große Transparenz des Klavierklangs hilft. Read More →
Der erste Eindruck ist der Beste, sagt ein deutsches Sprichwort. Wer die aktuelle Scheibe des Ensemble Modern vom hauseigenen Label in die Hand nimmt erlebt, dass einem schon bei der ersten Berührung das klammergeheftete Beiheft lose entgegenfliegt. Und wenn man dann die Einführungsworte liest, staunt man erneut, weil bei zwei Werken der gleiche Text zwei Mal abgedruckt ist, aber außer über den Solisten nichts zu den Interpreten geschrieben wird. Versehen, Absicht, …? Das also ist der berühmte erste Eindruck? Na denn! Read More →