Wo beginnen, wenn man eine Box mit 62 CDs und 8 DVDs vor sich liegen hat, die gesamten Aufnahmen des Alban Berg Quartetts, entstanden zwischen 1974 und 2003, also mit den Gründungsmitgliedern Günter Pichler, Violine, und Valentin Erben, Cello, aber auch mit den Geigern Klaus Maetzl und Gerhard Schulz sowie Hatto Beyerle und Thomas Kakuska, Viola. Die nach Kakuskas Tod 2005 zum Quartett gestoßene Isabel Charisius ist also nicht dabei. Das 1970 gegründete Quartett hat 2008 seine Tätigkeit eingestellt. Read More →
Zu der Beschreibung seiner 5. Symphonie auf seiner eigenen Webseite hat der englische Komponist Steve Elcock (*1957) ein Foto eines Vulkans gestellt. Das strukturell wie klanglich auf der symphonischen Tradition aufbauende Werk hat tatsächlich eine vulkanische Kraft, wie es sie gleich im ersten Satz gibt, ehe dieser in eine trauerversunkene Musik mutiert. Read More →
Der 1955 geborene norwegische Komponist Kjell Habbestad verwendet für sein Erstes Streichquartett (1989) Melodien von vier verschiedenen Stationen seiner Reisen: Diese prägen die Musik und ihren Charakter, so dass sich klar lokalisierbare Stimmungen ergeben. Read More →
Ein frühes und das späteste vollendete Kammermusikwerk von Shostakovich haben die Schwestern Anouchka und Katharina Hack zusammen gefügt. Bei der späten Sonate für Viola haben sie die im Jahr nach ihrer Entstehung von Daniil Shafran geschaffene Cello-Version eingespielt. Die noch jugendliche Musiksprache wird damit der gereiften gegenüber gestellt, die fast schon endzeitlich entrückt wirkt. Als kleine Dreingabe wurde das Prelude der Fünf Stücke aus der Filmmusik zur Stechfliege angefügt. Read More →
Der 1968 geborene schwedische Pianist Niklas Sivelöv wird auf dieser Naxos-CD in seiner doppelten Eigenschaft als Solist und Komponist vorgestellt. Seine Musik zeigt viele Einflüsse, die in einer dennoch sehr persönlichen und kohärenten Tonsprache zum Ausdruck kommen. Read More →
Der französische Pianist Philippe Cassard ist ein begnadeter Musiker mit einer klaren, sicheren und unprätentiösen Interpretationslinie. Sein Schubert ist wie aus einem Guss. Einerseits begeistert er mit seinem kräftigen und klangprächtigen Anschlag, andererseits sind es aber auch immer die aus der Distanz betrachteten feinen, besonnenen und liedhaften Momente, die den französischen Pianisten als einen interessanten Schubert-Interpreten ausweisen. Read More →
Mit der liebenswert verspielten Contradanza des kroatischen Komponisten Boris Papandopulo beginnt der 1997 in Rijeka geborene Pianist Ivan Vihor sein Programm. Bachs Partita BWV 830 geht der Pianist auffallend unverkrampft an, und seine Interpretation zeichnet sich durch Transparenz und diskrete Verzierungskunst aus. Vihor spielt sehr sensibel, ohne Affektiertheit, dafür mit umso mehr Differenzierung und Intelligenz. Mit einer kontrollierten Expressivität, die gerade ausreicht, um seinem Spiel nicht die Spontaneität zu nehmen, legt Vihor einen sehr poetischen und zugleich eleganten Bach vor, in dem man die ganze Liebe des Pianisten zu dessen Musik spürt. Read More →
Vassily Petrenko beginnt sein Rimsky-Korsakov-Programm mit einer spektakulären Aufführung des Capriccio Espagnol. Zweierlei fällt auf: die oft hervorgestrichene Tatsache, dass dem Komponisten in diesem Werk eine wunderbare Orchestrierung gelungen ist und die oft übersehene Struktur des Werks. Das Capriccio hat nämlich, obwohl es nur eine gute Viertelstunde dauert, fünf Sätze, Alborada I, Variazioni, Alborada II, Scena e canto gitano und Fandango asturiano. Read More →
Nach früheren, von Pizzicato sehr gut bewerteten Veröffentlichungen von BIS mit Orchestermusik, stellt diese SACD den 1963 geborenen Briten John Pickard mit Werken vor, die variabel besetzt sind, von einer Solo-Oboe bis zu einem Kammerensemble von acht Spielern. Die sieben Werke entstanden im Zeitraum von etwas mehr als 30 Jahren. Read More →
Immer wieder hat es künstlerische und für unsere Betrachtungen vor allem musikalische Zentren im Laufe der Geschichte gegeben. Im Barock war Venedig mit seinem reichen Opernschaffen ein solcher Mittelpunkt, der vielen Komponisten als Sitz oder Ausgangspunkt diente, von dem aus sie in Europa eine neue Heimat fanden und damit den Musikgeschmack von Venedig verbreiteten. Eines der gebräuchlichsten Instrumente der Zeit war die Mandoline, die insbesondere im Zusammenspiel mit der menschlichen Stimme eingesetzt wurde. Read More →