Johann Sebastian Bach Das Wohltemperierte Klavier, I & II, BWV 846-869 & 870-893; Jérôme Granjon, Klavier; 2x2 CDs Anima 180200001 & 180201201; Aufnahmen 07/2019 & 07/2017, Veröffentlichung 04.06.2021 (115'56 & 143'58) - Rezension von Alain Steffen

Johann Sebastian Bachs Klavierwerk Das Wohltemperierte Klavier gehört in seiner Gesamtheit (und Gesamtdauer von rund 4 Stunden) zu den ganz großen Herausforderungen für jeden Pianisten. Ich selbst habe bisher nur den 1. Teil einmal live im Konzert erleben können, vor gut 15 Jahren im Palais de Beaux-Arts in Brüssel mit Daniel Barenboim. Es scheint demnach auch logisch, dass es eine enorme Vorbereitungsarbeit braucht, um dieses Werk auf CD zu bannen, so dass der natürliche Puls und Atem in jedem Moment erhalten bleibt. Jérôme Granjons Interpretation der zwei Teile ist ein wirklich großer Wurf. Read More →

Johannes Brahms: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2; Andras Schiff, Klavier und Ltg., Orchestra of the Age of Enlightenment; 2 CDs ECM New Series 2690/91; Aufnahmen 12.2019, Veröffentlichung 04.06.2021 (94') – Rezension von Remy Franck

Was einem gleich auffällt bei diesen Neueinspielungen der Brahms-Konzerte mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und Andras Schiff ist der brillante, betont helle und schlanke, dennoch aber ungemein kraftvolle Klang. Und was man gerade bei derart komplexen Werken wie den Brahms-Klavierkonzerten befürchten konnte, nämlich Interpretationen, in denen die sichere, führende Hand eines Dirigenten fehlt, trifft glücklicherweise nicht zu. Read More →

Gaetano Donizetti: Arien aus Linda di Chamounix, La Fille du Régiment, L'Elisir d'amore, Emilia di Liverpool, Don Pasquale, Rosmondo d'Inghilterra, Lucia di Lammermoor; Giuseppe Verdi: Arien aus Rigoletto & I Masnadieri; Hila Fahima, Sopran, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Michele Gamba; 1 CD Orfeo C 210201; Aufnahme 08.2020, Veröffentlichung 04.06.2021 (74'11) – Rezension von Remy Franck

Die 1987 in Israel geborene Sopranistin Hila Fahima ist heute eine gefragte Koloratursopranistin. Mit leuchtenden und sehr sicheren Spitzentönen, einer warmen Mittellage, beeindruckenden leisen Tönen und einer in allen Fällen perfekten Agilität in den Koloraturen dürfte sie auch Opernfreunde begeistern, die hohe Ansprüche stellen. Read More →

Simon Laks: Sämtliche Lieder & Melodramen; Ania Vegry, Sopran, Katarzyna Wasiak, Klavier, Dominique Horwitz, Sprecher; 2 CDs EDA 045; Aufnahmen 2019/2020, Veröffentlichung 04.06.2021 (119') - Rezension von Remy Franck

Der in den letzten Jahren wiederentdeckte französisch-polnische Komponist Simon Laks (1901‐1983) hat über 40 Lieder hinterlassen, die allesamt auf die 2 CDs passen, die EDA nun veröffentlicht. Zum Leben des Komponisten verweise ich auf eine Rezension meines Kollegen Uwe Krusch. Die Lieder sowie ein Melodram entstanden hauptsächlich in den späten 1930er und 1960er Jahren. Die Texte stammen von französischen und polnischen Autoren. Read More →

Stanislaw Moniuszko: Halka; Dominik Sutowicz, Magdalena Molendowska, Lukasz Golinski, Poznan Opera Chorus, Poznan State Moniuszko Opera Orchestra, Gabriel Chmura; 2 CDs Naxos 8.660485-86; Liveaufnahme 11.2019, Veröffentlichung 28.05.2021 (117') – Rezension von Remy Franck

Dies ist erst die dritte Gesamtaufnahme von Moniuszkos frühromantischer Oper Halka. Wie Kollege Uwe Krusch bei der Veröffentlichung der Aufnahme des Chopin-Instituts (siehe unten) notierte, bietet Halka « süffiges Melos der deutschen Romantik und glanzvolles Belcanto der italienischen Oper. Dazu tritt die dezidiert polnische Originalität, etwa in Form von polnisch anmutenden Tänzen wie Mazurka und Polonaise. » Read More →

