Max Reger: Klarinettenquintett op. 146, Streichsextett op. 118; Diogenes Quartett (Stefan Kirpal, Gundula Kirpal, Violine, Alba González i Becerra, Viola, Stephen Ristau Violoncello), Roland Glassl, Viola, Wen-Sinn Yang, Violoncello, Thorsten Johanns, Klarinette; 1 CD cpo 9730053; Aufnahme 2019; Veröffentlichung 03/2020 (74'24) – Rezension von Uwe Krusch

Das Quintett von Max Reger, sein letztes vollendetes Werk, knüpft einerseits an das gleich besetzte Werk von Mozart an, geht aber auch andere Wege bei Gestaltung und Bearbeitung der Themen. Das Streichsextett ist allein schon von der Spieldauer her, aber auch mit seinen massiven Akkorden symphonisch angelegt. Auch hier erfahren die Themen ungewöhnliche Verarbeitungen, die eine Brücke zwischen Herkunft und Zukunft bilden. Reger selber hat einmal den langsamen Satz des Sextetts als Gebet mit dem lieben Gott bezeichnet, so dass er selber vielleicht hier sein Vermächtnis sah. Read More →

The Glittering Wind; Santa Ratniece: Liepāja Concerto No. 7 for Piano and Orchestra + Aureola; Marina Gribincika: The Waves of Cape Kolka; Maija Einfelde: And a Tricolour Sun Shines on Everything…; Gundega Smite: The Glittering Wind; Selga Mence: Games of the Waves; Vestards Simkus, Atvars Lakstigala, Liepaja Symphony Orchestra, Gintaras Rinkevicius; 1 CD Skani LMIC079; Aufnahmen 2004-2018, Veröffentlichung 03/2020 (55'49) - Rezension von Remy Franck

Musik von fünf lettischen Komponistinnen ist auf dieser CD von Skani zu hören. In Santa Ratnieces Liepaja Konzert für Klavier und (ein unterbeschäftigtes) Orchester produziert das Klavier Glocken- und Glöckchenklänge. Inspiriert wurde die Musik von tibetanischen Glöckchen. Das zieht sich etwas hin, fein gewoben, delikat gespielt. Wer wartet, dass dann doch noch etwas passiert, muss bis zum letzten Satz Geduld haben, obgleich sich schon im 4. Satz deutlich etwas zusammenbraut. Nach ca. 22 Minuten kommt Unruhe in das Ganze, und die Glöckchenklänge werden vom Blech und vom Schlagzeug attackiert. Read More →

The Other Cleopatra. Queen of Armenia;  Arien aus Il Tigrane von Hasse, Vivaldi & Gluck; Isabel Bayrakdarian, Sopran, Kaunas City Symphony Orchestra, Constantine Orbelian; 1 CD Delos DE3591;  Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 20/03/2020 (64'06) - Rezension von Remy Franck

‘The Other Cleopatra’ stellt eine Königin in den Mittelpunkt, die in gut zwei Dutzend Opern eine Rolle spielt, Cleopatra von Pontus (110-58 vor Christus), eine der Töchter des Königs Mithridates VI. von Pontus.  Sie heiratete den armenischen König Tigranes den Großen und nahm Einfluss auf die armenische Politik. Read More →

Richard Wagner: Die Walküre; Stuart Skelton (Siegmund), Eric Halfvarson (Hunding), James Rutherford (Wotan), Eva-Maria Westbroek (Sieglinde), Irène Theorin (Brünnhilde), Elisabeth Kulman (Fricka), Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, Simon Rattle; 4 CDs BR Klassik 900177; Liveaufnahme 02/2019, Veröffentlichung 04/2020 (217') - Rezension von Remy Franck

Nach seiner grandiosen Interpretation des Rheingolds (Pizzicato-Rezension) dirigiert Simon Rattle nun den Ersten Tag der Tetralogie, aber das Resultat ist nicht so eindeutig gut wie beim Rheingold. Das liegt vor allem an einigen Sängern. Der Amerikaner Eric Halfvarson ist in der Rolle des Hunding eine Zumutung. Er hört sich wie ein ausgedienter, alter Krieger an, singt eher wie Hundings Vater, schwerfällig und vibrierend, unfähig eine musikalische Linie zu bilden. Read More →

Ludwig van Beethoven: Symphonien Nr. 1 - 9; Camilla Nylund (Sopran), Iris Vermillion (Alt), Jonas Kaufmann (Tenor), Franz-Josef Selig (Bass), Gächinger Kantorei Stuttgart, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Roger Norrington; 5 CDs SWR Music 19525CD; Aufnahme 2002, Veröffentlichzung 04/2020 (329') - Rezension von Guy Wagner(+)

