Der Titel Komplizen dieser Sammlung von Zugaben richtet sich auf das Verhältnis des Musikers zur Zuhörerschaft und nicht etwa auf das der Musiker zueinander. Während das vorher festgelegte Programm in einem Konzert keine Reaktion auf die Situation und Stimmung vor Ort bietet, kann mit Zugaben individuell darauf eingegangen werden, wie sich ein Abend entwickelt hat. Deswegen ist es hilfreich, wenn es Musiker viele verschiedene Werke zur Auswahl hat, um in der jeweiligen Situation angemessen reagieren zu können. Read More →
Riccardo Chailly und die Filarmonica della Scala heben Orchestermusik des italienisch-französischen Komponisten Luigi Cherubini auf die höhere Schiene, und der Zug läuft darauf wie ein Märklin-Gespann. Dass die Symphonie, die der Komponist für einen englischen Veranstalter komponiert hatte, es mit einer Beethoven-Symphonie nicht aufnehmen kann, daran ändert auch das hochglanzpolierte und knackig scharfe Musizieren der Mailänder nichts. Read More →
Neben Opern und anderen für öffentliche Anlässe komponierten Werken gibt es immer auch einmal solche, die für einen privaten Rahmen geschaffen wurden. Bei Salieri, über dessen Privatleben von ihm selbst fast nichts überliefert ist, gibt es einige Werke, die zu Feiern in seinem Umfeld geschaffen wurden. Stücke für eine Hochzeit, eine Silberhochzeit oder eine Feier gehören dazu. Diese haben die Initiatoren dieser Aufnahmen zusammen mit kleinen reinen Instrumentalstücken kombiniert, so dass eine abwechslungsreiche Sammlung dabei herausgekommen ist. Read More →
Die Gemeinsamkeiten dieser beiden Kompositionen sind eher formeller Natur. Beide Komponisten haben ihr Werk in den Zwanziger-Lebensjahren geschrieben und es ist jeweils der einzige Gattungsbeitrag geblieben. Außerdem haben beide als Pianisten an der Uraufführung teilgenommen. Dass die beiden Komponisten so unterschiedliche Richtungen einschlagen würden, ist hier eher zu ahnen, da Bartok seinen Stil bei diesem Werk noch nicht entwickelt hat, sich aber schon deutlich von Korngolds spätromantischen Ansatz entfernt. Read More →
Der blinde japanische Pianist Nobuyuki Tsujii zeigt sich als sehr guter Ravel-Interpret. Er kann wirklich ganz toll differenzieren und die vielen verschiedenen Stimmungen und Klangcharaktere der Musik in den beiden Ecksätzen gut ausdrücken. Der zweite Satz wird sehr empfindsam gespielt. Vorzüglich ist auch die Kommunikation mit dem sehr gut spielenden Orchester, dessen Solisten sehr rhetorisch agieren. So kommt Spannung auf. Read More →
Duo Zapico mit der Sammlung Filippo della Casa
Die Brüder Daniel and Pablo Zapico spielen auf der Theorbe resp. der Erzlaute Werke aus der Filippo della Casa-Kollektion, Stücke von anonymen Komponisten sowie von Ludovico Fontanelli (1682-1748) und Giuseppe Vacari (?). Der Präsentation zufolge sind es die letzten Kompositionen für die Laute im Wandel vom Barock zur Epoche der Klassik. Obschon die meisten Komponisten unbekannt und die beiden genannten kaum bekannt sind, heißt die Sammlung des Malers und Musikers Filippo Dalla Casa (1737-1811) ‘Suonate di Celebri Auttori’. Read More →
Alexandre Tansman (1897-1986), Neoklassiker mit manchmal scriabineskem Einschlag, ist ein immer noch zu wenig bekannter Komponist. Und doch war er zu Lebzeiten sehr geschätzt und ein Mann von Welt, der mit Herrschern und Politikern (Mahatma Gandhi, Kaiser Hirohito) ebenso Kontakt hatte wie mit Persönlichkeiten wie Charles Chaplin oder George Gershwin. Tansman kam als Sohn einer jüdischen Familie in Polen zur Welt. Read More →
Rachmaninov in Lucerne nennt sich diese CD. Dabei werden nicht nur zwei Werke aufgeführt, die der Komponist in seinem Haus, der Villa Senar, am Vierwaldstättersee komponierte, sondern Behzod Abduraimov spielt die Paganini-Rhapsodie auch auf dem originalen Steinway-Flügel von Rachmaninov. Read More →
Mit dem Symphonieorchester aus dem norwegischen Bergen legt Thomas Dausgaard bei BIS eine wohlklingende Aufnahme der Sechsten Symphonie von Anton Bruckner vor. Es ist eine Interpretation ohne Emphase, relativ schlank, und mit dynamischem Pulsieren, scharf umrissen und kraftvoll. Nichts wird überdimensioniert, aber es bleibt auch nichts unterbetont. Die Tempi sind nicht zu schnell und nicht zu langsam, der Klang ist räumlich bestens gut aufgeteilt. Read More →
In den Zwanzigerjahren erlebte das Saxophon seine Blütezeit. Und genau dorthin nimmt uns die die Saxophonistin Asya Fateyeva mit. Das Album Jonny bezieht seine Titel von Ernst Kreneks Zeit- und Jazzoper ‘Jonny spielt auf’. Doch Asya Fateyeva hat vor allem ein kontrastreiches Programm zusammengestellt. Sie sagt: « Mich reizt […] besonders, wie unterschiedlich die Komponisten die Musik als jeweils eigene Sprache und Weltanschauung benutzen. Fast hat man das Gefühl, dass zwischen ihnen doch ein paar Jahrhunderte liegen müssen. Read More →