New Double Accordeon Concertos by Johann Sebastian Bach; DuoAccosphere, String Quintet of the Capella Cracoviensis Orchestra; 1 CD Chopin University Press UMFCD 143; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 05/2021 (46’06) - Rezension von Alain Steffen

Es ist bekannt, dass Bachs Musik für Interpreten und Arrangeure schier unendliche Möglichkeiten bietet. Das DuoAccosphere hat sich der Konzerte für zwei Cembalos und Streicher angenommen und sie für Akkordeon und fünf Streicher bearbeitet. Das Resultat ist herausragend. Es ist, als hätte Bach diese Konzerte für das Akkordeon geschrieben, ein Instrument, das erst 150 Jahre nach dem Tod des Komponisten erfunden wurde. Read More →

Claroscuro; Capella de Ministrers, Carles Magraner; 1 CD Capella de Ministrers CDM 2151; Aufnahme 02.2020, Veröffentlichung 06/2021 (61') – Rezension von Norbert Tischer

Die Capella de Ministrers präsentiert mit dieser neuen Produktion eine Hommage an Miguel de Cervantes, mit einem Repertoire von Instrumentalstücken und Liedern, die sich um das literarische Werk des Dichters und insbesondere von El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha drehen. Read More →

Percy Whitlock: Organ Sonata in C Minor; Lynnwood Farnam: Toccata on ‘O filii et filiae’, Fela Sowande: Kyrie, Percy Grainger: Blithe Bells (based on J.S. Bach), Darius Battiwalla, Orgel; 1 SACD Base2Music 09; Aufnahme 09.2020, Veröffentlichung 05.2021 (63’52) – Rezension von Burkhard Schäfer

Im ‘Handbuch Orgelmusik – Komponisten, Werke, Interpretation’ (Verlag Bärenreiter-Metzler, 2002) ist über die große, rund 45 Spielminuten dauernde Organ Sonata in C Minor aus dem Jahr 1936 von Percy Whitlock (1903-1946) unter anderem das Folgende zu lesen: « Die Sonata ist Whitlocks mit Abstand ehrgeizigstes Orgelwerk. Sie ist der Kriminalautorin Dorothy L. Sayers und ihrer Heldin Harriet Vane gewidmet (…). Read More →

Robert Groslot:  The Intimacy of Distance für Sopran & Orchester + My green shade Forest + Trittico incantevole; Charlotte Wajnberg, Brussels Philharmonic, Robert Groslot; 1 CD Naxos 8.579100; Aufnahmen 2019/2020, Veröffentlichung  28.05.2021 (55'54) – Rezension von Remy Franck

Als ich den Titel The Intimacy of Distance las, dachte ich, Robert Groslot sei für diese Komposition von der Corona-Pandemie inspiriert worden. Weit gefehlt! Das Werk des 1951 geborenen Belgiers entstand bereits 2019 auf einen deutschen und vier englische Texte von Elisa Nathalie Heine, die sich um die Distanz unter verschiedenen Gesichtspunkten drehen. Read More →

IV·XXI; Johannes Brahms: Variationen über ein eigenes Thema op. 21 Nr. 1 + Drei Intermezzi op. 117 + Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 23 für Klavier zu vier Händen; Clara Schumann: Transkriptionen über Lieder und Gesänge von Robert Schumann (In der Fremde · Mit Myrten und Rosen · Mondnacht · Widmung · Dein Angesicht); Robert Schumann: Thema mit Variationen WoO 24 (Geistervariationen, Variation V, Ein letzter Gedanke); Yi Lin Jiang, Jacopo Giovannini, Klavier; 1 CD Anclef 198000123918; Aufnahmen 09.2020 & 03.2021, Veröffentlichung 05.2021 (62') – Rezension von Remy Franck

Mit den eher selten zu hörenden Variationen op. 21/1 beginnt der 1988 in München geborene Yi Lin Jiang sein Brahms-Programm. Er spielt sie, genau wie die darauf folgenden Intermezzi mit warmer Tongebung sowie betontem Rubato, das die Musik auch schon mal ins Stocken bringt und insgesamt eher eine schwermütige, wenn nicht gar missmutige, als eine nachdenkliche Atmosphäre kreiert. Read More →

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