Die zweite Fassung der Johannespassion von 1725 ist sozusagen die kammermusikalische Ausgabe dieser Komposition, von der es mehrere, aber keine endgültige Version gibt. Gegenüber der ersten Fassung gibt es erhebliche Änderungen: Zu hören ist hier am Anfang nicht der Choral ‘Herr, unser Herrscher’, sondern der Choral ‘O Mensch, bewein’ dein Sünde groß’, den Bach später in der Matthäus-Passion benutzte. Am Schluss steht eine Bearbeitung von ‘Christe, du Lamm Gottes’ aus der Kantate ‘Du wahrer Gott und Davids Sohn’ BWV 23. Auch im Inneren der Passion hat Bach einiges gestrichen, ausgetauscht oder hinzukomponiert. Read More →
Die Capella de Ministrers widmet mit Super Lamentationes eine ganze CD dem andalusischen Komponisten Cristobal de Morales (1500-1553). Die Lamentationen gehören neben seinen Messen und Magnificat-Kompositionen zu den bekanntesten Werken von Morales. Die vorliegende Aufnahme der Capella de Ministrers stellt den Interpretationskontext dieses Repertoires in Übereinstimmung mit der musikalischen Praxis des königlichen Chores von Kaiser Karl V. wieder her, wo die Klagelieder polyphon mit einer instrumentalen Begleitung von Violonen gesungen wurden. Read More →
Rudolf Buchbinder hat nach seiner Einspielung für Teldec Beethovens Diabelli-Variationen erneut aufgenommen. Sie sind charaktervoller geworden, differenzierender, technisch brillant und sehr wach und feinfühlig. Read More →
Unter dem Titel I Colori dell’Ombra (Die Farben der Schatten) veröffentlichen Ophélie Gaillard, das Pulcinella Orchestra und Freunde dieses Doppelpack mit acht Cellokonzerten und anderen Werken von Antonio Vivaldi. Überfallartig robust, gar nicht schattenhaft, eröffnet die erste Scheibe. Gaillard spielt auf ihrem aus Venedig stammenden Cello diese Werke des Komponisten der Stadt. Read More →
Nachdem uns der französische Pianist François Dumont schon mit etlichen Aufnahmen, wie der Gesamteinspielung der Ravel-Klavierwerke oder der Wagner-Transkriptionen von Liszt begeistert hat, erscheint nun bei Piano Classics diese wunderschöne CD mit den Nocturnes von Gabriel Fauré, die zugleich die erste Produktion einer Gesamteinspielung des Klavierwerks von Fauré sein soll. Read More →
Nikolai Myaskovsky (1881-1950) ist wohl am bekanntesten geworden wegen seiner Symphonien (und das durch die Aufnahmen von Yevgeny Svetlanov). Seine neun Klaviersonaten haben keine Künstler vom Bekanntheitsgrad eines Svetlanov als Fürsprecher gehabt. Aber in Lydia Jardon hat Myaskovsky eine künstlerisch eminente Interpretin. Read More →
Der Gewinner der Leeds International Piano Competition präsentiert sich mit einem Chopin-Brahms-Schumann-Programm. Der Hörer erlebt einen spieltechnisch äußerst begabten Pianisten, der zwar den Willen zum Gestalten besitzt, aber in dieser Hinsicht noch wachsen muss. Denn jetzt besteht die Gefahr, und davon zeugt diese CD, dass die Interpretationen zwar korrekt sind, wenn auch wenig Neues, Interessantes oder gar Gewagtes bringen. Read More →
Vom englisch-niederländischen Komponisten und Geiger Pieter Hellendaal (1721-1799) sagt Johannes Pramsohler, er erinnere, was die melodische Einfallskraft angeht, an Tartini und wegen seiner erstaunlich virtuosen Kadenzen an Locatelli. Den Bekanntheitsgrad beider hat er nicht. Die sechs Sonaten dieser CD sind Weltersteinspielungen und sie bestätigen, was Pramsohler von diesem Komponisten sagt. Read More →
Dass ein Duo für zwei gleiche Instrumente, hier die zweifache Violine, eine positiv lösbare Herausforderung an den Komponisten stellt, kann hier gleich an drei Beispielen aus dem zwanzigsten Jahrhundert festgestellt werden. Und dass die drei Tonsetzer Gorecki, Prokofiev und Ysaÿe ganz unterschiedliche Wege gefunden haben, die jeder auf seine Art reizvoll ist, ist kaum verwunderlich. Read More →
Im Jahr 2019 hat das Berliner Kuss Quartett alle Beethoven-Streichquartette in der Suntory Hall in Tokio aufgeführt und aufgenommen. Gespielt wurde auf dem sogenannten Paganini Stradivarius-Set, das sich im Besitz der Nippon Music Foundation befindet – ein Set mit zwei Geigen, Bratsche und Cello aus Stradivaris Werkstatt in Cremona zu Beginn des 19. Jahrhunderts, das von Paganini selbst für sein Streichquartett ausgewählt wurde. Read More →