Gustav Mahler hat sein Klagendes Lied mehrfach umgearbeitet, und es schließlich ohne den ersten Teil, das Waldmärchen, veröffentlicht. Wir sind es gewohnt, dass die Dirigenten den gestrichenen ersten Teil, Waldmärchen, vor den zweiten und dritten Teil (Spielmann, Hochzeitsstück) setzen und das ganze Werk aufführen. Auch Michael Gielen benutzte 1990 in Wien diese Mischfassung. Read More →
Bruckners Zweite Symphonie liegt in fünf Fassungen vor: 1872 (Urfassung), 1873 (Uraufführungsfassung), 1876, 1877 (Bruckner, Haas, Nowak, Carragan) und 1892.Heute gilt, wenn man auf eine revidierte Fassung zurückgreifen will, jene von 1877 in der Bearbeitung von William Carragan als die zuverlässigste, da er alle Unzulänglichkeiten der Haas- und der Nowak-Fassungen ausgemerzt hat. Und es ist auch diese Fassung, die Andris Nelsons ausgewählt hat. Read More →
Das zufriedene Lächeln des Luxemburger Pianisten Jean Muller auf dem Cover der CD spricht Bände und steht symbolisch führt seine Interpretationen, ausgenommen jene der a-Moll- Sonate KV 310, die wie ein Trauerdenkmal im Programm steht. Read More →
Diese CD quillt über von toll gespielter Musik, sei sie nun virtuos oder tonmalerisch-stimmungsvoll. Der polnische Saxophonist Michal Knot und der serbische Akkordeonist Bogdan Laketic spielen seit 2013 im Duo Aliada. Ich hatte sie 2017 live beim Alpenarte-Festival erlebt und war damals begeistert von ihrem Auftritt. Ihre neue CD bestätigt die Eindrücke von damals. Read More →
Man mag es kaum sagen, aber die fehlenden Auftrittsmöglichkeiten mit dem Orchester im ersten COVID-Jahr haben auch ihre guten Seiten. Denn für diese CD haben sich drei katalanische Musiker zusammen getan, um vor allem unbekannte Werke kaum mehr bekannter deutscher Komponisten spontan zu erarbeiten und aufzunehmen. Der Geiger Joel Bardolet hat mit zwei Bekannten, die aber alle noch nie zusammen gespielt hatten, diese Idee verwirklicht. Read More →
Georg Anton Bendas Melodram Medea stammt aus dem Jahre 1775 und entspricht der damaligen Mode, gesprochene Texte mit dramatischer Musik zu kombinieren. Benda, ein Komponist der Vorklassik, ist heute weitgehend vergessen. Umso wichtiger ist – nach einer ersten Aufnahme bei Naxos im Jahre 1996 – diese Einspielung von Medea, die dank der wunderbaren Schauspielerin Katharina Thalbach zu einem kleinen Ereignis wird. Read More →
(Rezension von Remy Franck) – « Ich liebe die Kontinuität des menschlichen Geistes, die uns gestattet, über Jahrhunderte, ja Jahrtausende hinweg die Schönheit zu erfassen, welche die Menschen zu schaffen und weiterzugeben vermochten », sagte der Schweizer Komponist Frank Martin (1890-1974), und weiter « Hüten Sie sich vor einer Kunst, die sich jeder Menschlichkeit entäußert. Die abstrakte Kunst ist eine Kunst ohne Zukunft – und für mich auch ohne Gegenwart. » Darin liegt die Essenz der Musik von Frank Martin. Die aus diesen Aussagen abgeleiteten Werte findet man in beiden Stücken, die auf dieser CD erklingen. Read More →
Alexis Alrich (geb. 1955), hat in seinem Marimba Concerto viele Anklänge an den Minimalismus sowie an westliche wie fernöstliche Tänze verarbeitet und so ein sehr eklektisches Werk geschaffen, das phantasievoll genug ist, um in der inspirierten Interpretation von Evelyn Glennie und dem Kammerorchester aus Hong Kong attraktiv zu werden. Read More →
Concerto Budapest und Andras Keller nehmen Shostakovich beim Notenmaterial und steigen mit federleichtem Spiel in die neoklassische Musik der Neunten Symphonie ein. Dieses schwungvoll unbeschwerte Spiel findet sich auch im Presto und im Allegretto, während die langsamen Sätze sehr nachdenklich und stimmungsvoll angegangen werden. Read More →
Mit seiner Spieldauer von fast einer Dreiviertelstunde ist Schuberts Erstes, posthum veröffentlichtes Klaviertrio das Hauptwerk dieser CD. Die feinfühlige Interpretation des französischen Trio Talweg wird geprägt von einer gesunden Mischung von Wärme, Grazie und verhaltener Trauer, was den sehr intimen Charakter unterstreicht. Read More →