Thomas Wilson: Symphonien Nr. 2 & 5; Royal Scottish National Orchestra, Rory MacDonald; 1 CD Linn CKD 6343; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 06/11/2020 (54'24) - Rezension von Remy Franck

Der in den USA geborene schottische Komponist Thomas Wilson (1927-2001) hat in seinem umfangreichen und viele Gattungen umfassenden Werk fünf Symphonien hinterlassen. Die zweite davon ist in ihren schnellen Teilen kraftvoll, aber auch düster, manchmal sehr bedrückend, oft aufgewühlt, manchmal regelrecht gespenstisch. Dort, wo der Komponist die Musik zurücknimmt, ist sie sehr mysteriös und unentschlossen. Read More →

Franz Schubert: Die Schöne Müllerin D. 795; Ian Bostridge, Tenor, Saskia Giorgini, Klavier; 1 CD Pentatone PTC 5186775; Aufnahme 04/2019, Veröffentlichung  06/11/2020 (61'30) - Rezension von Remy Franck

An diesen Müllerinnen-Zyklus muss man sich gewöhnen. So verzerrt wie Bostridges Gesicht auf dem Cover abgebildet ist, klingt auch die Aufnahme, überdramatisch, überakzentuiert, überrhetorisch. Diese Überbetonungen und Manierismen kann man, wie schon in der Winterreise (Rezension) durchaus als unpassend empfinden, mit dem Unterscheid, dass sie hier noch ausgeprägter sind. Dehnungen, Verformungen, Verfärbungen irritieren sehr. Read More →

Jaap Nico Hamburger: Chamber Symphonies Nos. 1 (Remember to Forget) & 2; Children’s War Diaries; Ensemble Caprice, Matthias Maute, Orchestre Métropolitain de Montréal; Vincent de Kort; 1 CD Leaf Music LM235; Aufnahmen 11/2019, Veröffentlichung 06/11/2020 (32') - Rezension von Norbert Tischer

Der kanadisch-niederländische Komponist Jaap Nico Hamburger hat mit seinen zwei Kammersymphonien Musik geschrieben, die sich mit seriösen und herausfordernden Themen beschäftigt und dennoch, wie er betont, Hoffnung und Optimismus enthalte. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 5 + Francesca da Rimini op. 32; Tonhalle Orchester Zürich, Paavo Järvi; 1 CD Alpha 659; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 06/11/2020 (74') - Rezension von Remy Franck

An diese Aufnahme ging ich mit großen Erwartungen heran. Vielleicht ist deshalb auch jetzt die Enttäuschung so groß. Tchaikovskys zwischen Tragik und dem Wegwischen tragischer Gedanken oszillierende Fünfte Symphonie kann abstrakt und rein symphonisch interpretiert werden und dabei gut wirken. Der Dirigent kann aber auch versuchen, tief in Tchaikovskys Seele einzudringen, den Schmerz hörbar zu machen und auch, wie der Komponist, mit immer wieder einbrechendem Jubilieren diesen Schmerz verdrängen, ohne je das Fatum zu vergessen, das wie ein Schwert über ihm hängt. Read More →

Franz Schubert: Symphonien Nr. 1-9; Chamber Orchestra of Europe, Nikolaus Harnoncourt; 4 CDs ICA  Classics ICAC5160; Aufnahmen 07/1988, Veröffentlichung 06/11/2020 (252'12) - Rezension von Remy Franck

Es hat leicht-lyrische, frisch-freche, unbeschwert-beschwingte sowie bedeutungsschwangere, psychologisierende und gewichtige Interpretationen der Schubert-Symphonien gegeben. Nikolaus Harnoncourt hat diese Symphonien dreimal aufgenommen, mit dem Concertgebouw Orkest, den Berliner Philharmonikern (Pizzicato-Rezension) und in diesen 1988 live beim Styriarte-Festival entstandenen Konzertmitschnitten. Read More →

