England war für europäische Musiker im 19. Jahrhundert eine Goldgrube. London bevorzugte die Ausländer, und englische Musik wurde kaum komponiert. Es gab zwar einige interessante Schöpfungen, aber die Verdienste der Komponisten wurden nicht gewürdigt. Andererseits hat sich manche englische Musik außerhalb des Landes nicht gut verbreitet, nicht einmal das, was oft unter dem Oberbegriff British Light Music vereint wird. Das Label cpo startet nun eine Reihe mit britischer Musik für Streicher, von der ein guter Teil der Light Music zuzurechnen ist, so z.B. die English Suite von Hubert Parry, dem langjährigen Musikprofessor in Oxford und Direktor des Royal College of Music. Read More →
Einen eigenen musikalischen Kosmos machen die sechs Motetten im Schaffen von Johann Sebastian Bach aus. Die Meisterschaft in diesen Werken hat er aus dem Florilegium portense geschöpft. Diese Sammlung umfasst 365 Motetten von knapp fünf Dutzend Komponisten, an deren Vorbilder Bach anknüpfte und seine eigenen Lösungen entwickelte. Deswegen hat Raphaël Pichon aus diesem musikalischen Almanach der Zeit drei prägende Motetten zwischen die Werke von Bach gesetzt, um die Verbindung und Bedeutung zu charakterisieren und zu verdeutlichen. Read More →
Nach seiner herausragenden Franck-CD bei Naxos (Rezension) wendet sich Jean-Luc Tingaud der Orchestermusik des Opernkomponisten Jules Massenet (1842-1912) zu. Die an Liszt erinnernde Tondichtung Visions entwickelt viel dramatische Kraft und endet ätherisch mit einem Sopransolo. Read More →
Roman Totenberg war ein bekannter Geiger polnisch-jüdischer Herkunft, der einhundertein Jahre alt wurde. Seine Stradivari wurde ihm 1980 nach einem Konzert gestohlen. Sie tauchte nach 35 Jahren wieder auf und wurde an Nathan Meltzer gegeben. Seine Debut-CD mit dieser Geige widmet sich dementsprechend einem Programm, das ihm und einem Pianisten Rohan De Silva nahe liegt, aber auch die Werke aufgreift, die auch Totenberg spielte. Read More →
Der Filmkomponist Bernard Herrmann (1911-1975) war auch ein wichtiger Akteur, wenn es um Hörspiele ging. Ein solches Radio-Hörspiel ist ‘Whitman’, dessen Thema Walt Whitmans Gedichtsammlung Leaves of Grass ist. Deklamatorisch gut erzählt von William Sharp in der Rolle Whitmans, wird das Werk musikalisch einfühlsam und fein nuanciert gespielt vom PostClassical Ensemble unter dem amerikanisch-spanischen Dirigenten Angel Gil-Ordonez. Read More →
Edler Bach und nicht weniger edler, fein ziselierter Mozart (mit zum Teil dürftigem Orchesterspiel) füllt die beiden ersten CDs dieser Box mit dem mexikanisch-polnischen Geiger Henry Szeryng (1918-1988). CD Nr. 3 enthält ein zum Gähnen langweiliges Beethoven-Konzert und ein Schumann-Konzert, in dem das Orchester klingt wie eine ungare Kartoffel. Leider fehlt auch Szeryngs Geige die Präsenz, so dass das Ganze sich anhört wie aus einem Topf, auf dem der Deckel drauf ist. Read More →
Eine schlüssige und bewegende Aufnahme des Deutschen Requiems von Johannes Brahms legen der Bachchor Mainz und die Deutsche Radio Philharmonie bei Naxos vor. Ralf Otto dirigiert das Werk mit tiefem Atem und in gemäßigten, aber letztlich sehr passenden Tempi. Die Musik fließt und pulsiert wohl proportioniert, bedeutungsvoll, gegebenenfalls auch dramatisch wie in ‘Denn alles Fleisch, es ist wie Gras’, aber es sind das Meditative und Verinnerlichte, die überwältigen und die geistige Dimension der Komposition voll zum Ausdruck bringen. Read More →
Antonia Schreiber, Harfe, und Alja Velkaverh, Flöte, zwei Musikerinnen des Gürzenich Orchesters Köln haben ihre gemeinsamen Bühnenauftritte nunmehr in eine CD münden lassen, die Werke unterschiedlich bekannter Komponisten vereint. Die verschiedenen Stile und Herangehensweisen münden insofern in eine gemeinsame Komponente, als sich alle Werke um das Wasser oder mit ihm verbundene Geschöpfe insbesondere mythischer Natur ranken. Read More →
Symphonische Dichtungen, persischer Art
Alexander Rahbari (geb. 1948) hat eine dritte CD unter dem Motto ‘My Mother Persia’ aufgenommen, mit seinen Symphonischen Dichtungen Nr. 9 (Nohe Khan) & 10 (Morshed), wobei Nohe Han eine Transkription des Violinkonzerts für Saxophon ist. Wer die ungewöhnliche Verbindung des persischen Idioms mit dem westlichen Symphonieorchester (Prague Metropolitan Opera Orchestra) erleben will, wird mit Nohe Khan gut bedient. Weshalb sich Morshed eine Symphonische Dichtung nennt, wo doch das Orchester gar nicht mitspielt, ist seltsam. Read More →
Die Alishan Mountains in Zentral-Taiwan sind eine der schönsten Gegenden der Insel. Sie werden in Memory of Mountain des taiwanesischen Komponisten Nai-Chung Kuan (*1939) thematisiert. Das in einem Mix von chinesischen und westlichen Klängen sehr attraktiv-exotische Werk beginnt mit einem esoterischen Satz The Sacred Tree in the Fog. Der zweite Satz beschreibt sehr gut den Zug, der durch den Bergwald fährt, doch während die Bahn eilig fährt, kommt es im Zug zu einer zärtlichen Romanze. Read More →