Nicolas Baldeyrou hat für seine Klarinette nicht nur zwei aufeinander bezogene Werke von Pierre Boulez eingespielt, nämlich Domaines mit Original und Miroirs, sowie Dialogue de l’ombre double, sondern zwei weitere zeitgenössische Werke. Es sind Bug von Bruno Mantovani und Assonance von Michael Jarrell. Schon allein wegen der im Gesamtbild kurzen Dauer drohen diese beiden Werke unterzugehen, was nur durch ihren eigenen Charakter und eine ebensolche gefestigte Interpretation vermieden werden kann. Read More →
(Remy Franck) – Mit zwei Bearbeitungen beschließen die drei Musiker des Swiss Piano Trio ihre Gesamtaufnahme der Beethoven-Trios. Wie schon in den ersten 5 CDs dieser Reihe nehmen sie ihren Beethoven ernst und geben ihm Substanz. Schon das Allegro con brio des nach dem Streichquintett op. 4 transkribierten Trios op. 63 schafft eine Atmosphäre, die wirkt. Sie findet sich auch im Andante und in den beiden übrigen Sätzen dieses Trios, von dem nicht bekannt ist, wie es zustande kam. Beethovens Mitwirkung an der Bearbeitung des Streichquintetts ist weder bekannt noch gesichert. Read More →
Eine enge Bindung zwischen Ungarn und Italien entstand im 15. Jahrhundert, als König Matthias Corvinus Beatrix von Neapel, auch bekannt als Beatrix von Aragon, heiratete. Diese Beziehung wirkte sich auch auf den Austausch der Kultur und damit der Musik aus. So wurde 1988 der Codex Caioni wieder gefunden, der in Ungarn eine Sammlung populärer Musik aus dem 17. Jahrhundert war. Read More →
Der Cellist David Louwerse und der Pianist François Daudet setzen ihre Zusammenarbeit fort mit einem meditativen Programm, das mit kleineren Stücken beginnt, die die beiden Musiker aber nicht zu schmalzigem Interpretieren missbrauchen, sondern stil- und geschmackvoll sowie zutiefst musikalisch spielen. Louwerse singt sehr natürlich, sehr souverän und gleichzeitig zart, poesievoll und verinnerlicht auf seinem Cello. Für die Sonate von Rachmaninov, welche die Hälfte der Spieldauer ausmacht, kann man nicht weniger Lob aussprechen. Read More →
Diese Aufnahmen entstanden im November 2019 in der Carnegie Hall in New York. Die Brahms-Symphonie klingt anfangs etwas entspannter als in der BR-Klassik-Aufnahme von 2012 aus München. Aber dann schert der Dirigent auf seinen üblichen Stil ein, mit eher breiten Tempi, viel Rubato, Akzentuierungen, Farben und Schattierungen. Read More →
Reynaldo Hahn komponierte L’Île du rêve (Die Insel der Träume) mit 19 Jahren. Uraufgeführt wurde das Stück 1898 an der Pariser Opéra Comique. Die ‘Polynesische Idylle’ handelt von der aussichtslosen Liebe zwischen dem europäischen Offizier Loti und der Polynesierin Mahénu. Read More →
Die hier eingespielten sechs Quartettsonaten der Werknummer XVII sind einige Jahre nach dem Tod von Bach und Händel entstanden und gehören damit in die späte Phase des Barock. Das zeigen sie durch die Affekte, die Kontraste und die Bewegungselemente dieser Epoche. Doch darüber hinaus deutet ihre Phantasie, Zartheit und Raffinesse auch die Ausprägung des Rokoko an. Read More →
Der portugiesische Artur Pizarro spielt ein Schumann-Programm, das mit dem selten zu hörenden, etwa 10 Minuten langen Allegro op. 8 beginnt. Nach einem fein nuancierenden Exkurs durch die Bunten Blätter, denen er Zusammenhalt und Folgerichtigkeit verleiht, kommt er zu der Ersten Klaviersonate, entstanden in den Jahren 1832-1836 und Schumanns späterer Frau Clara gewidmet. Read More →
‘Alles wieder gut’ ist ein sehr spezielles Liedprogramm von Florian Boesch und der Musikgruppe Franui aus Osttirol. Lieder von Schubert, Schumann, Mahler, Brahms, Beethoven und Purcell werden manchmal mit dem Seziermesser oder aber auch dem dicken Hammer paraphrasiert. Dabei bleibt die Melodielinie nahe am Original, aber das Ensemble mit Harfe, Hackbrett, Zither, Violine, Kontrabass, Akkordeon sowie diversen Blech- und Holzbläsern steckt die Stimme in ein alpenländisches Gewand. Read More →
Sechs Konzerte von Vivaldi, drei mit Solovioline und die anderen drei mit Violine und Orgel als Soloinstrumente haben die Interpreten in Anna Marias Stimmbuch gefunden. Anna Maria war die beste Geigerin im Pietà, also einem Waisenheim der Stadt Venedig. Das heißt, eigentlich haben sie nur die Solostimme gefunden und mussten die Orchestration dazu erst schaffen. So wurden zwei Werke zum ersten Mal überhaupt und die anderen vier in dieser Bearbeitung erstmalig eingespielt. Read More →