Fantasque; Gabriel Fauré Violinsonate Nr. 1 A-Dur op. 13; Claude Debussy: Violinsonate g-Moll; Maurice Ravel Violinsonate Nr. 2 G-Dur; Francis Poulenc: Violinsonate; Franziska Pietsch, Violine, Josu de Solaun, Klavier; 1 CD Audite 97751; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung Digital & UK 08.5.2020, D 05/06/2020 (79'55) -Rezension von Remy Franck

Fauré hat den ersten Satz seiner Violinsonate mit Allegro molto überschrieben. Und so spielen ihn die meisten Geiger, darunter Francescatti, Heifetz, Grumiaux, Amoyal…Sie brauchen für den Satz zwischen siebeneinhalb und etwas über neun Minuten. Das Duo Pietsch Solaun nimmt sich dafür 10 Minuten und 27 Sekunden. Und das bringt ungemein viel. Read More →

Giorgio Cambissa: Cinque Pezzi per Orchestra + Concerti per Orchestra Nr. 1, Nr. 2, Nr. 4 + Divertimento per Orchestra; Moldova State Philharmonic Orchestra, Massimiliano Donninelli; 1 CD Da Vinci Classics 7.46160910796; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 04/2020 (79'45) - Rezension von Remy Franck

Der u.a. von Karajan und Celibidache ausgebildete italienische Dirigent Giorgio Cambissa (1921-1998) war auch Direktor der Konservatorien in Bolzano und Rom und ebenfalls als Komponist tätig. Im Opernland Italien komponierte er vor allem Orchestermusik und Kammermusik. Stilistisch kann man ihn als sehr kosmopolitisch bezeichnen, mit Einflüssen von Ravel, Bartok, Stravinsky und Prokofiev. Zusammen mit viel Sensibilität für Klangschönheit und wohlstrukturierte Formen entstand so eine interessante, klanglich ausgefeilte Musik. Read More →

Leonard  Bernstein: Songfest; George Gershwin: An American in Paris (Original version); Aaron Copland: An Outdoor Overture; Kerriann Otano, Sopran, Taylor Raven, Zoie Reams, Mezzosopran, Alexander McKissick, Tenor, Joshua Conyers, Bariton, Patrick Guetti, Bass, National Orchestral Institute Philharmonic, James Judd; 1 CD Naxos 8.559859; Aufnahme 06/208, Veröffentlichung  04/2020 (69'37) - Rezension von Remy Franck

Man müsste taub sein, um den Unterschied nicht zu hören, von dem, was als An American in Paris bekannt ist und was auf dieser Naxos-CD erklingt. James Judd benutzt nämlich die neue Critical Edition, die viel praller und farbiger klingt als die kastrierte Version, die in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts erstellt wurde und seither quasi immer gespielt wird. Read More →

The Wanderer; Franz Schubert: Wanderer-Fantasie D. 760; Alban Berg: Klaviersonate op. 1; Franz Liszt: Klaviersonate h-Moll; Seong-Jin Cho, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4837909; Aufnahme 2019,  Veröffentlichung 08/05/2020 - Rezension von Remy Franck

In meiner Rezension von Seong-Jin Chos Debussy-CD hatte ich die Meinung geäußert, seine Interpretationen seien zwar sehr gut gespielt, aber letztlich doch zu konventionell und unpersönlich. Jetzt, in der Sonate von Franz Liszt, tendiert der Koreaner in eine andere Richtung. Sein Spiel ist viel persönlicher, zugleich aber auch manieriert. Dabei sind weder die virtuosen Eskapaden wirklich packend noch ist das Zarte poetisch und bewegend. Alles klingt ziemlich oberflächlich und vom wirklichen Drama der Sonate kann keine Rede sein. Read More →

Serge Prokofiev: 4 Portraits & Dénouement aus Der Spieler (The Gambler) op. 49 + Suite aus Die steinerne Blume  + Autumnal Sketch op. 8; Lahti Symphony Orchestra, Dima Slobodeniouk; 1 SACD Bis 2301; Aufnahmen 2016-2018, Veröffentlichung 04/2020 ( 62'42) - Rezension von Remy Franck

Dima Slobodeniouk, Chefdirigent des Symphonieorchesters im finnischen Lahti, dirigiert die Suiten aus zwei nicht so sehr bekannten Prokofiev-Suiten aus der Oper The Gambler (1915-17) und seinem letzten Ballett, The Stone Flower (1948-53). Der Spieler basiert auf einem Kurzroman von Dostojewski und die Suite besteht aus  Porträts der vier Hauptfiguren, Alexis, Die Großmutter, Der General und Pauline. Read More →

