Ich kenne einige sehr gute Versionen des 2. Klaviertrios von Camille Saint-Saëns, aber keine hat den Grad ausdrucksvoller Klangrede, den die drei Musiker des Sitkovetsky Trios erreichen. Die Musik wird in den fünf Sätzen so sehr differenziert und belebt, dass sie den Hörer kontinuierlich packt. Und sie packt vor allem, weil jeder mit offenem Ohr und vor allem sehr wachem Geist einen immensen Nuancenreichtum in Färbung und Dynamik sowie einen stupenden Reichtum an Details einbringt, die das sonst nicht selten verschleierte Raffinement der Komposition offenlegen. Read More →
An den Ursprungsort der Werke haben sich die Beteiligten dieser Aufnahme begeben, um in der Kirche Santa Barbara des herzoglichen Palasts in Mantua diese einzuspielen. Dabei konnten sie diesen als idealen Platz nutzen. Die Orgel der Kirche Santa Barbara aus dem 16. Jahrhundert bietet sich dank spezieller Register und mitteltöniger Stimmung nicht nur für Solostücke, sondern auch für die Begleitung von Ensembles an. Read More →
Die ersten Eindrücke im Brahms-Konzert werden unweigerlich vom Orchester und dem Dirigenten geprägt. Litton dirigiert emphatisch, breit und wuchtig, freilich, ohne die Musik schwerfällig werden zu lassen. Den Forte-Stellen mit ihrer breiträumigen Architektur stellt er in den langsamen Teilen charmant Ziseliertes gegenüber. Read More →
Die italienische Pianistin Ingrid Carbone spielt Liszt mit klarem Kopf, fein regulierter Dynamik, bewundernswert farbigem Anschlag und viel poetischer Vision. Die Musik ist für sie also eine sehr ernsthafte Angelegenheit, die höchste Klarheit und Transparenz in der Klangsprache benötigt, aber sie lässt Stimmungen und Stimmungsumschwünge mit viel Sensibilität einfließen. Read More →
Der Pianist Johan Farjot vereint auf dieser CD Klavierwerke der Geschwister Lili und Nadia Boulanger. Er beginnt mi den beiden Préludes und Thème et variations. Es sind drei strenge, fast asketische Stücke, sachlich, wenn nicht düster, welche die seit Kinderjahren kränkelnde Lili damit komponiert hat. Die drei Stücke D’un vieux Jardin, D’un Jardin Clair und Cortège sind ganz anders geartet, das erste ist melancholisch, das zweite sehr farbig, während Cortège ungewöhnlich frisch und fast lustig wirkt. Read More →
Der 1950 in New Orleans geborene, aber eng mit Florida verbundene Komponist John D. Gottsch ist als naturliebender Mensch bekannt, was sich auch in seinem musikalischen Schaffen bemerkbar macht. So ist seine symphonische Dichtung Sunset eine musikalische Reflektion über Key West und die Anfälligkeit der Gegend für den Klimawandel. Die konventionell geschriebene Musik ist farbig und rhythmisch beschwingt, suggestiv wie eine Filmmusik und letztlich auch damit zu vergleichen. Read More →
Der Pianist Oliver Drechsel hat vor fast schon 10 Jahren Klaviersonaten von Ferdinand Hiller auf einem Broadwood & Sons-Hammerflügel aus dem Jahre 1865 aufgenommen. Ferdinand Hiller (1811-1885) war lange Städtischer Musikdirektor in Köln und galt in dieser Zeit als sehr einflussreiche Musikerpersönlichkeit. Er war auch weit gereist und hatte in Frankeich und Italien starke Einflüsse für seine Musik aufgenommen. Read More →
Roger Norrington hatte in den Neunzigerjahren Haydn-Symphonien mit den London Classical Players für EMI aufgenommen. Damals setzte er mehr auf Dramatik und Kraft, weniger auf Charme und Frische. Den Spieß hat er dann 2009 in Stuttgart umgedreht. Read More →
Der norwegische Komponist Johan Kvandal (1919-1999) hat in Oslo, Wien und Paris studiert, bevor es ihn als Organist und Publizist zurück in die Heimat verschlug. Read More →
Die Tätigkeit als Kritiker mag einen manchmal selber bedrücken oder auch die Rezensierten. Denn auch wenn eine CD wie diese hier mit frisch und lebendig vorgetragenem Programm mit gelungen versierter technischer Umsetzung erklingt, so hat man nur direkt davor eine andere mit einem ähnlichen Programm gehört. Und davor natürlich auch schon die ein oder andere. Read More →