Diese Gesamteinspielung der Beethoven-Symphonien entstand im Rahmen des Europäischen Musikfestes 2002. Sie wurde in der damals noch verfügbaren Druckausgabe von Pizzicato von unsrem Mitarbeiter Guy Wagner besprochen. Dieser Rezension ist heute nichts hinzuzufügen, außer, dass Norrington seither einige Nachfolger gefunden hat, die in eine ähnliche Richtungen tendieren wie er, etwa Emmanuel Krivine mit seiner Chambre Philharmonique oder Adam Fischer mit dem Danish Chamber Orchester (Rezension). Hier ist Guy Wagners Rezension. Read More →

Richard Strauss: Die Frau ohne Schatten; Stephen Gould (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Wolfgang Koch (Barak, der Farber), Nina Stemme (Die Farberin), Evelyn Herlitzius (Die Amme), Sebastian Holecek (Geisterbote), Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, Christian Thielemann; 3 CDs Orfeo C991203, Liveaufnahme 05/2019, Veröffentlichung 04/2020 (208') - Rezension von Remy Franck

Die Aufnahme, die Orfeo mit dieser Produktion von Die Frau ohne Schatten präsentiert, entstand live am 25. Mai 2019 – dem 150. Jahrestag der Eröffnung der Wiener Staatsoper. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 (Fassung 1878 / 1880); Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD BR Klassik 900187; Liveaufnahme 11/2008, Veröffentlichung 04/2020 (72'10) - Rezension von Remy Franck

Anton Bruckners Vierte Symphonie, die Romantische, erfuhr 1878 eine tiefgreifende Umarbeitung, in deren Verlauf unter anderem ein völlig neuer dritter Satz entstand. Auch die anderen Sätze wurden grundlegend revidiert. Noch bis 1880 nahm Bruckner Änderungen am Schlusssatz vor. In dieser Fassung von 1878/1880, dirigierte Mariss Jansons die Symphonie Ende November 2008 in der Philharmonie im Münchner Gasteig. BR Klassik veröffentlicht den Livemitschnitt auf CD. Read More →

Geistliche Chormusik der Romantik; Sächsische Solistenvereinigung, Fabian Eders (Leitung); 1 CD Rondeau ROP6184; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 13/03/2020 (71‘55) – Rezension von Jonathan Fabrizius

Große Entdeckungen kommen meist mit einem Paukenschlag daher – diese CD mit Geistlicher Chormusik der Romantik nicht: Sie nähert sich auf leisen Sohlen, offenbart aber mit 20 kaum musizierten Werken einiger bekannter und sehr viel mehr weniger bekannter Komponisten auch zahlreiche Neuentdeckungen. Die von Fabian Enders geleitete Sächsische Solistenvereinigung erweist sich dabei als höchst kundiger Führer auf jenen höchst selten betretenen Musikpfaden. Read More →

Mompou zeitgenössisch dekoriert
Die spanische Pianistin Maria Canyigueral hat bei Audite Forum eine CD unter dem Titel Avant-Garding Mompou herausgebracht. Auf ihr stellt sie die Cançons i Dansas von Federico Mompou zeitgenössischen Werken gegenüber, Stücken von Nicolas Bacri, Moritz Eggert, Anton Garcia Abril, Josep Maria Guix, Joseph Phibbs und Konstantia Gourzi. Neben dem intelligenten Programmkonzept, das für spannende Begegnungen sorgt, überzeugt die Pianistin mit einem fein nuancierten, sensiblen Spiel, dem man gerne zuhört. (Audite Forum 20044) – ♪♪♪♪ Read More →

Alexander von Zemlinsky: Sinfonietta op. 23 + Sechs Gesänge op. 13 (Maeterlinck-Gesänge) + Der König Kandaules (Ausz.); Petra Lang, Siegfried Lorenz, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Susanna Mälkki, Gerd Albrecht; 1 CD Capriccio C5377; Aufnahme 2019/1992, Veröffentlichung 04/2020 (48') - Rezension von Remy Franck

Dies ist eine ebenso interessante wie musikalisch hochwertige Zemlinsky-Produktion. Zemlinskys Sinfonietta erklingt füllig, farbig und höchst expressiv unter dem äußerst aufmerksamen und klangsinnlichen Dirigat von Susanna Mälkki. Die Maeterlinck-Vertonungen hat die Dirigentin nicht weniger gut im Griff. Petra Lang hat den Zyklus schon einmal erfolgreich mit Vladimir Jurowski aufgenommen und gilt mittlerweile als eine Spezialistin der düsteren Farben dieser Lieder, die ideal zu ihrer Stimme passen. Read More →

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