Robin Holloway: Partiten Nr. 1 & 2 + Lament; Peter Seabourne: Encounters for four horns + Julie Dances + Mille Fiori + The Black Pegasus; Ondrej Vrabec, Hana Sapakova, Daniela Roubickova, Michaela Vincencova, Horn, Mio Sakamoto, Klavier; 1 CD Sheva SH241; Aufnahme 2019/20; Veröffentlichung 01/06/2020 (61'21) – Rezension von Uwe Krusch

Viele Musiker sind auf dem einen oder dem anderen Gebiet begabt. Oder sie erschließen sich erst das eine, dann das andere, wie Instrumentalisten, die ins Dirigierfach wechseln. Insofern nimmt der tschechische Hornist und Dirigent Ondrej Vrabec eine besondere Position ein, da er beide Metiers nebeneinander pflegt. Hier stellt er sich ausschließlich als Hornist vor, der immer wieder auch Initiator für neue Werke für sein Instrument ist. Read More →

Georg Philipp Telemann: Miriways; André Morsch (Miriways), Robin Johannsen (Sophi), Sophie Karthäuser (Bemira), Michael Nagy (Murzah), Marie-Claude Chappuis (Samischa), Akademie für Alte Musik Berlin, Bernard Labadie; 2 CDs Pentatone PTC 5186842; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 05/2020 (154'27) - Rezension von Norbert Tischer

Pentatone präsentiert Telemanns selten gespielte Oper Miriways mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Bernard Labadie. Die 1728 im Hamburger Opernhaus am Gänsemarkt uraufgeführte Oper spielt in Isfahan, der persischen Residenz von Miriways, Fürst von Kandahar und Protektor von Persien. Dieser will eine Tochter aus einer ersten Beziehung mit Sophi, dem er die Herrschaft über Persien zugesprochen hat, verheiraten. Read More →

Frédéric Chopin: Fantasie op. 49 + Mazurken Nr. 34 op. 56/2,  Nr. 41 op. 63/3,  Nr. 20 op. 30/3, Nr. 32 op. 50/3, Nr. 39 op. 63/1, Nr. 17 op. 24/4, Nr. 49 op. 68/4 + Scherzo Nr. 2 op. 31 + Nocturnes Nr. 14 op. 48/2, Nr. 12 op. 37/ 2, Nr. 7 op. 27/1, Nr. 10 op. 32/2 + Polonaise Nr. 5 op. 44 + Klaviersonate Nr. 3 (Finale); Evgeny Kissin, Klavier; 2 CDs Melodiya  MELCD 1002631; Aufnahme 12/1985, Veröffentlichung 05/2020 (82) - Rezension von Remy Franck

Als dieses jetzt zum ersten Mal auf CD verfügbare Chopin-Recital von Evgeny Kissin aufgezeichnet wurde, war der Pianist 14 Jahre alt. Ohne diese Information, würde wohl keiner vermuten, dass Svjatoslav Richter einen so jungen Pianisten eingeladen hatte, bei den Dezember-Abenden im Pushkin Museum in Moskau zu spielen. Read More →

Johan Farjot: Childhood 1 (Karol Beffa, Klavier) + Haïku 1 (Karine Deshayes, Mezzosopran / David Bismuth, Klavier) + Molly’s Song (Hugues Borsarello, Violine / Arnaud Thorette, Viola, Antoine Pierlot, Cello / Jérôme Ducros, Klavier) + Pater Noster (Paco Garcia, Martin Candela, Tenöre, Igor Bouin, Olivier Gourdy, Baritons) + New York City (Ensemble Saxo Voce) + Carmen d’escale (Geneviève Laurenceau, Violine) + Nel mezzo del cammin (Amélie Raison, Sopran / Ambroisine Bré, Mezzosopran, Mathilde Borsarello, Violine / Bleuenn Le Maitre, Violine, Arnaud Thorette, Viola / Antoine Pierlot, Cello) + Haïku 2 (Ambroisine Bré, Mezzosopran / Arnaud Thorette, Viola) + Skyscrapers (Pierre Génisson, Klarinette) + Childhood 2 (Raphaël Imbert, Saxophon / Guillaume Cornut, Klavier) + Sea Shanties (Ensemble Contraste) + Haïku 3 (Paco Garcia, Martin Candela, Tenöre / Igor Bouin, Olivier Gourdy, Baritons, Johan Farjot, Klavier) + Nuit d’Adieu (Arnaud Thorette, Viola); 1 CD Klarthe K100 ; Aufahmen ?, Veröffentlichung 29/05/2020 (digital), 29/09/2020 (CD) - (54') - Rezension von Remy Franck

Der französische Komponist Dirigent und Pädagoge Johan Farjot wird auf dieser CD mit einem patchworkartigen Programm vorgestellt. Es sind meist kurze Stücke – das längste dauert knapp sieben Minuten – für ein oder mehrere Instrumente und Stimmen. Read More →

Monsieur de Sainte-Colombe et ses Filles - Musik für Viola da gamba; Werke von Sainte-Colombe, L. Couperin, Chambonnieres, Visée; Ricercar Consort (Philippe Pierlot, Viola da gamba, Lucile Boulanger, Viola da gamba, Myriam Rignol, Viola da gamba, Rolf Lislevand, Gitarre); 1 CD Mirare MIR 336; Aufnahme 12/2016, Veröffentlichung Digital/Download 04/2020, CD: 21/08/2020 (D), 28/08/2020 (UK) - (75'32) – Rezension von Uwe Krusch

