Franz Schubert: Klaviersonaten Nr. 16 & 17 + Drei Walzer; Philippe Cassard, Klavier; 1 CD La Dolce Volta 72; Aufnahme 04/2019, Veröffentlichung 04/2020 (76’24) - Rezension von Alain Steffen

Der französische Pianist Philippe Cassard ist ein begnadeter Musiker mit einer klaren, sicheren und unprätentiösen Interpretationslinie. Sein Schubert ist wie aus einem Guss. Einerseits begeistert er mit seinem kräftigen und klangprächtigen Anschlag, andererseits sind es aber auch immer die aus der Distanz betrachteten feinen, besonnenen und liedhaften Momente, die den französischen Pianisten als einen interessanten Schubert-Interpreten ausweisen. Read More →

Contradanza; Boris Papandopulo: Contradanza from Dubrovnik; Johann Sebastian Bach: Partita Nr. 6 BWV 830; Ferenc Liszt: Sarabande und Chaconne aus dem Singspiel Almira, S.181; Claude Debussy: Estampes (Pagodes, Soirée dans Grenade, Jardins sous la pluie; Ivan Vihor, Klavier; 1 CD Vox Primus 2020008; Live-Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung 05/2020 (64') - Rezension von Remy Franck

Mit der liebenswert verspielten Contradanza des kroatischen Komponisten Boris Papandopulo beginnt der 1997 in Rijeka geborene Pianist Ivan Vihor sein Programm. Bachs Partita BWV 830 geht der Pianist auffallend unverkrampft an, und seine Interpretation zeichnet sich durch Transparenz und diskrete Verzierungskunst aus. Vihor spielt sehr sensibel, ohne Affektiertheit, dafür mit umso mehr Differenzierung und Intelligenz. Mit einer kontrollierten Expressivität, die gerade ausreicht, um seinem Spiel nicht die Spontaneität zu nehmen, legt Vihor einen sehr poetischen und zugleich eleganten Bach vor, in dem man die ganze Liebe des Pianisten zu dessen Musik spürt. Read More →

Nikolai Rimsky-Korsakov: Capriccio Espagnol, op. 34 + Russische Ostern, op. 36 + Scheherazade, op. 35; Oslo Philharmonic, Vassily Petrenko; 1 CD Lawo LWC 1198; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 12/06/2020 (74') - Rezension von Remy Franck

Vassily Petrenko beginnt sein Rimsky-Korsakov-Programm mit einer spektakulären Aufführung des Capriccio Espagnol. Zweierlei fällt auf: die oft hervorgestrichene Tatsache, dass dem Komponisten in diesem Werk eine wunderbare Orchestrierung gelungen ist und die oft übersehene Struktur des Werks. Das Capriccio hat nämlich, obwohl es nur eine gute Viertelstunde dauert, fünf Sätze, Alborada I, Variazioni,  Alborada II, Scena e canto gitano und Fandango asturiano. Read More →

John Pickard: The Gardener of Aleppo für Flöte, Viola & Harfe + Daughters of Zion für Mezzosopran & Kammerensemble + Snowbound für Klarinette, Cello & Klavier + Serenata Concertata für Flöte & Kammerensemble + Three Chicken Studies für Oboe + The Phagotus of Afranio für Fagott & Klavier + Ghost-Train für Kammerensemble; The Nash Ensemble, Martyn Brabbins; 1 SACD BIS 2461; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 05/2020 (79'22) - Rezension von Remy Franck

Nach früheren, von Pizzicato sehr gut bewerteten Veröffentlichungen von BIS mit Orchestermusik, stellt diese SACD den 1963 geborenen Briten John Pickard mit Werken vor, die variabel besetzt sind, von einer Solo-Oboe bis zu einem Kammerensemble von acht Spielern. Die sieben Werke entstanden im Zeitraum von etwas mehr als 30 Jahren. Read More →

Venice's Fragrance; Anonymus (Venedig, 18. Jh.): Folias; Carlo Arrigoni: Sonate für Mandoline & Violine; Francesco Bartolomeo Conti: Arie Dei colli nostri aus Il trionfo dell'amicizia e dell'amore + Arie Finche spera che la rieda aus L'Astarto; Baldassare Galuppi: Arie Rosa et Lilio aus Jahel; Antonio Lotti: Arie Lascia che nel suo viso aus Teofane; Gennaro Manna: Arie Se un core annodi aus Achille in sciro; Tommaso Traetta: Arie Bella armonia vieni aus Le Feste d'Imeneo; Antonio Vivaldi: Konzerte RV 425 für Mandoline & 523 für 2 Mandolinen; Nuria Rial, Sopran, Juan Carlos Munoz, Mari Fe Pavon, Mandoline, Artemandoline Barockensemble; 1 CD DHM 19439743812; Aufnahme 08/2018, Veröffentlichung 12/06/2020 (69'23) – Rezension von Uwe Krusch

