John Adams: My Father Knew Charles Ives + Harmonielehre; Nashville Symphony, Giancarlo Guerrero; 1 CD Naxos 8.559854; Aufnahmen 2018/2019, Veröffentlichung 01/2021 (69'03) – Rezension Remy Franck

John Adams hat My Father Knew Charles Ives im Jahre 2003 für das San Francisco Symphony komponiert, das es unter Michael Tilson uraufgeführt hat. Die Hommage an Charles Ives ehrt auch Adams’ Vater: « Mein Vater fühlte sich wie Ives von der kontemplativen Philosophie der Neuengland-Trancendentalisten angezogen, insbesondere von Thoreau, dessen Bescheidenheit, Sparsamkeit und grimmige Unabhängigkeit er bewunderte, auch wenn er sie nicht immer nachahmen konnte. » Read More →

Beethoven 32, Vol. 7; Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 23, op. 57 (Appassionata) & Nr. 24, op. 78 & Nr. 25 op. 79 & Nr. 26 op. 81a (Les Adieux); Boris Giltburg, Klavier; 1 CD Naxos 9.70313; Aufnahmen 07 & 00/2020, Veröffentlichung 01/2021 (61'23) – Rezension von Remy Franck

Die Ohren hat man bei Giltburgs Beethoven-Interpretationen immer auf. Im ersten Satz der Appassionata öffnen sich aber auch Mund und Augen, um alles aufzunehmen und zu bestaunen, was pianistisch geschieht. Die Rubati, die Crescendi, die Decrescendi, die Akzente, die Explosionen, die Eskapaden der rechten Hand, all das ist atemberaubend und elektrisierend. Read More →

Occurrence; Daniel Bjarnason: Violin Concerto; Veronique Vaka: Lendh; Haukur Tomasson: In Seventh Heaven; Thuridur Joonsdottir: Flutter;  Magnus Blöndal Johannsson: Adagio; Pekka Kuusisto, Violine, Mario Caroli, Flöte, Iceland Symphony Orchestra, Daniel Bjarnason; 1 CD Sono Luminus DSL-92243;  Aufnahme 2019/2020, Veröffentlichung 22/01/2021(70'42) – Rezension von Remy Franck

Das Violinkonzert von Daniel Bjarnason leitet dieses Programm mit Musik isländischer Komponisten ein. Es ist ein extrem virtuoses, selbst in den ‘ruhigeren’ Teilen ruheloses, oft brodelndes Werk mit vielen ungewohnten Klangmerkmalen und noch ungewohnteren Kontrasten. Was Pekka Kuusisto während ca. 24 an flirrenden Klängen aus seinem Instrument herausholen muss, ist bemerkenswert. Read More →

Au monde; Werke von Michel Lambert, Antoine Forqueray, Jean-Baptiste Lully, François Couperin, Robert de Visée, Du Buisson; Daniel Zapico, Theorbe; 1 CD Alborada Editions ALB001; Aufnahme 06/2019, Veröffentlichung 01/2021 (52'58) – Rezension von Remy Franck

Von der Krise auf dem CD-Markt wird seit vielen Jahren geredet. Und doch haben wir den Eindruck, dass im Bereich der klassischen Musik immer mehr Schallplatten aufgenommen werden und jedes Jahr auch neue Labels auf den Markt kommen. Eines der rezentesten heißt Alborada, vermarktet von einem in Besançon ansässigen Unternehmen, das von dem französischen Multimedia-Künstler Nino Laisné und dem Theorbisten Daniel Zapico gegründet wurde. Read More →

Richard Wagner: Parsifal (Ausz.) + Tristan und Isolde (Vorspiel 1 & Liebestod) + Die Walküre (Ausz. 1. Akt); Michelle DeYoung, Simon O'Neill, Orchestre National d'Île de France, Case Scaglione; 2 CDs Nomadmusic NMM085; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 22/01/2021 (89'30) – Rezension von Remy Franck

Mühsam schleppe ich meine Ohren durch die erste CD dieses Albums, die mit den Parsifal-Aufzügen. Langeweile pur, kein wirklicher Wagner-Atem, keine Wagner-Stimmungen. Nicht besser wird’s im Tristan-Vorspiel, das völlig uninspiriert vorbeifließt. Michelle DeYoung singt den Liebestod mit einer Kartoffel im Mund. Liebestod-Stimmung kommt keine auf. In ‘Das Schwert verhieß mir der Vater’ bringt Simon O’Neill bewundernswert brillante Spitzentöne zustande, aber im weiteren Verlauf der Szene schläft er ein. Read More →

