Edgar Allan Poe hat einige Stücke für die Harfe inspiriert, so auch die Ballade Fantastique, die die französische Harfenistin Henriette Renié (1875-1956) nach Poes 1843 entstandener Kurzgeschichte The Tell-Tale Heart komponierte. Es ist ein dramatisches und stimmungsreiches Werk, das Renié selber in einer unvergesslichen Aufnahme eingespielt hat. Die 1985 geborene Schweizerin Julia Wacker erreicht wohl nicht ganz die subtilen Farbnuancen von Renié, aber sie spielt das Stück sehr rhetorisch und packend. Read More →
Magnus Lindberg ist ein Garant für erstklassige und attraktive zeitgenössische Musik. Das trifft auch auf sein Klarinettenkonzert aus dem Jahre 2002 zu, das neben einem volltönenden Orchesterklang auch sehr feingestrickte, atmosphärische Musik enthält. Lindbergs Werk lässt dem Solisten dabei genug Freiraum, seine Interpretation zu entfalten. Read More →
Im April 1977 lud mich Louis de Froment, damals Chefdirigent des Orchesters von Radio-Télé-Luxembourg zu den Aufnahmesitzungen mit der französisch-rumänischen Mezzosopranistin Viorica Cortez in die Villa Louvigny in Luxemburg ein, wo das Orchester, das heutige Philharmonische Orchester Luxemburg, damals residierte. Read More →
Camargo Guarnieri (1907-1993) ist eine markante Figur der brasilianischen Nationalschule. Auf dieser CD sind neben Seresta für Klavier und Orchester drei seiner sieben Choros zu hören, alle in konzertanter Form, für Fagott, für Flöte und für Violine. Read More →
Mit dem Doppelalbum Experiments in Living feiert das Spektral Quartet aus Chicago seinen 10. Geburtstag. Das Konzept, so sagen die Musiker, würdige den Kerngedanken ihrer Philosophie, nämlich, dass unterschiedliche Musikstile über Jahrhunderte hinweg « auf unerwartete und fesselnde Weise miteinander sprechen und dass das Unbekannte im richtigen Kontext schnell vertraut werden kann ». Das Beste sei es daher, die aufgenommenen Werke in immer wieder anderer Reihenfolge zu hören. Read More →
Tobias Pickers Encantadas, ein bereits mehrmals eingespieltes Werk von 1983, benutzt einen Text von Herman Melville, den man als eine ebenso lebendige wie originelle Beschreibung der Galapagos Inseln, ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart beschreiben kann. Tobias Picker, der in dieser Aufnahme selber die Rolle des Erzählers übernimmt, hat damit ein Melodram komponiert, das musikalisch in unterschiedlichen Farben den Text umgibt und untermalt. Read More →
Nicht nur im deutschsprachigen Raum brandmarkten die Nazis die Werke jüdischer Komponisten als ‘Entartete Musik’. Auch in Mussolinis Italien gab es ‘Musica Degenerata’, Werke italienisch-jüdischer Komponisten, von denen einige auf dieser CD zu hören sind. Es sind meist leichte, unterhaltsame Stücke, die eine bessere Behandlung verdient hätten als in diesen Aufnahmen. Read More →
Die italienische Cellistin und Komponistin Elvira Muratore komponierte ihr fünfteiliges Werk Alias, Amor zwischen 2016 und 2018. Es beinhaltet die Kapitel Narciso, Haiku, Amore Sacro, Oltre la morte (Jenseits vom Tod) und Vivamus. Die fünf literarischen Quellen dazu stammen u.a. aus Texten von Matsuo Basho, dem Lukas-Evangelium, Edgar A. Poe und von Catull, dessen Text ‘Vivamus mea Lesbia atque amemus’, auch Carl Orff in den Catulli Carmina verwendet wurde. Read More →
Le Timbre d’Argent ist eine ganz ausgezeichnete, leider weitgehend unbekannte Oper von Camille Saint-Saëns. Sie wurde 1877 im Théâtre National Lyrique in Paris uraufgeführt. Der Titel kommt von einer Klingel, mit ihrem silbernen Klang (Timbre d’Argent). Sie schenkt denjenigen, die sie bedienen, haufenweise Gold, verursacht aber auch den plötzlichen Tod einer nahestehenden Person… Ein böses Wesen, Spiridion, ein entfernter Verwandter Mephistos, zieht die Fäden in dieser seltsamen Affäre. Read More →
Leidenschaftlichkeit und Intensität sind wohl die zwei Bezeichnungen, die am besten auf diese Produktion zutreffen. Mit dem Trio Machiavelli wird das Ravel-Trio zu einem Spiel der Kieselsteine in einem Fluss. In dem durchsichtigen Wasser werden sie mit Kraft oder Zartheit gerollt. Sublimierte Kontraste, geschmeidige und elegante Bewegungen, tiefe und poetische Gesten, all das verbindet sich mit Intelligenz und ebenso viel Spontaneität, um der Musik eine elektrisierende Präsenz zu verleihen. Read More →