Ein durch Corona-Infektionen dezimiertes Orchester, eine bedrückende Atmosphäre: die Aufnahme von Beethovens Drittem Klavierkonzert ist seltsam, zurückhaltend in Tempi und Expressivität. Die Musik fließt wie gehemmt, fast erzwungen und mit vielen Imponderablen einer Liveeinspielung, die das doch störende Schnaufen, ‘Singen’ und Stampfen des Dirigenten mit eingefangen hat. Read More →
François-Xavier legt eine sehr durchdachte und analytisch dirigierte Siebte von Bruckner vor. Der erste Satz ist klar strukturiert, sehr transparent, verzichtet aber nicht auf Emphase. Die ruhigeren Passagen werden besonders liebevoll gespielt. Read More →
Die Neuaufnahme der Goldberg-Variationen des französischen Cembalisten Jean Rondeau wird polarisieren: Mit über 106 Minuten ist sie wohl die längste im Katalog. In den Cembalo-Einspielungen kommt ihm einer der besten Interpreten, Richard Egarr, mit bloß 90 Minuten am nächsten, aber Pierre Hantaï, Interpret einer anderen Spitzenaufnahme, braucht nur 77 Minuten, Mahan Esfahani 78, was auch die mittlere Aufführungsdauer der meisten Aufnahmen ist, ob am Cembalo oder am Klavier, wo Glenn Gould mit 51 Minuten der schnellste ist. Read More →
Profil veröffentlicht eine großartige Hommage an Franz Lehar, produziert bei Gelegenheit des 150. Geburtstags des Komponisten. Manfred Honeck dirigiert dabei die Wiener Symphoniker, die Lehar selbst oft geleitet hat. Auch das Theater an der Wien war für Lehar ein Fixpunkt in seiner Karriere. Dort wurden viele seiner Operetten uraufgeführt. Read More →
Geboren 1876 im damals zu Litauisch-Ostpreußen gehörenden Insterburg (heute Tschernjachowsk in der russischen Exklave Kaliningrad, früher Königsberg) ist Max Laurischkus (Maksas Lauriskus) ein litauisch-deutscher Komponist, der hauptsächlich in Berlin lebte, wo er mit Heinrich von Herzogenberg studierte und 1929 auch starb. Read More →
Zum kleinen Jubiläum, dem 225. Geburtsjahr von Schubert, legt das Quatuor Modigliani die Gesamteinspielung der Streichquartette vor. Auf fünf CDs haben sie jeweils Werke nebeneinandergestellt, die sie jeweils unter einer Überschrift verklammern, als da sind Harmonie, Die Kunst des Gesangs, Der Geist der Klassik, Gemütszustände und Licht und Schatten. Read More →
Vor allem zeitgenössische Werke für Violine und Cello präsentiert das Musikerpaar Julia Smirnova und Konstantin Manaev, die auch einen persönlichen Bezug zu ihnen haben. Das von ihnen seit langem gepflegte Duo von Kodaly steht sowohl im musikalischen als auch im faktischen Zentrum ihrer Einspielung. Sie haben es mit kleineren Werken umgeben, bei denen es sich im Falle der drei Stücke von Sviridov um Umarbeitungen von Orchesterwerken handelt, bei Johanna Doderers Volcano wurde aus der Cellosolo-Kadenz ein Duo. Read More →
Der Tod kommt brutal mit Pauken, aber das ist nur ein kurzer heftiger Moment in einer sonst sehr ruhigen, absterbenden Musik, die die letzten Atemzüge und dann das ausgehauchte Leben beschreibt. Mors Aeterna ist ein in seiner Einfachheit und Ruhe beeindruckendes Werk, das im November 2015 unter James Gaffigan uraufgeführt wurde. Read More →
Die amerikanische Pianistin Lara Downes wendet sich auf ihrer neuen CD der Musik von Scott Joplin zu. Sie tut das ernsthaft, solo und in manchmal etwas absonderlichen Bearbeitungen auch mit unterschiedlicher Begleitung. Das Resultat lässt mich eher kalt, und ich denke wehmütig an meine Joplin-Lieblingsplatte mit André Previn und Itzhak Perlman. Read More →
Aus dem bei Testament ganz erhältlichen Radiomitschnitt der Ring-Oper Siegfried stammt die Aufnahme des 3. Aufzugs. Im grandiosen, breit geatmeten, spannungsvollen Dirigat von Joseph Keilberth ist Martha Mödl eine überwältigende Brünnhilde gegenüber dem jugendlich-feurigen Wolfgang Windgassen als Siegfried. Bemerkenswert sind Hans Hotters autoritativer Wanderer und Maria von Ilosvays exzellente Erda. Read More →