Pablo Heras-Casados Einspielung der Neunten Symphonie ist wohl einmalig in ihrer inneren Ruhelosigkeit und Beweglichkeit. Gewiss, der Dirigent wählt schnelle Tempi, aber das Tempo ist ja immer nur ein Element einer Interpretation. Im ersten Satz von Heras-Casados Neunter gibt es ein unerbittliches Drive und eine treibende Rhythmik, die in Verbindung mit einer unerhörten Klarheit des musikalischen Geschehens dieses sprudelnde, ruhelose Musizieren ergeben, das diesen Satz so spannend werden lässt. Read More →
Der englische Komponist Henry Cotter Nixon (1842–1907) wirkte in einer Zeitspanne, die für die Musik im Vereinigten Königreich gemeinhin als unfruchtbar gilt. Zwischen Purcell und Elgar gab es auf der Insel quasi nur Importware, Händel, Haydn, Mendelssohn… Und in einem gewissen Sinn ist auch Nixons Musik Importware. Read More →
Dietrich Fischer-Dieskau - Lied Edition Vol. 2: Werke von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Ferruccio Busoni, Felix Mendelssohn Bartholdy, Hans Pfitzner, Max Reger, Franz Schubert, Robert Schumann, Reinhard Schwarz-Schilling, Karol Szymanowski, Hugo Wolf, Alexander von Zemlinsky und weitere; Dietrich Fischer-Dieskau, Kolja Blacher, Violine, Karl Engel, Wolfgang Sawallisch, Aribert Reimann, Klavier, Dieter Klöcker, Klarinette, Klaus Wallendorf, Horn; 4 CDs Orfeo C993204; Aufnahmen 1970, 1975, 1983, 1985, Veröffentlichung 06/2020 (251'40) – Rezension von Uwe Krusch
Dietrich Fischer-Dieskau gehört zu den Künstlern, die, obwohl nicht mehr auf dem Podium aktiv, auch heute noch über ihren Wirkungskreis hinaus bekannt sind. Und er wird auch für jeden angehenden Sänger in seiner Ausbildung als Merkposten vermerkt. Dabei darf man als sein Hauptgebiet vor allem das Kunstlied sehen, obwohl er oft auch Oper und Oratorium sang. Sein Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass er über die Wiedergabe hinaus seine Interpretationen umfassend aus Text- und Kompositionszeit heraus zu verstehen suchte. Read More →
Zum 20. Todestag von Joaquin Rodrigo, am 13. April 2019, spielte das Orquesta de la Comunitat Valenciana unter der Leitung von Joan Enric Lluna ein Gedenkkonzert im Palau de les Arts in Valencia, einer Stadt, die nur wenige Kilometer vom Geburtsort des Komponisten in Sagunto entfernt ist. Bewusst wurde dabei auf Rodrigos bekannteste Werke verzichtet, und es kamen weniger oft gespielte Kompositionen zur Aufführung. Read More →
Warme Farben, ein relativ entspanntes Musizieren und moderate Tempi geben Carlo Miguel Prietos Interpretation von Manuel de Fallas El Sombrero de Tres Picos eine aparte Stimmung. Von einem Jugendorchester wie dem aus jungen Musikern von 25 Nationalitäten bestehenden Orchestra of the Americas hätte ich mir ein lebendigeres, agileres Musizieren erwartet, aber sowas hatte Prieto nicht im Sinn. Read More →
Begleitet vom Pianisten Nicolas Martin Vizcaino nimmt die Geigerin Maïté Louis uns mit nach Spanien, genauer in die Spanischen Gärten, mit Originalwerken und Bearbeitungen von Fritz Kreisler und Pablo Sarasate. Read More →
Es gibt Einspielungen, die haben ein interessantes und lohnendes Sujet und sie werden von langjährig erfahrenen Spezialisten für diese Materie dargeboten. So sind alle Zutaten für ein Gelingen erfüllt. Und trotzdem will beim Rezensenten keine Freude aufkommen. So ein Fall liegt hier unter dem Laserstrahl. Read More →
Der rumänische Dirigent und Komponist Constantin Silvestri (1913-1969) war nach allem, was man über ihn erfahren kann, einer der größten Dirigenten romantischer Musik des XX. Jahrhunderts, zugleich aber auch eine zwiespältige Persönlichkeit, oft exzentrisch in einem durch Krebs frühzeitig beendeten Leben, das Höhen wie Tiefen kannte. Hier beschäftigt er uns als Komponist. Und als solcher hat er auch in alle Richtungen experimentiert, mal romantisch, mal sehr modern, dann wieder impressionistisch und auch expressionistisch. Read More →
Der Pianist Daniel Blanch hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk des katalanischen Geigers und Komponisten Joan Manen (1883-1971) bekannt zu machen. Diese CD ist ganz Manens Liedschaffen gewidmet. Die Interpretationen zeigen die ganze Schönheit der nuancenreich komponierten Lieder, und die vortragenden Künstler wissen mit klanglicher Raffiniertheit aufzuwarten, ohne diesen Liedern die Natürlichkeit des Ausdrucks zu nehmen, die ihre Stärke ausmachen. Read More →
Franz Schuberts komponierte sein Streichtrio 1817, also im Alter von 20 Jahren. Es ist ein schönes, ganz besonders delikates und im Grunde klassizistisches Werk, mit gelegentlichen romantischen Verzierungen. Das russisch-französisch-israelische Aviv Quartet (ohne seinen zweiten Geiger Philippe Villafranca) muss dieses Trio sehr lieben, denn es behandelt es so zart, wie man nur jemand ‘streichelt’, den man sehr mag. Read More →