Der 1972 geborene Sebastian Fagerlund ist einer der einfallsreichsten Komponisten unserer Zeit. Er schreibt in einer modernen Tonsprache eine Musik, die Effekte nicht meidet, aber nicht effekthascherisch wirkt und immer Bilder evoziert. Sie hat gewissermaßen einen kinematographischen Charakter. Das gilt auch für die verschiedenen Stücke dieser SACD in interessanten Instrumentalkombinationen, in denen der Komponist zeigt, wie gut er die technischen Möglichkeiten und Klangfarben der einzelnen Instrumente beherrscht. Read More →
Das Klavierwerk von Isaac Albeniz (1860-1909) ist besser bekannt als seine Lieder. Dabei hat er etwa drei Dutzend davon komponiert, einige davon sind unvollendet. Diese CD enthält die kompletten fertigen Lieder, 30 Stücke von unterschiedlicher Qualität. Da Albeniz viel gereist ist, in Paris, Leipzig, Brüssel und London gelebt hat, umfasst die Auswahl der Texte für seine Lieder spanische, französische, italienische und englische Poesie. Read More →
Die blau lackierte Geige ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber sein Markenzeichen: Pavel Sporcl hat nun eine von geigerischen Schwierigkeiten strotzende CD vorgelegt, bei der alles von Paganini ausgeht. Dazu gehören auch eine eigene Komposition dieses tschechischen Geigers wie auch die Ersteinspielung der Caprice D-Dur seines Landsmanns Josef Slavik. Read More →
(Guy Engels) – 1871 erblickt Alexander Zemlinsky das Licht der Welt. 1974 stirbt Egon Wellesz. Über 100 Lebensjahre liegen zwischen beiden Komponisten. Zemlinsky erlebt als 40-Jähriger den Zusammenbruch des alten Europa und im Alter zudem das Nazi-Regime auf dem Höhepunkt seiner Schreckensherrschaft. Dieser Schreckensherrschaft musste Egon Wellesz sich wegen seiner jüdischen Wurzeln und seiner ‘Entarteten Kunst’ beugen und ins Exil flüchten. Wellesz war der erste Biograph von Arnold Schönberg, dessen Schüler Anton Webern ebenfalls in diesem CD-Programm zu finden ist. Read More →
E.T.A. Hoffmann war nicht nur Jurist und Schriftsteller, sondern auch Komponist. Er hat eine einzige Symphonie komponiert, die nur selten aufgeführt wird. Zwischen Klassik und Romantik angesiedelt, ist es eine Komposition, die, obwohl handwerklich solide gemacht, keine wirklich nachhaltigen Themen enthält. Es ist insofern ein gefährliches Werk, weil es einen Dirigenten dazu verleiten könnte, die Partitur an ein 1000-Volt-Netz anzuschließen und sie nach dem Laut-und schell-Prinzip abzuwickeln. Read More →
Es ist nicht der ständige echte Dialog zwischen dem Pianisten und der Geigerin, der diese Beethoven-Interpretationen so außergewöhnlich macht: Nein, es ist eine Inspiration und eine Phantasie, die die Musik mitreißend macht und zugleich die Entwicklung dieser Sonaten von den Nummern 1 bis 10 sehr deutlich werden lässt. Read More →
Lieder auf Texte des Literatur-Nobelpreisträgers Sully Prudhomme
Le Long du Quai nennt sich eine Prospero-Produktion, auf der die französisch-deutsche Sopranistin Marie-Pierre Roy Lieder auf Texte von Sully Prudhomme (1839-1907 singt. Es sind Kompositionen von Fauré, Hahn, Enescu, Vierne, Dubois, Franck und Widor sowie einige von der Sängerin bei ihrem Bruder Mathieu Roy bestellte Lieder, die sich bedruckend in das ‘alte’ Repertoire einfügen und Roy als inspirierten Schöpfer französischer Lieder zeigen. Read More →
Rezension von Alain Steffen – Sie gehört zu den talentiertesten Violinistinnen ihrer Generation und geht dabei ihren eigenen Weg. Kein Mainstream, sondern persönliche, interessante und spannende Musikprojekte sind das, was Lea Birringer will. Mal im Duo mit ihrer Schwester Esther, mal mit Orchester oder, wie bei ihrer neuen CD, alleine. Da gehört Mut dazu, denn gerade CDs mit einem Soloinstrument zeigen gnadenlos die Fähigkeiten und Grenzen eines Interpreten auf, und das sowohl in spieltechnischer wie auch in gestalterischer Hinsicht. Read More →
Zehn Jahre hat es gedauert, bis diese Aufnahmen veröffentlicht wurden. Das ist umso erstaunlicher als das Klavierkonzert des türkischen Komponisten Ulvi Cemal Erkin eine wirkliche Entdeckung ist. Aufgrund der Geschichte der beiden Länder ist die Verbindung der Werke eines türkischen und eines armenischen Komponisten besonders symbolisch, nicht zuletzt weil beide Kompositionen von einerseits türkischer, andererseits armenischer Musiktradition inspiriert wurden. Read More →
Das 2002 gegründete Kamus Quartet hat ein Programm mit Musik aus dem baltischen Raum aufgenommen. Zunächst ist Carl Nielsen Erstes Streichquartett in einer überaus feinen und beseelten Interpretation zu hören. Das Quartett spielt mit klarem und zugleich auch warmem Klang. Ausgezeichnet gefällt das direkt enthusiastisch gespielte Scherzo, wobei dem folkloristischen Trio in der Satzmitte besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auch der leidenschaftlich angegangene Finalsatz ist hervorragend gelingen. Read More →