Dmitri Shostakovich: Symphonien Nr. 5 & 1; London Symphony Orchestra, Gianandrea Noseda; 2 SACDs LSO Live LSO0802; Liveaufnahmen 2016/2019, Veröffentlichung 04/2020 (81') - Rezension von Remy Franck

Mit einem mühsam buchstabierten ersten Satz beginnt die Aufnahme von Shostakovichs 5. Symphonie. Die Musik wirkt nicht zusammenhängend, nicht breit geatmet, sondern mit robustem Werkzeug scheibchenweise zusammengefügt. So zieht sie am Hörer vorbei, der nur staunen kann, wie banal Shostakovich in dieser Interpretation wirkt. Das Allegretto wird genauso lieblos und schwerfällig polternd runtergespielt. Auch das Largo lässt mich kalt, und das komplexe Finale gerät leider ziemlich bedeutungslos, weit entfernt von allem, was Krzysztof Urbanski (Rezension) oder Dmitrij Kitajenko aus diesem Werk herausgeholt haben. Read More →

Landmarks; Calmus Ensemble (Anja Pöche, Stefan Kahle, Tobias Pöche, Ludwig Böhme, Manuel Helmeke); 1 CD Carus 83.498; Aufnahme 07 & 09/2019, Veröffentlichung 05/2020 (60'50) – Rezension von Jan-Geert Wolff

Sein 20-jähriges Bestehen feierte das Leipziger Calmus Ensemble mit Carus 2019 mit einer Doppel-CD, deren Programm kreuz und quer durch alle Stile und Jahrhunderte das große Können dieses Quintetts dokumentierte. Nun überrascht das Ensemble mit Landmarks, einem Album, das auf den ersten Blick keinerlei Konzept folgt, dessen roter Faden jedoch schnell spürbar wird. Read More →

Haydn: Klaviersonaten HOB:XVI Nr. 32 & 46; Schubert: Klaviersonate D. 537; Brahms: Fantasien op. 116; Chopin: Impromptu Nr. 2 + Fantaisie Impromptu op. posth. 66 + Fantasie op. 49 + Polonaise-Fantaisie op. 61; Liszt: Funérailles + Ave Maria + Les jeux d'eaux à la Villa d'Este + Nuages gris + Recueillement; Peter Jozsa, Klavier; 2 CDs Gramola 99213; Aufnahmen 2002/2019, Veröffentlichung 04/2020 (141'28) - Rezension von Norbert Tischer

Der 1975 geborene ungarische Pianist Peter Jozsa eröffnet sein Porträt-Album mit  zwei in den Ecksätzen vital und in den langsamen nachdenklich-ausdrucksvoll gespielten Haydn-Sonaten. Read More →

José Antonio Almeida Prado: Klavierkonzert Nr. 1 + Aurora + Concerto Fribourgeois; Sonia Rubinsky, Klavier, Minas Gerais Philharmonic Orchestra, Fabio Mechetti; 1 CD Naxos 8.574225; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 05/2020 (72'02) - Rezension von Remy Franck

Das erste Klavierkonzert des Brasilianers José Antonio de Almeida Prado (1943- 2010) hat wirklich was: über 25 Minuten lang entwickelt es sich mit perkussiv-archaischen, grandios aufrauschenden oder mysteriös-transzendierenden Klängen. Klanglich ungemein reich und in seiner Wirkung immer spannend ist es ein eloquentes, ebenso intelligent konstruiertes wie emotionales Stück, das man sofort wieder hören will, wenn man es zum ersten Mal entdeckt hat. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonia concertante für Violine & Viola KV 364 + Symphonie Nr. 40; Richard Wolfe, Bratsche, Netherlands Chamber Orchestra, Gordan Nikolic, Violine & Ltg.; 1 SACD Tacet  S236; Aufnahme 02/2017, Veröffentlichung 04 + 05/2020 (68'04) - Rezension von Remy Franck

