Die menschlichen Augen sind für den Gebrauch in der Dunkelheit nur eingeschränkt nutzbar. Das ist dann die Gelegenheit, stärker auf die anderen Sinne zu ‘hören’. Das kann man schon bei jeder CD mit geschlossenen Augen probieren, da es keine optischen Reize zu bewältigen gibt. Erst recht gilt dies für diese Einspielung. Read More →
Oboen-Gesang
Der Oboist Katsuya Watanabe spielt bei Profil ein anspruchsvolles Programm mit dem Titel Cantabile. Es begreift Musik von August de Boeck, Martin Grabert (Oboensonate op. 52), Giovanni Bolzon, Reinhold Glière (Pieces op. 35), Robert Schumann (Adagio & Allegro) und Bill Douglas (Oboensonate). Watanabe zeigt sich darin erneut als Meister auf der Oboe, als hoch inspirierter Musiker, der mit viel Liebe und Hingabe seinem Instrument und den gespielten Werken dient. Read More →
So wie in der Biologie Bindeglieder die evolutionäre Entwicklung belegen, kann auch in Gregor Joseph Werner ein Bindeglied zwischen Antonio Caldara und Joseph Haydn gesehen werden. Als Schüler von Caldara und Vorgänger von Joseph Haydn in Eisenstadt am Hofe der Esterhazys und vermutlich auch sein Inspirator in manchen Dingen war Gregor Joseph Werner fest in der kontrapunktischen Tradition seiner Vorgänger verankert und begründete mit seinem Stil zugleich den Weg zur Wiener Klassik. Read More →
Auf Darmsaiten erklingt mancher Ton, den man sonst auf Stahlsaiten hört, ungewöhnlich. Wenn dann noch das Chiaroscuro Quartett diese Saiten bespielt, ist der Ansatz garantiert zuhörenswert. Das Quartett spielt vollmundig. Seine Musiker entfalten die Musik rund und mit voller Vitalität. Wenn die Primaria Ibragimova ihre Soli spielt, so wird ihre musikalische Persönlichkeit durch den intensiven und schattierungsreichen Klang deutlich. Die anderen Mitglieder sind ebenbürtig, so dass das Ensemble ein ausgewogenes Gleichgewicht zu Gehör bringen kann. Read More →
Beethovens Violinsonaten op. 30 entstanden im Frühjahr 1802. Des Komponisten finanzielle Situation war gut zu dem Zeitpunkt, aber ihm war klar geworden, dass er sein Gehör immer mehr verlieren würde. Dennoch wollen uns Christian Tetzlaff und Lars Vogt Beethoven nicht als gut gelaunten Komponisten zeigen. Ihr Spiel ist heftig akzentuiert, betont rhythmisch, und bei kraftvollem Drängen und Pulsieren oft auch trotzig und unwirsch. Read More →
Giulio Prandi benutzt für diese Aufnahme der Petite Messe Solennelle zum ersten Mal die neue kritische Ausgabe der Rossini-Stiftung von Pesaro. Drei seltene Instrumente, Flügel von Erard und Pleyel, ein D-Bain-Harmonium wurden ausgewählt, um einen authentischen Klang zu gewährleisten. Read More →
Ein berückendes Cantando im Allegretto con moto, in perfektem Puls drängende Virtuosität in den Ecksätzen: Astrig Siranossian schöpft mit voller Kelle im Notenmaterial von Camille Saint-Saëns, kostet mit intensiver Gestik die bezaubernde Höhe ihres Instruments ebenso aus wie die wohlig schnurrende Tiefe. Doch wenn mir diese Interpretation im Gedächtnis bleiben wird, dann wohl vor allem wegen des Mittelsatzes: so tief empfunden, so schön, so warmherzig hört man diese Musik nicht oft. Read More →
Zwei Dirigenten pflegten eine enge Beziehung zu Olivier Messiaen, der Amerikaner Kent Nagano und der Koreaner Myung-Whun Chung. Beide haben La Transfiguration de notre Seigneur Jésus-Christ aufgenommen, Chung 2001 für Deutsche Grammophon und Kent Nagano jetzt für BR Klassik. Daneben gibt es noch Einspielungen aus Washington unter Antal Dorati, mit dem SWR Orchester Baden-Baden und Freiburg unter Sylvain Cambreling sowie dem Netherlands Radio Symphony unter Reinbert de Leeuw. Die Chung-Einspielung war bislang die mit Abstand beste am Markt und an ihr muss die Neuaufnahme Naganos gemessen werden. Read More →
Die Violinsonaten von Josef Rheinberger fristen eher ein Schattendasein, sind doch sein Klavier- und Orgelwerk sowie die Weihnachtskantate Der Stern von Bethlehem weitaus bekannter. Dabei stellen die Sonaten mit ihrer klassischen Formanlage und dem romantischen Gestus eine Verbindung dieser beiden Epochen her. Umso verdienstvoller ist es, dass sie nun in einer überzeugenden Aufnahme vorliegen. Read More →
Nach jahrelanger Beschäftigung mit L’Orfeo hat Leonardo Garcia Alarcon Monteverdis Oper endlich auch aufgenommen. Seine Interpretation ist gereift und hat, wie ein guter Wein oder ein Käse, an Geschmack gewonnen. Ein hocharomatisches und zugleich frisches Bouquet ist das Resultat. Read More →