Ferdinand Rebay (1880-1953) hat sich vor allem einen Namen als Chorleiter und Pädagoge in Wien gemacht. Seit einiger Zeit wird nun sein kompositorisches Werk publizistisch aufgearbeitet. Rebay hat unter anderem für die Gitarre geschrieben, die « nicht zuletzt durch ihn aus ihrem Aschenbrödeldasein nach und nach erweckt wird“, wie das Neue Wiener Tageblatt im Jahre 1940 schrieb. Read More →
Die Geigerin Yulia Berinskaya und der Pianist Stefano Ligoratti setzen sich auf eine sehr individuelle Art mit den drei Beethoven-Sonaten auseinander, mit denen sie ihre Gesamtaufnahme der Sonaten für Klavier und Violine beginnen. Auf dem Cover steht fälschlicherweise « für Violine und Klavier », aber die beiden Solisten tragen dem richtigen Titel durchaus Rechnung, weil der Klavierpart hier nicht nur bedeutsam wird, sondern durch Ligorattis phantasievolles Spiel ganz klar aufgewertet wird. Read More →
Bei dieser Aufnahme wird einem die Sinnhaftigkeit des Booklets und des mitgelieferten Textes wieder einmal deutlich bewusst. Ohne diese Hilfe wüssten wir nicht, worum es in den beiden ansprechenden Kompositionen des 1975 geborenen britischen Komponisten Francis Pott überhaupt geht. Read More →
Douce France
Am Klavier begleitet von Emmanuel Strosser hat der Oboist François Leleux für Warner ein Programm unter dem Titel ‘Bienvenue en France’ zusammengestellt, mit den Oboensonaten von Saint-Saëns, Dutilleux, Pecou und Sancan, der Rhapsodie für Oboe & Klavier (nach der Rhapsodie für Saxophon & Orchester) von Debussy, Bozzas Fantaisie Pastorale und Piernés Pièce op. 5. Read More →
Diese Box, von Melodiya herausgegeben zum 80. Geburtstag von Dmitrij Kitajenko, mischt russische Werke mit Musik des 20. Jahrhunderts, die man heute nicht unbedingt als Kitajenko-Werke identifizieren würde. Und dennoch zeigen die Aufnahmen, welch sichere und inspirierende Hand Kitajenko gerade auch in den Werken von Theodorakis und Bernstein hatte. Read More →
Der junge Ukrainer Ivan Shemchuk weiß, was er Rachmaninov an Brillanz und Virtuosität schuldig ist. Aber man braucht nicht bis zu Rachmaninovs eigenen Aufnahmen zurückzugehen, um zu erkennen, was Shemchuk fehlt: eine Inspiration, die sein Spiel über das Technische hinausheben würde, der Sinn für Nuancen und Farben, und vor allem ein weicherer Anschlag. Alles klingt hier unangenehm gehämmert, was durch das etwas halligen Klangbild nicht verbessert, sondern eher verstärkt wird. Read More →
Manchmal fragt man sich, wo ein viel beschäftigter, umtriebiger Komponist wie Beethoven die Zeit hernahm, auch noch derart kunstvolle, unterhaltsame Miniaturen zu schreiben, wie sie diese CD vorstellt, etliche davon in Ersteinspielung. Read More →
Alle Coplas Sefardies von Alberto Hemsi
Was Bartok für die ungarische Volksmusik war, das war der in der Türkei geborene und vornehmlich in Italien ausgebildete Alberto Hemsi (1898-1975) für das sephardische Liedgut. Insgesamt existieren von diesen Hemsi-Liedern zehn Bände mit jeweils sechs Liedern, zu denen in dieser Veröffentlichung noch einige hebräische Lieder hinzugefügt wurden. Hänssler Classic hatte bereits 2018 auf einer Einzel-CD 20 Lieder veröffentlicht und fügt nun die übrigen hinzu, um so in einer Box die erste Gesamteinspielung aller von Hemsi gesammelten Gesänge in der Originalversion aufzulegen. Read More →
Mitte der Siebzigerjahre komponierte Mieczyslaw Weinberg seine Kammeroper ‘Wir gratulieren!’. Den jiddischen Originaltext von Sholem Aleichem (1859-1916) hat Weinberg mit nur wenigen Änderungen ins Russische übertragen. Dabei legte er viel Wert auf den dem Stück innewohnenden Klassenkonflikt, was ihm half, das Werk bei der sowjetischen Zensur durchzubekommen. Die Originalfassung der Oper wurde 1883 in Moskau uraufgeführt. Der Autor des Originalbuchs. Sholem Aleichem ist vor allem wegen seiner Kurzgeschichte ‘Tevye the Dairyman’ bekannt, die das Material für das Musical Fiddler on the Roof/Anatevka lieferte. Read More →
Inspiriert von nach Hesses Gedicht ‘Weg nach innen’ nennt die russische Pianistin Sofja Gülbadamova ihr Programm ‘Idylle’. Nicht nur Verträumtes gibt es darin, aber viel Poetisches, Stücke, die der Pianistin besonders gut gelingen. Generell ist sie in den Miniaturen erfolgreich, weil sie sie auch farblich differenziert und sehr rhetorisch gestaltet. Nicht so gut ist die Barcarolle von Chopin, die zwar attraktiv beginnt, im weiteren Verlauf aber etwas schwerfällig wirkt. Read More →