Es tut immer wieder gut, mit Real Surround-Aufnahmen von Tacet in die Musik einzutauchen. Partner von Gordan Nikolic in der beliebten Sinfonia Concertante KV 364, ist Richard Wolfe auf der Viola. Beide Solisten spielen brillant und ausdrucksvoll. Das Netherlands Chamber Orchestra begleitet engagiert und beseelt. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2; Edvard Grieg: Holberg-Suite op. 40; Wolfgang A. Mozart: Divertimento KV 316 (Allegro); Martha Argerich, Klavier, Mito Chamber Orchestra, Seiji Ozawa; 1 CD Deutsche Grammophon 4850592; Aufnahmen 2017/2019, Veröffentlichung 08/05/2020 (56') - Rezension von Remy Franck

Nach Beethoven’s Ersten Symphonie und dem Ersten Klavierkonzert mit Ozawa und Argerich, bringt Decca jetzt das Zweite Klavierkonzert heraus, etwas absonderlich gekoppelt mit der Holberg-Suite von Edward Grieg. Und es wiederholt sich, was wir zu der erwähnten Aufnahme des Ersten Konzerts schrieben (Rezension). Argerich ist sehr inspiriert und spielt sehr spontan und kommunikativ. Das Orchester begleitet routiniert und lässt die Diva ihre Rolle genießen und auskosten. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 11 (1905); BBC Philharmonic Orchestra, John Storgards; 1 SACD Chandos CHSA 5278; Aufnahme 08/2019, Veröffentlichung 04/2020 (66'45) - Rezension von Remy Franck

Einen Mangel an guten Aufnahmen von Shostakovichs 11. Symphonie gibt es nicht, an herausragenden schon. Die letztgenannte Kategorie erfährt mit dieser Neuproduktion keinen Zugang. Read More →

Reizvolle Gitarrenmusik
Freunde von Gitarrenmusik werden eine neue CD von Naxos mögen, auf der neben dem 1970 von Alexandre Lagoya uraufgeführten  Concertino für Gitarre und kleines Ortchester des Schweizer Komponisten Hans Haug (1900-1967) auch das (auf dem Cover nicht erwähnte) Gitarrenquintett des Italieners Mario Castelnuovo-Tedesco zu hören ist. Haugs raffiniert gemachte Komposition kann man als neoklassisch bezeichnen. Sie enthält einschmeichelnde Melodien mit starken Stimmungen. Read More →

Mikalojus Konstantinas Ciurlionis: Kestutis + The Sea + In the Forest; Lithuanian National Symphony Orchestra, Modestas Pitrenas; 1 CD Ondine ODE13442; Aufnahme 04+10/2019, Veröffentlichung 04/2020 (59'16) - Rezension von Remy Franck

In seinem kurzen Leben hat litauische Künstler und Komponist Mikalojus Konstantinas Ciurlionis (1875-1911) sowohl in der Malerei als auch in der Musik Großes geleistet. Er sah sich als Synästhetiker, und seine Bilder tragen oft musikalische Namen wie Sonate, Symphonie oder Fuge. Read More →

68 Ave Maria-Vertonungen aus 7 Epochen; Andrea Chudak, Sopran, Matthias Jahrmärker, Bariton, Julian Rohde, Tenor, Ekaterina Gorynina, Cello, Stefan Keber, Viola, Matthias Jacob, Robert Knappe, Jakub Sawicki, Orgel, Lidiya Naumova, Gitarre, Olaf Neun, Erzlaute, Michael Schepp, Suzanne Walter, Violine, Andreas Schulz, Klavier, Almute Zwiener, Oboe; 5 CDs Antes Edition BM179001; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 05/2020 (227'26) - Rezension von Norbert Tischer

Kaum ein Gebet ist so oft vertont worden wie das Ave Maria. Die frühesten Vertonungen stammen aus der Zeit der Gregorianik. Seither wurde der Text von mehreren Hundert Komponisten aus allen Epochen der Musikgeschichte in Musik gesetzt. 68 dieser Vertonungen gibt es in dieser Box von Antes Edition. Sie geben einen guten Überblick über ein Repertoire, das vom gregorianischen Choral über Originalkompositionen und Bearbeitungen bis hin zu zeitgenössischen Stücken reicht. Read More →

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