Dear Mademoiselle - A Tribute to Nadia Boulanger; Piazzolla: Le Grand Tango; Stravinsky: Suite italienne; Boulanger: Trois pieces; Carter: Sonata for Cello and Piano; Glass: Tissue No. 7; Legrand: Medley for Cello and Piano; Jones: Soul Bossa Nova; Astrig Siranossian, Cello, Nathanaël Gouin, Daniel Barenboim, Klavier; 1 CD Alpha 635; Aufnahmen 12/2019, 02/2020, Veröffentlichung 06/11/2020 (72'08) – Rezension von Remy Franck

Alle auf dieser CD von Alpha vertretenen Komponisten und einer der Interpreten, Daniel Barenboim, waren Studenten der legendären Nadia Boulanger (1887-1979), die von allen respektvoll Mademoiselle genannt wurde. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquintette C-Dur, KV 515, g-Moll, KV 516; Adrien la Marca, Bratsche Quatuor Van Kuijk (Nicolas Van Kuijk, Sylvian Favre-Bulle, Violinen, Emmanuel François, Bratsche, François Robin, Cello); 1 CD Alpha Classics 587; Aufnahme 03/2019, Veröffentlichung 10/2020 (67'06) - Rezension von Uwe Krusch

Der Autor des begleitenden Textes dieser CD stellt einige, sicherlich nicht nachprüfbare Überlegungen zu den Quintetten in C-Dur und g-Moll an, die aber durchaus plausibel sein können. Die ungewöhnliche Besetzung mit einer zweiten Bratsche zum Quartett, anders als etwa Boccherini zuvor mit zwei Celli, mag dem Umstand geschuldet schein, dass dieses das Lieblingsstreichinstrument des Komponisten war. Und ob man im Pochen des ersten Satzes und der Tonart g-Moll das fieberhafte Warten auf einen Antwortbrief des Vaters respektive die damit verbundenen unguten Gefühle hört, mag auch passen. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 + Tripelkonzert op. 56; Martin Helmchen, Klavier, Antje Weithaas, Violine, Marie-Elisabeth Hecker, Cello, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Andrew Manze; 1 CD Alpha 642; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 06/11/2020 (72'02) - Rezension von Remy Franck

In seiner nicht wirklich begeisternden Gesamtaufnahme der Beethoven-Konzerte legt Martin Helmchen eine sehr lebendige und inspirierte Einspielung des 3. Klavierkonzerts vor. Read More →

Georg Philipp Telemann: Kantate Du bist verflucht, o Schreckensstimme + Kantate Locke nur, Erde, mit schmeichelndem Reize; Kantate In gering und rauen Schalen + Sonatine a-Moll  + Triosonaten d-Moll, F-Dur und g-Moll; Dorothee Mields, Sopran, Stefan Temmingh, Blockflöte, Daniel Rosin, Barockcello, Domen Marincic, Gamben, Wiebke Weidanz, Cembalo; 1 CD Accent ACC 24371; Aufnahme 02/2020, Veröffentlichung 10/2020 (59'16) – Rezension von Uwe Krusch

Vier Sonaten mit Blockflöte, drei davon als Triosonaten ausgestaltet mit Gambe zum Continuo sowie drei Kantaten aus dem reichen Werk von Georg Philipp Telemann haben ihren Platz auf dieser CD gefunden. Read More →

Johannes Brahms: Cellosonaten Nr. 1 & 2, Giuseppe Martucci: Romanzen für Cello & Klavier op. 72 Nr. 1 & 2; Luigi Piovano, Cello, Antonio Pappano, Klavier; 1 CD Arcana A479; Aufnahme 10/2019; Veröffentlichung 25/09/2020 (59'18) – Rezension von Uwe Krusch

Antonio Pappano und der Solocellist seines Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Luigi Piovano, haben sich der beiden Cellosonaten von Johannes Brahms ebenso angenommen wie zwei Romanzen, die Giuseppe Martucci für diese Besetzung komponiert hat. Sind die beiden Romanzen nur Beigaben, so passen sie doch in den Kontext. Schließlich war Martucci einer derjenigen, die die den Anschluss an die mitteleuropäische Musik suchten und deren Werke in Italien aufführten, so auch die von Brahms. Read More →

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