CDs: Beethoven: Klaviersonate Nr. 3 op. 2/3 + 11 Bagatelles op. 119; Brahms: Intermezzi op. 118 Nrn. 1, 2, 3, 5, 6 + Intermezzo op. 117/2 + Klavierstücke op. 119; Schubert: Impromptu D. 935 Nr. 2 + Allegretto D. 915; Rameau: Les Sauvages + Le rappel des oiseaux; Rachmaninov: Prélude op. 32/12; Debussy: Des pas sur le neige; DVD: Mozart: Klaviersonaten Nr. 14 KV 457 & Nr. 16 KV 545 + Fantasia KV 475; Beethoven: Klaviersonaten Nr. 27 op. 90 & Nr. 32 op. 111; Schubert: Moments Musicaux Nr. 1 D. 780; Chopin: Nocturnes No. 9 & 10 (op. 32 Nr. 1 & 2); Rameau: L'indiscrète; Schumann: Arabeske op. 18; Debussy: Canopé; 2 CDs + DVD Digipack 00028948365708, Standard e-Album + booklet: 00028948365715, HRA + booklet: 00028948365722, MfiT + booklet: 00028948365739; Aufnahmen 2017/2019, Veröffentlichung 08/05/2020 - Rezension von Remy Franck

Dieses Album ist die Ernte der wahrscheinlichsten reifsten und gesundesten Früchte  aus der Tournee 2019/20 von Grigory Sokolov, die einen auf CD, die anderen auf DVD, live aus dem Auditorium Giovanni Agnelli del Lingotto, Turin 2017. Es sind zwei reich gefüllte und gemischte Obstkörbe mit Bio-Ware. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Rokoko-Variationen (Originalversion); Antonin Dvorak: Cellokonzert op. 104: Sandra Lied Haga, Cello, Russian State Symphony Orchestra Evgeny Svetlanov, Terje Mikkelsen; 1 CD Simax PSC 1363; Aufnahme 02/2019, Veröffentlichung 08/05/2020 (61'67 - Rezension von Remy Franck

Auf ihrer Debüt-CD stellt sich die 1994 in Oslo geborene Sandra Lied Haga mit zwei Schwergewichten der Cello-Literatur vor. Ein Risiko war das für sie nicht, nach allem was man in den beiden Werken zu hören bekommt. Besonders charakteristisch ist wohl ihr voller, satter und ungewöhnlich reicher Celloklang. Lupenfreine Intonation, eine klare und sichere Phrasierung sowie eine hinreißende Kantabilität zeichnen ihr Spiel aus, das zu berückendsten Pianissimi und einer ebenfalls tollen Virtuosität fähig ist. Read More →

Veni, Vidi, Vinci; Leonardo Vinci: Arien aus Il Trionfo di Camilla, L'Ernelinda, Siroe, Re di Persia, Gismondo, Re di Polonia, La Rosmira fedele Partenope, Alessandro nelle Indie, Il Medo; Franco Fagioli, Countertenor, Il Pomo d'Oro, Zefira Valova; 1 CD Deutsche Grammphon 4838358; Aufnahme 03/2019, Veröffentlichung 08/05/2020 (71') - Rezension von Remy Franck

Das neue Album des Countertenors Franco Fagioli für Deutsche Grammophon ist dem neapolitanischen Opernkomponisten Leonardo Vinci (1690-1730) gewidmet. Zu hören sind zwölf Arien, darunter sieben Welt-Ersteinspielungen. Das Programm ist klug zusammengestellt, denn es gibt Fagioli die Gelegenheit, seine Stimme sehr verschiedenartig einzusetzen. Read More →

Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert op. 56 + Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92; Anne-Sophie Mutter, Violine, Yo-Yo Ma, Cello, West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim, Klavier & Ltg.; 1 CD Deutsche Grammophon 4838242; Liveaufnahmen 07+10/2019,  Veröffentlichung 08/05/2020 (74') - Rezension von Remy Franck

Barenboim und Ma hatten Beethovens Tripelkonzert schon 1995 mit den Berliner Philharmonikern und Itzhak Perlman aufgenommen. Von den neuen Partnern bringt vor allem das West-Eastern Divan Orchestra mit seinem bedeutsamen und intensiv-sonoren Spiel Mehrwert (während die Berliner 1995 regelrecht im Leerlauf zu spielen schienen). In dieser Neuaufnahme können sich die Solisten auf einen ganz tollen Orchesterbeitrag freuen und sich darauf äußerst rhetorisch bewegen. Read More →

Jean-Baptiste Lemoyne: Phèdre; Judith van Wanroij (Phèdre), Julien Behr (Hippolyte), Tassis Christoyannis (Thésée), Melody Louledjian (Oenone), Jérôme Boutillier, Ludivine Gombert, Orfeo Orchestra, Purcell Choir, György Vashegyi; 2 CDs Bru Zane BZ1040; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 04/2020 (136') - Rezension von Remy Franck

Jean-Baptiste Lemoynes 1786 uraufgeführte ‘Tragédie en musique’ Phèdre, basiert auf dem Drama von Jean Racine, aber der Librettist ging sehr freizügig mit dem Original um. Lemoyne schrieb die Hauptrolle für die kraftvolle Stimme und das extravagante Temperament der berühmten Sopranistin Saint-Huberty. Aber er vernachlässigte auch die übrigen Rollen nicht in dieser auf Verwechslungen und Familienintrigen beruhenden Tragödie mit ihren starken Todesgedanken. Read More →

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