Weil die Gambe die menschliche Stimme imitieren kann, wurde ihre Musik ursprünglich als Musik für den kleinsten Rahmen zuhause angesehen. Daher rühren auch Zitate aus der Zeit, die diesen Musikern die Beinamen wie Orpheus verliehen. Zu privaten Konzerten im eigenen Umfeld luden Monsieur de Sainte-Colombe und seine drei Töchter mitunter Freunde ein. Dann spielten sie mit drei Gamben und Theorbe für diesen privaten Kreis. Read More →

Joseph Haydn: Streichquartette op. 76 Nrn. 1-3; Chiaroscuro Quartet (Alina Ibragimova, Pablo Hernan Benedi, Violine, Emilie Hörnlund, Viola, Claire Thirion, Cello); 1 SACD BIS 2348; Aufnahme 12/2017; Veröffentlichung 29/05/2020 (70'54) – Rezension von Uwe Krusch

Die Streichquartette op. 76, von deren sechs hier die ersten drei eingespielt wurden, stellen die Krönung der Gattungsbeiträge von Haydn dar. In ihnen gelingt es ihm auf ebenso ausgefeilte Weise wie auch mit leichter Hand, volkstümlichen Ton und hochgelehrt ausgearbeitete Musik zu vereinen. Das mag ein Spiegel seiner Zeit in England sein, wo die Bevölkerung gerade auch bei der Kunst über alle Schichten, heute würde man sagen, geradezu demokratisch, zusammen fand. Anders dagegen war es noch in der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Read More →

Dmitri Shostakovich: Violinkonzerte Nr. 1 & 2; Alina Ibragimova, Violine, Staatliches Akademisches Symphonie Orchester Russland Evgeny Svetlanov, Vladimir Jurowski; 1 CD Hyperion CDA68313; Aufnahme 02+07/2019, Veröffentlichung 29/05/2020 (71'26) – Rezension von Uwe Krusch

Beide Violinkonzerte von Dmitri Shostakovich entstanden für David Oistrakh, den damals führenden Geiger. Das erste schuf Shostakovich auf Anregung des Solisten hin, das zweite wurde ein verfrühtes Geschenk zu dessen 60. Geburtstag. Im ersten Konzert hatte der Komponist ursprünglich nach der bereits fordernden Passacaglia noch eine weitere Hürde eingebaut. Read More →

Johannes Brahms: Klavierstücke, op. 76 + Rhapsodien, op. 79 + Klaviersonate Nr. 3, op. 5; Peter Orth, Klavier; 1 CD Challenge Classics CC72850; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 29/05/2020 (76'50) - Rezension von Remy Franck

Müsste ich diese CD mit nur einem einzigen Begriff beschreiben, wäre es ‘con leggierezza’. Ob in den Klavierstücken oder im Scherzo der f-Moll-Sonate (Allegro energico bezeichnet), Peter Orths hochmusikalischer, immer klar transparenter Vortrag wird nie von Klangmassen bestimmt. Auf dieser CD hören wir keinen herben, nordisch-stolzen Brahms, und das Maestoso ist ebenso wenig Priorität wie das Aufgewühlte. Read More →

Line Adam: Femme – Oeuvres pour quatuor à cordes; Quatuor Aïda, Johan Dupont, Klavier, Rhonny Verdat, Saxophon; 1 CD Quality Music Production; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 04/20 (61’40) Rezension von Alain Steffen

Wenn man sich das auf CD erhältliche Oeuvre von Line Adam  (siehe auch unser Interview) ansieht, so stellt man eine unwahrscheinliche Vielseitigkeit der belgischen Komponistin fest. Sie ist eine Wandlerin zwischen den Gattungen und vermischt gekonnt klassische Elemente mit Jazz und World. Mit Femme ist nun nach Sculptures (mit dem Quatuor Thaïs) ihre zweite CD erschienen. Read More →

Aeternum; Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge BWV 541 & BWV 543 + Fantasie und Fuge BWV 542 + Toccata und Fuge BWV 565; Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 5 (Bearbeitungen E. Rodrigues); 1 CD Navona Records NV6285; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 05/2020 (73') - Rezension von Remy Franck

Die brasilianische Pianistin Eliane Rodrigues hat dieses Album auf einem exzellent klingen, schlanken und klangvollen Fazioli F308 aufgenommen, der ihr hilft, ihre persönlichen Ansichten gut umzusetzen. Persönlich heißt in ihren Bach-Transkriptionen eine ungewöhnlich romantisch-sensible Interpretation, sehr reflektiv, manchmal direkt verträumt, sehr gefühlvoll auch und aufs Ganze gesehen, sehr eloquent. Gewiss, diesen Bach werden etliche Leute als Vergewaltigung ansehen, aber ich weigere mich, diese Interpretationen als manieriert zu bezeichnen, weil sie einem echten künstlerischen Konzept entspringen, das nicht künstlich, sondern erlebt klingt. Read More →

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