Mieczyslaw Karlowicz: Stanislaw and Anna Oswiecim op.12 + The Sorrowful Tale op. 12 + An Episode at a Masquerade op.14; Chopin/Binienda: Allegro de concert op. 46; Konrad Binienda, Klavier, Royal Philharmonic Orchestra, Gzegorz Nowak; 1 CD Dux 1621; Aufnahme 10/19, Veröffentlichung 01/20 (66’45) - Rezension von Alain Steffen

Dies ist wohl eine der klangtechnisch schlechtesten Aufnahmen, die ich in den letzten Jahren gehört habe. Das Orchester klingt dumpf, ohne Brillanz und Transparenz, das Klangbild ist eng und hat weder Farbe noch Dynamik. Read More →

Ferruccio Busoni: Arlecchino (Oper in 1 Akt) + Turandot (Eine chinesische Fabel); Arlecchino: Peter Matic, René Pape, Siegfried Lorenz, Peter Lika, Robert Wörle, Marcia Bellamy; Turandot: Linda Plech, Josef Protschka, Rene Pape, Celina Lindsley, Robert Wörle, Johannnes Werner Prein, RIAS Kammerchor, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Gerd Albrecht; 2 CDs Capriccio C5398; Aufnahme 01+12/1992; Veröffentlichung 01/2020 (73'43 + 67'03) – Rezension von Uwe Krusch

Ferrucio Busoni, als Kind eines Italieners und einer Deutschen zweisprachig aufgewachsen, war sowohl Italiener als auch Deutscher. Daraus erschließt sich die Mischung seiner als Nummern 1 und 2 verbundenen La nuova Commedia dell’Arte mit den Kompositionen Turandot und Arlecchino. Doch auch andere Einflüsse wie Max Reinhardt woben sich hier hinein. Die Kombination beider Musiken in der Version als Oper bietet sich als abendfüllende Aufführung oder hier als zweiteilige Aufnahme an. Read More →

Sachlicher Schumann
Eine Schumann-CD von Klarthe heißt L’Hermaphrodite, und Laurianne Corneille spielt darauf Gesänge der Frühe, op. 133 und die Kreisleriana op. 16. Brillante Technik und seriöse Musikalität kommen diesen Partituren zugute, hörbar bestimmt vom Willen, alles Sentimentale und Dramatische zu vermeiden. Dies ist ein unkomplizierter, unsentimentaler Ansatz, der Sachlichkeit der romantischen Schwärmerei vorzieht. (Klarthe K094) – ♪♪♪ Read More →

Heinrich Ignaz Franz Biber: Rosenkranz-Sonaten (Mysterien-Sonaten) Nrn. 1-16; Gunar Letzbor, Violine, Ars Antiqua Austria, Salzburger Lauten Continuo; 2 CDs Panclassics PC 10409; Aufnahme 05/2019; Veröffentlichung 02/2020 (143) – Rezension von Uwe Krusch

Nach 25 Jahren haben sich Gunar Letzbor und seine Freunde erneut der Rosenkranzsonaten von Biber angenommen. Mit den vielen Jahren an Erfahrung und einer intensiven neuen Auseinandersetzung mit diesen Kompositionen ist ein äußerst farbenreiches und teilweise unerwartet raues Klangbild zustande gekommen, das den Hörenden aber keine Sekunde in Langeweile und auch nicht ratlos zurücklässt. Read More →

Mieczyslaw Karlowicz & Stanislaw Moniuszko: Lieder; Piotr Beczala, Tenor, Helmut Deutsch, Klavier; 1 CD Chopin Institute NIFCCD 114; Aufnahme 10/2018, Veröffentlichung 02/2020 (53’50) - Rezension von Alain Steffen

In seinen Liedern porträtiert der polnische Komponist Mieczyslaw Karlowicz keine pittoresken, ländlichen Landschaften, sondern in allererster Linie Seelenlandschaften. In diesem Sinne ist Karlowicz Schubert und Schumann ganz nahe, wenngleich seine Lieder sehr viel kürzer sind, oft nur knapp eine Minute lang. Dies stellt den Interpreten natürlich vor eine besonders schwierige Aufgabe, nämlich innerhalb kürzester Zeit ein Bild und eine Atmosphäre vor dem Hörer entstehen zu lassen. Auch die vier Lieder von Stanislaw Moniuszko sind interessant. Read More →

