Diese längst fällige Neuaufnahme der 1873 uraufgeführten einaktigen Operette Pomme d’Api von Jacques Offenbach kommt aus Köln, Offenbachs Geburtsstadt. Michael Alexander Willens dirigiert die Operette so, dass sie ihren Charme entfalten kann. Auch die sehr rollendeckend singenden Interpreten tragen zum guten Eindruck bei Marc Barrard kann Rabastens, einen ehemaligen Hersteller von Nähmaschinen mit seinem unersättlichen Appetit auf junge Frauen glaubwürdig darstellen. Magali Léger verleiht mit stimmlichen und schauspielerischen Qualitäten dem jungen Dienstmädchen Catherine Leben und Florian Laconi ist eine gute Besetzung für die Rolle von Rabastans Neffen Gustave. Read More →
Erst das kulturpolitische Tauwetter ab 1954 befreite Lutoslawski in seiner musikalischen Entwicklung. Sein Weg verlief nicht geradlinig, aber immer in persönlich geprägter Form ohne Anschluss an eine Kompositionsschule. Über serielle und dodekaphonische Experimente gelangte er zum aleatorischen Kontrapunkt. Sein Hauptwerk dazu ist die hier vorgestellte 2. Symphonie. Die dritte sieht aleatorische Aspekte nur noch sehr vereinzelt vor und stellt wieder die vollständig ausgeschriebene Komposition in den Mittelpunkt. Read More →
Das Debütalbum Arias for Josepha der Sopranistin Sarah Traubel ist eine Hommage an die Koloratur-Sopranistin Josepha Hofer (1758-1819). Vierzehn Arien von Mozart, Wranitzky Schack, Righini, Haibel und Süssmayr, die für die sie geschrieben wurden, hat Sarah Traubel auf ihrer ersten CD aufgenommen, darunter auch Weltersteinspielungen. Read More →
Dies ist wohl eine der klangtechnisch schlechtesten Aufnahmen, die ich in den letzten Jahren gehört habe. Das Orchester klingt dumpf, ohne Brillanz und Transparenz, das Klangbild ist eng und hat weder Farbe noch Dynamik. Read More →
Ferrucio Busoni, als Kind eines Italieners und einer Deutschen zweisprachig aufgewachsen, war sowohl Italiener als auch Deutscher. Daraus erschließt sich die Mischung seiner als Nummern 1 und 2 verbundenen La nuova Commedia dell’Arte mit den Kompositionen Turandot und Arlecchino. Doch auch andere Einflüsse wie Max Reinhardt woben sich hier hinein. Die Kombination beider Musiken in der Version als Oper bietet sich als abendfüllende Aufführung oder hier als zweiteilige Aufnahme an. Read More →
Sachlicher Schumann
Eine Schumann-CD von Klarthe heißt L’Hermaphrodite, und Laurianne Corneille spielt darauf Gesänge der Frühe, op. 133 und die Kreisleriana op. 16. Brillante Technik und seriöse Musikalität kommen diesen Partituren zugute, hörbar bestimmt vom Willen, alles Sentimentale und Dramatische zu vermeiden. Dies ist ein unkomplizierter, unsentimentaler Ansatz, der Sachlichkeit der romantischen Schwärmerei vorzieht. (Klarthe K094) – ♪♪♪ Read More →
Nach 25 Jahren haben sich Gunar Letzbor und seine Freunde erneut der Rosenkranzsonaten von Biber angenommen. Mit den vielen Jahren an Erfahrung und einer intensiven neuen Auseinandersetzung mit diesen Kompositionen ist ein äußerst farbenreiches und teilweise unerwartet raues Klangbild zustande gekommen, das den Hörenden aber keine Sekunde in Langeweile und auch nicht ratlos zurücklässt. Read More →
In seinen Liedern porträtiert der polnische Komponist Mieczyslaw Karlowicz keine pittoresken, ländlichen Landschaften, sondern in allererster Linie Seelenlandschaften. In diesem Sinne ist Karlowicz Schubert und Schumann ganz nahe, wenngleich seine Lieder sehr viel kürzer sind, oft nur knapp eine Minute lang. Dies stellt den Interpreten natürlich vor eine besonders schwierige Aufgabe, nämlich innerhalb kürzester Zeit ein Bild und eine Atmosphäre vor dem Hörer entstehen zu lassen. Auch die vier Lieder von Stanislaw Moniuszko sind interessant. Read More →
Der italienische Komponist und Geiger Giuseppe Tartini (1692-1770) komponierte über 130 Violinkonzerte, die sich durch vielseitige musikalische Ideen auszeichnen, mit raffinierten dramatischen Feinheiten und expressiven Nuancen. Sie sind sehr melodiös, von großer Schönheit und versprühen genauso viel Charme. Read More →
Drängend und brodelnd: den ersten Satz der Pathétique spielt die junge österreichische Pianistin Dorothy Khadem-Missagh sehr temperamentvoll und fast verbissen. Es folgen ein sehr abgeklärtes Adagio cantabile und danach ein Rondo, das absolut grandios differenziert wird, zwischen Freude, stürmischem Enthusiasmus, Dezidiertheit und auch tiefschürfenden Fragen. Read More →