Stark und einprägsam ist das Klaviertrio von Mieczylaw Weinberg, das mit den sechs hochkonzentrierten Minuten des ersten Satzes beginnt. Dann folgt eine Toccata, deren drängend-motorischer Charakter in der vorliegenden Interpretation einen obsessiven, ja fast halluzinatorischen Charakter erlangt. Auch im hoch dramatischen Poem und im virtuosen Finale spielen José Gallardo, Linus Roth und Danjulo Ishizaka kraftvoll intensiv, loten die Musiker aber auch tief aus und bieten so spannendes Musizieren, das den Hörer stark berührt. Read More →
Der Notenverlag Henle hat in seiner Scarlatti-Edition auch ein ‘Best of Scarlatti’ veröffentlicht. Aus einem Fundus von über 550 Sonaten wurden 32 der populärsten Sonaten zusammengestellt. Diese 32 hat Michael Korstick aufgenommen, und zusätzlich noch eine Alternativversion der Sonate in g-Moll K. 8 sowie vier der beliebtesten Sonaten, die im Henle Verlag als Einzelausgaben erschienen sind. Und damit ist Korstick das ultimative Scarlatti-Album gelungen. Read More →
Chouchane Siranossian und Leonardo Garcia Alarcon erkunden ein teils bekanntes, teils weniger bekanntes Repertoire und wollen, wie man hört, die neue Rhetorik der Instrumentalmusik vor und zu Bachs Zeiten erkunden. Read More →
Nachdem die junge französisch-schweizerische Cellistin Nadège Rochat 2018 eine gute Aufnahme des Cellokonzerts von Ralph Vaughan-Williams vorgelegt hat, stellt sie auf dieser SACD ein anderes Außenseiter-Konzert vor, das kaum bekannte Epiphanie von André Caplet. Das Werk entstand 1923, zwei Jahre vor dem Tod des Komponisten, der 1925 im Alter von 47 Jahren verstarb. Read More →
Interesse verdient diese CD des Schweizer Baritons Renk Perler in erster Linie wegen der 10 Lieder von Hermann Levi, die darauf erklingen. Hermann Levi (1839-1900) ist ja in erster Linie als Dirigent bekannt, doch er wollte zunächst Komponist werden. Er komponierte ein Klavierkonzert, eine Symphonie, eine Violinsonate, Klavier- und Kammermusik sowie verschiedene Lieder. Read More →
Die Klarinette steht im Mittelpunkt dieser Hindemith-CD. Das neo-klassische und bis auf den lyrischen 3. Satz sehr rhythmische Klarinettenkonzert wurde für Benny Goodman geschrieben, der es 1950 mit dem Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Eugene Ormandy uraufführte. Sharon Kam kann sich gegen das manchmal heftige Orchester gut durchsetzen. Die Interpretation ist kräftig und dramatisch. Read More →
Der Geiger Fabio Biondi hat nun mit sechzig Lebensjahren nach jahrelanger Bühnenerfahrung mit den Sonaten und Partiten von Bach seine erste Einspielung dieser Werke vorgelegt. Mit 139 Minuten Spieldauer reiht er sich ein unter viele jüngere Aufnahmen, die eher länger sind als ältere. Dieses zeitlich ausladende Moment führt aber nicht zu gedehnter Langeweile, sondern bietet einfach die Zeit, die musikalischen Gedanken zu entfalten. Vielleicht geht insbesondere die Entwicklung hier weg vom solistisch gedachten zu intimerer Ideenvermittlung. Read More →
Das Weihnachtsrennen auf unserem Schreibtisch haben dieses Jahr die Sankt Florianer Sängerknaben gemacht. Die Nachfolger des Chorknaben Anton Bruckner stehen in der Pole Position der ersten Produktion mit Weihnachtsmusik. Read More →
Vor zehn Jahren hatte mich eine Aufnahme von Schuberts 5. Symphonie mit dem Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg auf die Palme gebracht. Von einem manierierten, geschmacklosen, scharf akzentuierten, grellen und ruppigen Schubert schrieb ich damals. Kein Wunder, dass ich aus dieser Gesamtaufnahme zuerst die Fünfte in den Player legte. Und oh Wunder, die neue Fünfte ist schwungvoll, aber eben nicht ruppig, und sehr farbig, schön ausgewogen, mit rhetorischen Rubati und wohltuend, nein, bereichernd eloquenten Holzbläsern. Read More →
Kammermusik vom Feinsten bringt dieses Album ins Haus. Dem Wiener Mozart Trio gelingt Mozarts Musik ganz lebendig und inspiriert. Die drei Musiker spielen frei und gelöst, mit konzertanter Präsenz. Bemerkenswert der Wechsel vom Aufeinanderzugehen und dem Sichvoneinanderlösen, die Gestenhaftigkeit der Interpretationen, ohne jegliches Zelebrieren, ohne Weichmacherei, ohne Gefühlsseligkeit und ohne Zuckerwatte. So soll Mozart klingen! Read More →