Giuseppe Tartini: Violinkonzerte D 56, 96, 45, 44 + Violinkonzert G-Dur; Chouchane Siranossian, Violine, Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon; 1 CD Alpha 596; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 06/03/2020 (79'22) - Rezension von Remy Franck

Der italienische Komponist und Geiger Giuseppe Tartini (1692-1770) komponierte über 130 Violinkonzerte, die sich durch vielseitige musikalische Ideen auszeichnen, mit raffinierten dramatischen Feinheiten und expressiven Nuancen. Sie sind sehr melodiös, von großer Schönheit und versprühen genauso viel Charme. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 8 (Pathétique) & 26 (Les Adieux) + 32 Variationen über ein Originalthema in c-Moll WoO 80; Karl Traugott Zeuner: Fantaisie pour le pianoforte sur un air de la Petite Russie op. 7; Dorothy Khadem-Missagh, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38289; Aufnahme 11/2019, Veröffentlichung 06/03/2020 (o.A.) - Rezension von Remy Franck

Drängend und brodelnd: den ersten Satz der Pathétique spielt die junge österreichische Pianistin Dorothy Khadem-Missagh sehr temperamentvoll und fast verbissen. Es folgen ein sehr abgeklärtes Adagio cantabile und danach ein Rondo, das absolut grandios differenziert wird, zwischen Freude, stürmischem Enthusiasmus, Dezidiertheit und auch tiefschürfenden Fragen. Read More →

Franz Schubert: Späte Klavierwerke Vol. 2 (Klaviersonate D. 960 + 3 Klavierstücke D. 946); Andrea Lucchesini, Klavier; Aufnahme 11/20128, Veröffentlichung 06/03/2020 (78'48) - Rezension von Remy Franck

Wie schon in der ersten Folge dieser Reihe (Rezension) spielt der italienische Pianist Andrea Lucchesini einen sehr kontrastreichen und sicher nicht homogen konzipierten Schubert. Der erste Satz der Sonate D. 960 ist aufgewühlt, scharf akzentuiert, er enthält gedankliche Vertiefungen aber auch resolutes Aufbäumen, ja manchmal ein richtiges ‘mit der Faust auf den Tisch hauen’. Das Andante versenkt sich nicht nur im Schmerz, es zuckt auch in diesem Schmerz auf und das rhythmisch geschärfte Scherzo schlägt regelrechte Purzelbäume, ehe das Finale in drängendem Fluss und sehr dezidiertem Kraft die Sonate beendet. Read More →

Lieder eines fahrenden Gesellen; Lieder von Mahler (Lieder eines fahrenden Gesellen), Lehar, Wolf, Hristic, Milojevic, Liszt, Weber, Brahms; Ilker Arcayürek, Tenor, Fiona Pollak, Klavier; 1 CD CAvi 8553409; Aufnahme 03/2018, Veröffentlichung 02/2020 (60'58) - Rezension von Remy Franck

Die Tenorstimme von Ilker Arcayürek besitzt Eigenschaften, von denen jeder Sänger profitieren kann: einen schönen, gepflegten Ton in Verbindung mit einer starken Technik, einen Klangreichtum, der sich von der Kopfstimme bis in die tiefe Lage bemerkbar macht, und vor allem eine hervorragende Artikulation und die daraus erwachsende Ausdrucksfähigkeit im Umgang mit dem Text. Read More →

Moving Telemann: Kantaten und Sonaten; Georg Philipp Telemann: Vor des lichten Tages Schein +  Was ist mir doch das Rühmen nütze? + Flötensonate TWV 42:g7 + Zischet nur, stechet, ihr feurigen Zungen + Oboensonate TWV 42:c5 + Ergeuß dich zur Salbung der schmachtenden Seele + Beglückte Zeit, die uns des Wortes Licht auf helle Leuchter aufgestecket; Nicholas Spanos, Countertenor, Pandolfis Consort; 1 CD Gramola 99215; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 12/2019 (A), 02 + 03/2020 (F,D, UK) - (81'14) - Rezension von Norbert Tischer

Mitunter wird Telemann als Langweiler abgetan. In etlichen Büchern über Musikgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird er mit einigen wenigen Zeilen unter ‘ferner liefen’ erwähnt. Telemann steht auch heute noch bei vielen Musikfreunden ganz einfach für ‘viel Musik’ aber nicht immer für die Qualität seiner Kompositionen. Read More →

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