Mit Le Jardin Féerique zaubert Indésens ein hinreißendes Ravel-Programm aus dem Hut und realisiert damit eine Rundschau der Kammermusik des französischen Komponisten. Um es zu spielen, haben sich ‘Les Chambristes de l’Orchestre Philharmonique de Berlin’ zusammengetan, ein Ensemble mit – neben einem Schweizer, einem Österreicher und einem Polen – mehrheitlich französischen Musikern, die aber alle auf den französischen Klang eingeschworen sind. Read More →
Das vieraktige Ballett mit Prolog Les Voyages de l‘Amour stellt die erste große Arbeit des schon bekannten Boismortier in Paris dar. Er bediente sich dazu des Librettos des hoch gelobten Charles-Antoine Leclerc de la Bruère. Dass das Stück dagegen nicht so gelobt wurde, mag daran liegen, dass Boismortier, vermutlich um es möglichst gut zu machen, über die Stränge schlug. Er füllte die Partitur mit allzu gefühlvoll ausstaffierten Akzenten oder erzählerischen Episoden, die die Musik zu gehaltvoll für ein Ballett machten. Denn mit tragisch großen Rollen für die Hauptcharaktere geht er auch über den gemischten Charakter beim Ballett hinaus. Read More →
Andrew Litton setzt seinen bislang ziemlich unausgeglichenen Prokofiev-Zyklus mit den drei ersten Symphonien des Russen fort. Absolut deliziöses Musizieren vor allem der herausragenden Holzbläser des Bergen Philharmonic kennzeichnet die Erste, die Klassische. Sehr reizvoll und schelmisch ist Littons betont tänzerische Gavotte und im Finale schlagen die Holzbläser regelrechte Purzelbäume. Read More →
Boris Giltburg beginnt seine vierte Beethoven-CD mit der in einem gewissen Sinn revolutionären und experimentellen 12. Sonate und lässt keinen Zweifel am Charakter der Komposition. Die 13. Klaviersonate hat ebenso wie darauffolgende den Titel Sonata quasi una fantasia. Ausgewogen und schlicht spielt Giltburg das Andante und das Adagio, sehr lebendig und virtuos den zweiten Satz, das Scherzo und den so fantasiereichen vierten Satz. Read More →
Welche Merkmale verbinden Anton Stadler, Heinrich-Joseph Bärmann und Richard Mühlfeld? Alle drei waren hochkarätige Klarinettisten, die in ihrer Epoche jeweils einen Komponisten dazu anregten, Werke für ihr Instrument zu schreiben. Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber waren es bei den beiden erstgenannten. Richard Mühlfeld als Orchestersolist in Meiningen, damals musikalisches Zentrum, inspirierte Brahms zu einigen späten Kammermusikwerken. Es sind die zwei Sonaten, das Quintett und in der Besetzung dazwischen ein Trio. Read More →
Der Tenor Daniel Behle interpretiert gemeinsam mit dem Orchester der Kammeroper München Franz Schuberts Schwanengesang und Robert Schumanns Dichterliebe in einer Bearbeitung für Kammerorchester von Alexander Krampe. Diese Bearbeitung fällt auf, weil sie den Klavierklang eher auffächert als kondensiert, eher klangmalerisch als stimmungsverdichtend funktioniert. Read More →
England war für europäische Musiker im 19. Jahrhundert eine Goldgrube. London bevorzugte die Ausländer, und englische Musik wurde kaum komponiert. Es gab zwar einige interessante Schöpfungen, aber die Verdienste der Komponisten wurden nicht gewürdigt. Andererseits hat sich manche englische Musik außerhalb des Landes nicht gut verbreitet, nicht einmal das, was oft unter dem Oberbegriff British Light Music vereint wird. Das Label cpo startet nun eine Reihe mit britischer Musik für Streicher, von der ein guter Teil der Light Music zuzurechnen ist, so z.B. die English Suite von Hubert Parry, dem langjährigen Musikprofessor in Oxford und Direktor des Royal College of Music. Read More →
Einen eigenen musikalischen Kosmos machen die sechs Motetten im Schaffen von Johann Sebastian Bach aus. Die Meisterschaft in diesen Werken hat er aus dem Florilegium portense geschöpft. Diese Sammlung umfasst 365 Motetten von knapp fünf Dutzend Komponisten, an deren Vorbilder Bach anknüpfte und seine eigenen Lösungen entwickelte. Deswegen hat Raphaël Pichon aus diesem musikalischen Almanach der Zeit drei prägende Motetten zwischen die Werke von Bach gesetzt, um die Verbindung und Bedeutung zu charakterisieren und zu verdeutlichen. Read More →
Nach seiner herausragenden Franck-CD bei Naxos (Rezension) wendet sich Jean-Luc Tingaud der Orchestermusik des Opernkomponisten Jules Massenet (1842-1912) zu. Die an Liszt erinnernde Tondichtung Visions entwickelt viel dramatische Kraft und endet ätherisch mit einem Sopransolo. Read More →
Roman Totenberg war ein bekannter Geiger polnisch-jüdischer Herkunft, der einhundertein Jahre alt wurde. Seine Stradivari wurde ihm 1980 nach einem Konzert gestohlen. Sie tauchte nach 35 Jahren wieder auf und wurde an Nathan Meltzer gegeben. Seine Debut-CD mit dieser Geige widmet sich dementsprechend einem Programm, das ihm und einem Pianisten Rohan De Silva nahe liegt, aber auch die Werke aufgreift, die auch Totenberg spielte. Read More →