Serge Prokofiev: Klaviersonate Nr. 8 B-Dur op. 84 + Visions fugitives op. 22 + Romeo und Julia op. 75 (Ausz.); Nicholas Angelich; 1 CD Erato 190295267667; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 22/01/2021 (82'55') - Rezension von Remy Franck

Nicholas Angelich spielt auf dieser ganzen Prokofiev-CD zunächst eine der interessantesten Sonaten von Prokofiev, seine Achte, die dritte Kriegssonate. Angelich verdeutlicht darin Prokofievs innere Trauer, aber auch sein Bemühen, mit Leichtigkeit die Situation angenehmer zu gestalten. Dabei spürt Angelich mit untrüglichem Gefühl des Komponisten Sinn für Klang und Farbe nach. Der Aufbau des Werkes ist kohärent und schlüssig. Read More →

Richard Strauss: Capriccio (Vorspiel) + Quartettsatz in E-Flat Major, TrV 85 + Streichquartett A-Dur + Ständchen + Festmarsch für Klavierquartett AV178       + Arabischer Tanz + Liebesliedchen + Metamorphosen (Arr. Leopold); Oculi  (Charlotte Scott & Emma Parker, Violine, Jon Thorne, Viola, Simon Tandree, ViolaNathaniel Boyd, Cello, Pau Codina, Cello, Stacey Watton, Kontrabass, James Ballieu, Klavier); 1 CD  Champs Hill Records CHRCD155; Aufnahme 02/2019, Veröffentlichung 22/01/2021( 85'06) - Rezension von Remy Franck

Das Oculi-Ensemble ist ein flexibles Streicherensemble, das sich dem Streicherrepertoire für zwei bis sieben Spieler widmet. Auf dieser seiner Debüt-CD spielt das Ensemble ein ganzes Richard-Strauss-Programm, mit, einerseits, sehr frühen Werken und, anderseits, späten Kompositionen. Read More →

Alexander Scriabin: Symphonie Nr. 2, op. 29 + Poème de l'Extase, op. 54; WDR Rundfunkchor, Gürzenich-Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko; 1 CD Oehms Classics OC 474; Aufnahme 11/2018, Veröffentlichung 22/01/2021 (76'51) – Rezension von Remy Franck

Dmitrij Kitajenko beginnt diese ganze Scriabin-CD mit der Zweiten Symphonie, einem Werk, das sich sehr von den Symphonien Nr. 1 und 3 unterscheidet. « Scriabins Zweite ist ein Blick nach Europa », sagt der Dirigent, « und der Einfluss Wagners ist nicht zu überhören. » Andere Dirigenten haben sich schwer getan damit. Bei Ashkenazy etwa klingt vieles pompös und dröhnend, was bei Kitajenko durch die subtile farbliche Differenzierung zwar immer noch sehr romantisch bleibt, aber ungemein spannend wird. Read More →

Andreas Romberg: Violinkonzerte Nr. 4, 9, 12; Chouchane Siranossian, Capriccio Barockorchester; 1 CD Alpha 452; Aufnahme 04/2018, Veröffentlichung 22/01/2021 (76'50) - Rezension von Remy Franck

Wer bei Google ‘Romberg’ eingibt, kommt zunächst einmal zu einer Firma Romberg, die so für sich wirbt: « Die Marke Romberg verbindet all die Werte, für die das Romberg-Sortiment steht: Lebendigkeit, pralles Leben, Üppigkeit und garantierten Anzuchterfolg! » Eigentlich passt das sehr gut zu dieser Aufnahme. Lebendiger, praller und üppiger kann man sich die Violinkonzerte von Andreas Romberg nicht vorstellen. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4; Anna Lucia Richter, Mezzosopran, Bamberger Symphoniker, Jakub Hrusa; 1 CD Accentus Music ACC30532; Aufnahme 07/2020, Veröffentlichung 22/01/2021 (55') – Rezension von Remy Franck

Zunächst verblüfft in dieser Neueinspielung der Vierten Mahler der Klang der Aufnahme. Er ist optimal ausgeleuchtet, transparent bis in die hinterste Ecke des Orchesters, optimal räumlich in Breite und Tiefe und von einer phänomenalen klanglichen Präsenz. Read More →

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