Dies ist die Debut-CD des jungen französischen Duo Miroir, welches ein Instrument in den Mittelpunkt stellt, das gar nicht so sehr bekannt ist, das Saxhorn, das 1845 von Adolphe Sax in Paris patentiert wurde. Es handelt sich um ein Blechblasinstrument, das mit dem Horn verwandt ist. Es wurde zwar in Kompositionen von Berlioz und Messiaen verwendet, ist aber sonst nicht besonders stark vertreten. Read More →
Ein halbes Jahrhundert verschollen und nun wieder aufgetaucht, stellt dieses in Hochzeiten seines minimalistischen Stils bis hin zu Einstein on the Beach entstandene Stück Music in Eight Parts einen Missing Link dar, der Glass in früher Perfektion zeigt. Für Bläser, Tasteninstrument und Stimme komponiert, eröffnet es in gut zwanzig Minuten den Kosmos Glass. Read More →
Ich habe den heute 97-jährigen Ivry Gitlis in den Sechziger-, den Siebziger- und den Achtzigerjahren live gehört, und von dem ursprünglichen Begeistertsein über seinen speziellen, sehr persönlichen Geigenklang gelangte ich zu einer letztlich auch kritischeren Haltung, immer aber wohlwollend das Eigenartige als solches akzeptierend, nicht zuletzt weil ich Gitlis persönlich kennenlernte und ebenso interessant wie charmant fand. Read More →
Dass mich jemals eine Aufnahme davon abbringen könnte, Dmitrij Kitajenkos Einspielung der Vierten Symphonie von Piotr Tchaikovsky nicht mehr als die absolute Referenzeinspielung anzusehen, glaube ich, ehrlich gesagt, nicht. (Rezension) . Und auch diese neue Aufnahme aus Pittsburgh erreicht diese Qualität nicht, obgleich ich sie für höchst interessant halte. Read More →
Optisch führen das Umschlagbild und der Titel Tenebrae ebenso auf alte Spuren wie der Klang des Chorgesangs und der Anteil der Orgelstücke. Beim zweiten Blick und beim näheren Hinhören stellt man dann etwas überrascht fest, dass der Komponist gerade einmal fünf Jahrzehnte Lebenszeit aufweist. Franck Villard hat in seiner Heimatstadt Grenoble über das Singen im Chor den frühen Zugang zur Musik und damit auch zum Komponieren gefunden. Read More →
Franz Hauk setzt sich erneut für die Musik von Johann Simon Mayr (1763-1845) ein. Diesmal geht es um die Weltersteinspielung der romantischen Semiseria-Oper Le Due Duchesse aus dem Jahr 1814. Es ist eine ritterliche Geschichte aus dem mittelalterlichen England, in der auch Buffo-Elemente nicht zu kurz kommen. Read More →
Mit einem mühsam buchstabierten ersten Satz beginnt die Aufnahme von Shostakovichs 5. Symphonie. Die Musik wirkt nicht zusammenhängend, nicht breit geatmet, sondern mit robustem Werkzeug scheibchenweise zusammengefügt. So zieht sie am Hörer vorbei, der nur staunen kann, wie banal Shostakovich in dieser Interpretation wirkt. Das Allegretto wird genauso lieblos und schwerfällig polternd runtergespielt. Auch das Largo lässt mich kalt, und das komplexe Finale gerät leider ziemlich bedeutungslos, weit entfernt von allem, was Krzysztof Urbanski (Rezension) oder Dmitrij Kitajenko aus diesem Werk herausgeholt haben. Read More →
Sein 20-jähriges Bestehen feierte das Leipziger Calmus Ensemble mit Carus 2019 mit einer Doppel-CD, deren Programm kreuz und quer durch alle Stile und Jahrhunderte das große Können dieses Quintetts dokumentierte. Nun überrascht das Ensemble mit Landmarks, einem Album, das auf den ersten Blick keinerlei Konzept folgt, dessen roter Faden jedoch schnell spürbar wird. Read More →
Der 1975 geborene ungarische Pianist Peter Jozsa eröffnet sein Porträt-Album mit zwei in den Ecksätzen vital und in den langsamen nachdenklich-ausdrucksvoll gespielten Haydn-Sonaten. Read More →
Das erste Klavierkonzert des Brasilianers José Antonio de Almeida Prado (1943- 2010) hat wirklich was: über 25 Minuten lang entwickelt es sich mit perkussiv-archaischen, grandios aufrauschenden oder mysteriös-transzendierenden Klängen. Klanglich ungemein reich und in seiner Wirkung immer spannend ist es ein eloquentes, ebenso intelligent konstruiertes wie emotionales Stück, das man sofort wieder hören will, wenn man es zum ersten Mal entdeckt hat. Read More →