Mitunter wird Telemann als Langweiler abgetan. In etlichen Büchern über Musikgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird er mit einigen wenigen Zeilen unter ‘ferner liefen’ erwähnt. Telemann steht auch heute noch bei vielen Musikfreunden ganz einfach für ‘viel Musik’ aber nicht immer für die Qualität seiner Kompositionen. Read More →
Marcus Bosch und die Cappella Aquilieia setzen mit der Oper Ernani ihre Verdi-Erfolgsserie fort. Die Live-Aufnahme von den Heidenheimer Opernfestspielen mit erstklassigen, wenn auch international wenig bekannten Sängern, besticht durch einen wunderbaren Ensemblegeist und bestens miteinander harmonierenden Stimmen. Read More →
Anna Duczmal setzt ihre Weinberg-Einspielungen auf dem Label Dux fort. Mieczyslaw Weinberg (auch Wajnberg, oder Moisey Samuilovich Vaynberg, 1919-1996) hatte kein einfaches Leben. Als Jude und Opfer der Nazis, die zahlreiche Mitglieder seiner Familie töteten, wurde er in der Sowjetunion, wohin er hatte flüchten können, auch das Opfer von Stalins antisemitischem Kurs. Er überlebte mehr schlecht als recht, nicht zuletzt dank der Hilfe von Dmitri Shostakovich, seinem Mentor und Freund. Read More →
04/03/2020 (F), 06/03/20 (D) - (74'33) - Rezension von Remy Franck
Ich sagte: ‘Heute höre ich mir eine CD mit Musik von Feinberg an’. ‘Ja’, sagte mein Gegenüber, ‘Weinberg ist ein faszinierender Komponist’. Von Feinberg, so stellte sich heraus, hatte er noch ne was gehört. Nun, das verwundert nicht, denn in den Konzertprogrammen ist er so gut wie nie anzutreffen, und Schallplatten gibt es auch nur wenige. Read More →
Der Titel Komplizen dieser Sammlung von Zugaben richtet sich auf das Verhältnis des Musikers zur Zuhörerschaft und nicht etwa auf das der Musiker zueinander. Während das vorher festgelegte Programm in einem Konzert keine Reaktion auf die Situation und Stimmung vor Ort bietet, kann mit Zugaben individuell darauf eingegangen werden, wie sich ein Abend entwickelt hat. Deswegen ist es hilfreich, wenn es Musiker viele verschiedene Werke zur Auswahl hat, um in der jeweiligen Situation angemessen reagieren zu können. Read More →
Riccardo Chailly und die Filarmonica della Scala heben Orchestermusik des italienisch-französischen Komponisten Luigi Cherubini auf die höhere Schiene, und der Zug läuft darauf wie ein Märklin-Gespann. Dass die Symphonie, die der Komponist für einen englischen Veranstalter komponiert hatte, es mit einer Beethoven-Symphonie nicht aufnehmen kann, daran ändert auch das hochglanzpolierte und knackig scharfe Musizieren der Mailänder nichts. Read More →
Neben Opern und anderen für öffentliche Anlässe komponierten Werken gibt es immer auch einmal solche, die für einen privaten Rahmen geschaffen wurden. Bei Salieri, über dessen Privatleben von ihm selbst fast nichts überliefert ist, gibt es einige Werke, die zu Feiern in seinem Umfeld geschaffen wurden. Stücke für eine Hochzeit, eine Silberhochzeit oder eine Feier gehören dazu. Diese haben die Initiatoren dieser Aufnahmen zusammen mit kleinen reinen Instrumentalstücken kombiniert, so dass eine abwechslungsreiche Sammlung dabei herausgekommen ist. Read More →
Die Gemeinsamkeiten dieser beiden Kompositionen sind eher formeller Natur. Beide Komponisten haben ihr Werk in den Zwanziger-Lebensjahren geschrieben und es ist jeweils der einzige Gattungsbeitrag geblieben. Außerdem haben beide als Pianisten an der Uraufführung teilgenommen. Dass die beiden Komponisten so unterschiedliche Richtungen einschlagen würden, ist hier eher zu ahnen, da Bartok seinen Stil bei diesem Werk noch nicht entwickelt hat, sich aber schon deutlich von Korngolds spätromantischen Ansatz entfernt. Read More →
Der blinde japanische Pianist Nobuyuki Tsujii zeigt sich als sehr guter Ravel-Interpret. Er kann wirklich ganz toll differenzieren und die vielen verschiedenen Stimmungen und Klangcharaktere der Musik in den beiden Ecksätzen gut ausdrücken. Der zweite Satz wird sehr empfindsam gespielt. Vorzüglich ist auch die Kommunikation mit dem sehr gut spielenden Orchester, dessen Solisten sehr rhetorisch agieren. So kommt Spannung auf. Read More →
Duo Zapico mit der Sammlung Filippo della Casa
Die Brüder Daniel and Pablo Zapico spielen auf der Theorbe resp. der Erzlaute Werke aus der Filippo della Casa-Kollektion, Stücke von anonymen Komponisten sowie von Ludovico Fontanelli (1682-1748) und Giuseppe Vacari (?). Der Präsentation zufolge sind es die letzten Kompositionen für die Laute im Wandel vom Barock zur Epoche der Klassik. Obschon die meisten Komponisten unbekannt und die beiden genannten kaum bekannt sind, heißt die Sammlung des Malers und Musikers Filippo Dalla Casa (1737-1811) ‘Suonate di Celebri Auttori’. Read More →