Die Diskographie von Arnold Schönbergs monumentalen Gurre-Liedern wird schon seit Jahren von den Aufnahmen mit Rafael Kubelik (1965), Seiji Ozawa (1979) und Riccardo Chailly (1990) angeführt, wenngleich Eliahu Inbal, James Levine und Robert Craft ebenfalls hervorragende Aufnahmen geliefert haben. Dass ein solch monumentales Werk mit seinem üppigen, spätromantischem Klang auch einen Dirigenten wie Christian Thielemann irgendwann herausfordern würde, scheint klar. Und Thielemann legt dann auch eine fast rundum gelungene Aufnahme in prächtigem Klang vor. Read More →
Andrew Wan, Konzertmeister des Orchestre Symphonique de Montréal, hat unter der Leitung von Kent Nagano, dem Chefdirigenten des kanadischen Orchesters Ginasteras Violinkonzert, Bernsteins Serenade und Samy Moussas neues Violinkonzert Adrano (2019) aufgenommen. Das ist ein ebenso ungewöhnliches wie anspruchsvolles Programm. Read More →
Der Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs 2019 war der Cellist Sebastian Fritsch, der sich nun mit einer in allen Hinsichten anspruchsvollen Debut-CD vorstellt. Moments of Life ist ein allgemeingültiger und an sich wenig aufschlussreicher Titel, da es immer besondere Momente im Laufe des Lebens eines Komponisten sind, wenn er ein Werk komponiert, und auch eine CD-Einspielung eines Interpreten ist eine Momentaufnahme seines Wirkens. Was sich aber hinter dem Titel versteckt, das ist wirklich hervorragend. Read More →
Seine 6. Folge des Beethoven-Projekts beginnt Boris Giltburg mit den Sonaten op. 49, die zwischen 1795 und 1798 entstanden, also noch vor der 8. Sonate, der Pathétique. Ihre hohe Opus-Zahl erklärt sich aus der späten Veröffentlichung. Es sind zwei weitgehend unbeschwerte Sonaten, die Giltburg sehr inspiriert spielt. Er hütet sich in diesem sehr rhetorischen Spiel vor Übertreibungen und kann den charmanten Charakter der Musik in seinen vitalen Interpretationen vollauf wahren. Read More →
Mit der Aufnahme der mittleren der drei Sonaten op. 30 und der letzten, op. 96, schliessen James Ehnes und Andrew Armstrong ihre Aufnahme der zehn Sonaten für Violine und Klavier von Beethoven ab. Mit ihrer detailreichen Sicht gelingt es ihnen trotzdem, den Faden zu halten und die Interpretationen ansprechend und durchgehend gestaltet zu artikulieren, so dass man ihrem Spiel gerne lauscht. Read More →
Alexander Paley spielt sein ganzes Rachmaninov-Programm sehr virtuos und sachlich, fein nuanciert in den ruhigeren Stücken oder auch mit kraftvoll gehämmerten Akkorden. Technisch ist das alles beeindruckend, interessant sind auch die Phrasierungen, die Erarbeitung der Strukturen, aber im Großen und Ganzen wirkt Paleys Spiel kühl und nicht wirklich poetisch oder kantabel. Read More →
Warum eine Plattenfirma diese CD mit Aufnahmen von 1992 & 1994 veröffentlicht, wird nicht klar ersichtlich, außer man weiß, dass Tatjana Geringas 2020 fünfundsiebzig Jahre alt wurde. Das setzt allerdings voraus, dass man diese Pianistin, die Ehefrau des Cellisten David Geringas, auch kennt. Die CD nennt sich The Art of the Duo, was alles und nichts heißt. Read More →
Die Solisten des Orchestre de Paris haben für Indésens ein abwechslungsreiches Programm mit französischen Werken aufgenommen. Das Repertoire ist zumeist unbeschwert, verspielt, unterhaltsam und elegant, manchmal pastoral, immer typisch französisch. Highlights sind Taffanels hinreißendes Andante Pastoral, Roussels quirliges Divertissement und das burleske Stück L’Heure du Berger von Jean Françaix. Read More →
Christian Lindbergs The Waves of Wollongong für neun Posaunen und Orchester hat zwei Inspirationsquellen, die großen Wellen am Strand von Wollongong in Australien und die Ankündigung, dass Robert von Bahr, der Chef von BIS an Krebs erkrankt war und wohl nicht mehr lange leben würde. Das war 2008. Lindberg schreibt im Booklet der SACD, er habe sich damals ausgemalt, die Klangwellen seiner Komposition könnten Roberts Krebs wegspülen. Read More →
Nach seinem musikalischen Abstecher in die ehemalige Donau-Monarchie, richtet Gottlieb Wallisch in seiner zweiten Aufnahme aus der Reihe 20th Century Foxtrots den Blick auf die Weimarer Republik und die vermeintlich Goldenen Zwanzigerjahre. Read More →