Immer wieder hat es künstlerische und für unsere Betrachtungen vor allem musikalische Zentren im Laufe der Geschichte gegeben. Im Barock war Venedig mit seinem reichen Opernschaffen ein solcher Mittelpunkt, der vielen Komponisten als Sitz oder Ausgangspunkt diente, von dem aus sie in Europa eine neue Heimat fanden und damit den Musikgeschmack von Venedig verbreiteten. Eines der gebräuchlichsten Instrumente der Zeit war die Mandoline, die insbesondere im Zusammenspiel mit der menschlichen Stimme eingesetzt wurde. Read More →

César Franck: Symphonie en ré mineur + Variations Symphoniques; Denis Kozhukhin, Klavier, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno; 1 SACD Pentatone Classics PTC 5186771; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 12/06/2020 (54'01) - Rezension von Remy Franck

Spannungsvoll, sehr atmosphärisch, bedrückt und mysteriös zugleich, so zieht Gustavo Gimeno den Hörer in seine Interpretation der Symphonie von César Franck. Auffallend sind auch sofort der ungewohnte Reichtum an Farben und die Transparenz, die auch Zweitlinien deutlich werden lässt. Den weiteren Verlauf des ersten Satzes differenziert der Dirigent nicht weniger spannend und stimmungsvoll. Read More →

Eivind Groven: Symphonien Nr. 1 op. 26 (Towards the Mountains) & Nr. 2 op. 34 (The Midnight Hour); Kristiansand Symphony Orchestra, Peter Szilvay; 1 CD Naxos 8.573871; Aufnahmen 06/2017, Veröffentlichung 05/2020 (55') – Rezension von Remy Franck

Aus ländlichem Gebiet stammend wurde der norwegische Komponist Eivind Groven (1901 – 1977) ein Sammler von Volksmelodien (wie Bartok, Kodaly, Sinigaglia u.v.a). Kein Wunder, dass Grovens Musikstil stark von seinem volksmusikalischen Hintergrund beeinflusst ist. Der Katalog seiner Kompositionen umfasst ein Klavierkonzert, zwei Symphonien und Vokalmusik. Read More →

Roberto Sierra: Cantares + Loiza + Triple Concerto; Cornell University Chorus, Cornell University Glee Club, Xalapa Symphony Orchestra, Trío Arbós, Lanfranco Marcelletti; 1 CD Naxos 8.559876; Aufnahmen 2016/2018, Veröffentlichung 06/2020 (62'32) - Rezension von Remy Franck

Von seinem Stück Cantares sagt der 1953 geborene puerto-ricanische Komponist Roberto Sierra, es evoziere verlorene Stimmen aus früherer Zeit, darunter ein in Peru veröffentlichtes Gebetbuch aus dem 17. Jahrhundert, afrokubanische Ritualmusik westafrikanischen Ursprungs und ein spanisches Gedicht aus dem 16. Jahrhundert über die Eroberung des Aztekenreichs. Das Werk wird in der vorliegenden Aufnahme stimmungsvoll und mit durchaus mystischem Charakter aufgeführt. Read More →

Ludwig van Beethoven: Streichquartette Nr. 15 op 132 & 13 op. 130/133; Tetzlaff Quartett; 2 CDs Ondine ODE 1347-2D; Aufnahmen 09+10/2019, Veröffentlichung 04/20 (86'57) - Rezension von Alain Steffen

Beethovens Werk ist ein schier unerschöpflicher Brunnen an Interpretationsmöglichkeiten. Und selbst, wenn man glaubt, die Werke gut zu kennen, bringen es geniale Interpreten immer wieder fertig, neue Perspektiven aufzuzeigen. Christian Tetzlaff ist von einem einst sehr intellektuellen Interpreten zu einem wirklichen Vollblutmusiker hörbar gereift. Read More →

Antonio Caldara: Kammerkonzert für Violoncello solo mit zwei Violinen und Basso continuo + Arien Aimè sento il mio core, Pompe inutili und Dolce è pur d’amor l’affanno + Kantate Porgete per pietà + Sinfonia für Violoncello solo + Lezioni für Violoncello mit Bass + Sonate III für Violoncello solo mit Basso continuo + Auszüge aus den Sonaten V, IX and XVI; Eugenia Boix, Sopran, Luciana Mancini, Mezzosopran, La Ritirata, Josetxu Obregon, Cello & Leitung; 1 CD Glossa GCD 923108; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 05/2020 (81'22) – Rezension von Uwe Krusch

Neben dem alles beherrschenden Jubilar des Jahres 2020 fallen alle anderen fast unbemerkt zur Seite. Der Cellist Josetxu Obregon kümmert sich mit seinem Ensemble La Ritirata und zwei Sängerinnen um Antonio Caldara, dessen 350 Geburtstag zu begehen ist. Diesem spätbarocken Komponisten hatte Obregon bereits eine andere CD gewidmet. Wie sehr er mit dem Werk vertraut ist und es zum klanglichen Erblühen bringen kann, wird auch in dieser Aufnahme deutlich. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives