Mieczyslaw Karlowicz & Stanislaw Moniuszko: Lieder; Piotr Beczala, Tenor, Helmut Deutsch, Klavier; 1 CD Chopin Institute NIFCCD 114; Aufnahme 10/2018, Veröffentlichung 02/2020 (53’50) - Rezension von Alain Steffen

In seinen Liedern porträtiert der polnische Komponist Mieczyslaw Karlowicz keine pittoresken, ländlichen Landschaften, sondern in allererster Linie Seelenlandschaften. In diesem Sinne ist Karlowicz Schubert und Schumann ganz nahe, wenngleich seine Lieder sehr viel kürzer sind, oft nur knapp eine Minute lang. Dies stellt den Interpreten natürlich vor eine besonders schwierige Aufgabe, nämlich innerhalb kürzester Zeit ein Bild und eine Atmosphäre vor dem Hörer entstehen zu lassen. Auch die vier Lieder von Stanislaw Moniuszko sind interessant. Read More →

Giuseppe Tartini: Violinkonzerte D 56, 96, 45, 44 + Violinkonzert G-Dur; Chouchane Siranossian, Violine, Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon; 1 CD Alpha 596; Aufnahme 09/2019, Veröffentlichung 06/03/2020 (79'22) - Rezension von Remy Franck

Der italienische Komponist und Geiger Giuseppe Tartini (1692-1770) komponierte über 130 Violinkonzerte, die sich durch vielseitige musikalische Ideen auszeichnen, mit raffinierten dramatischen Feinheiten und expressiven Nuancen. Sie sind sehr melodiös, von großer Schönheit und versprühen genauso viel Charme. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 8 (Pathétique) & 26 (Les Adieux) + 32 Variationen über ein Originalthema in c-Moll WoO 80; Karl Traugott Zeuner: Fantaisie pour le pianoforte sur un air de la Petite Russie op. 7; Dorothy Khadem-Missagh, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38289; Aufnahme 11/2019, Veröffentlichung 06/03/2020 (o.A.) - Rezension von Remy Franck

Drängend und brodelnd: den ersten Satz der Pathétique spielt die junge österreichische Pianistin Dorothy Khadem-Missagh sehr temperamentvoll und fast verbissen. Es folgen ein sehr abgeklärtes Adagio cantabile und danach ein Rondo, das absolut grandios differenziert wird, zwischen Freude, stürmischem Enthusiasmus, Dezidiertheit und auch tiefschürfenden Fragen. Read More →

Franz Schubert: Späte Klavierwerke Vol. 2 (Klaviersonate D. 960 + 3 Klavierstücke D. 946); Andrea Lucchesini, Klavier; Aufnahme 11/20128, Veröffentlichung 06/03/2020 (78'48) - Rezension von Remy Franck

Wie schon in der ersten Folge dieser Reihe (Rezension) spielt der italienische Pianist Andrea Lucchesini einen sehr kontrastreichen und sicher nicht homogen konzipierten Schubert. Der erste Satz der Sonate D. 960 ist aufgewühlt, scharf akzentuiert, er enthält gedankliche Vertiefungen aber auch resolutes Aufbäumen, ja manchmal ein richtiges ‘mit der Faust auf den Tisch hauen’. Das Andante versenkt sich nicht nur im Schmerz, es zuckt auch in diesem Schmerz auf und das rhythmisch geschärfte Scherzo schlägt regelrechte Purzelbäume, ehe das Finale in drängendem Fluss und sehr dezidiertem Kraft die Sonate beendet. Read More →

Lieder eines fahrenden Gesellen; Lieder von Mahler (Lieder eines fahrenden Gesellen), Lehar, Wolf, Hristic, Milojevic, Liszt, Weber, Brahms; Ilker Arcayürek, Tenor, Fiona Pollak, Klavier; 1 CD CAvi 8553409; Aufnahme 03/2018, Veröffentlichung 02/2020 (60'58) - Rezension von Remy Franck

Die Tenorstimme von Ilker Arcayürek besitzt Eigenschaften, von denen jeder Sänger profitieren kann: einen schönen, gepflegten Ton in Verbindung mit einer starken Technik, einen Klangreichtum, der sich von der Kopfstimme bis in die tiefe Lage bemerkbar macht, und vor allem eine hervorragende Artikulation und die daraus erwachsende Ausdrucksfähigkeit im Umgang mit dem Text. Read More →

Moving Telemann: Kantaten und Sonaten; Georg Philipp Telemann: Vor des lichten Tages Schein +  Was ist mir doch das Rühmen nütze? + Flötensonate TWV 42:g7 + Zischet nur, stechet, ihr feurigen Zungen + Oboensonate TWV 42:c5 + Ergeuß dich zur Salbung der schmachtenden Seele + Beglückte Zeit, die uns des Wortes Licht auf helle Leuchter aufgestecket; Nicholas Spanos, Countertenor, Pandolfis Consort; 1 CD Gramola 99215; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 12/2019 (A), 02 + 03/2020 (F,D, UK) - (81'14) - Rezension von Norbert Tischer

Mitunter wird Telemann als Langweiler abgetan. In etlichen Büchern über Musikgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird er mit einigen wenigen Zeilen unter ‘ferner liefen’ erwähnt. Telemann steht auch heute noch bei vielen Musikfreunden ganz einfach für ‘viel Musik’ aber nicht immer für die Qualität seiner Kompositionen. Read More →

Giuseppe Verdi: Ernani; Sung Kyu Park, Marian Pop, Pavel Kudinov, Leah Gordon, Stephanie Henke, Christopher Wittmann, Lancelot Nomura, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Cappella Aquileia, Marcus Bosch; 2 SACDs Coviello 91925; Aufnahme 07/2019, Veröffentlichung  01/20 (110’34) - Rezension von Alain Steffen

Marcus Bosch und die Cappella Aquilieia setzen mit der Oper Ernani ihre Verdi-Erfolgsserie fort. Die Live-Aufnahme von den Heidenheimer Opernfestspielen mit erstklassigen, wenn auch international wenig bekannten Sängern, besticht durch einen wunderbaren Ensemblegeist und bestens miteinander harmonierenden Stimmen. Read More →

Mieczyslaw Weinberg: Kammersymphonien Nr. 2 & 4, Sinfonietta, Flötenkonzert Nr. 2; Lukasz Dlugosz, Flöte, Amadeus Chamber Orchestra of Polish Radio, Anna Duczmal-Mroz; 2 CDs Dux1632/1633 Aufnahme 2019, Veröffentlichung 21/02/2020 (100') - Rezension von Remy Franck

Anna Duczmal setzt ihre Weinberg-Einspielungen auf dem Label Dux fort. Mieczyslaw Weinberg (auch Wajnberg, oder Moisey Samuilovich Vaynberg, 1919-1996) hatte kein einfaches Leben. Als Jude und Opfer der Nazis, die zahlreiche Mitglieder seiner Familie töteten, wurde er in der Sowjetunion, wohin er hatte flüchten können, auch das Opfer von Stalins antisemitischem Kurs. Er überlebte mehr schlecht als recht, nicht zuletzt dank der Hilfe von Dmitri Shostakovich, seinem Mentor und Freund. Read More →

Supersonic - Samuil Feinberg: Klaviersonaten Nr. 1-6; Marc-André Hamelin, Klavier; 1 CD Hyperion CDA68233; Aufnahme 12/2018, Veröffentlichung 28/02/2020 (UK),
04/03/2020 (F), 06/03/20 (D) - (74'33) - Rezension von Remy Franck

Ich sagte: ‘Heute höre ich mir eine CD mit Musik von Feinberg an’. ‘Ja’, sagte mein Gegenüber, ‘Weinberg ist ein faszinierender Komponist’. Von Feinberg, so stellte sich heraus, hatte er noch ne was gehört. Nun, das verwundert nicht, denn in den Konzertprogrammen ist er so gut wie nie anzutreffen, und Schallplatten gibt es auch nur wenige. Read More →

Complices; Haydn: Divertimento H16 Nr. 113 (Ausz.) + Adagio aus der Symphonie Nr. 13; Kreisler: Liebesfreud + Liebeslied; Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 2; Vecsey: Valse triste; Popper: Serenade + Elfentanz op. 39 + Mazurka; Tchaikovsky: Valse sentimentale; Shchedrin: Imitating Albeniz (arr. für Cello & Klavier); Chopin: Nocturne Nr. 2 (arr. für Cello & Orchester),; Zimmermann: Kurze Studie Nr. 4; De Falla: Nana aus Canciones populares espanolas; Faurö: Papillon op. 77, Saint-Saëns: Der Schwan aus Karneval der Tiere; Poulenc: Les Chemins de l'amour; Coltraine / Imbert: Alabama - Improvisation über Bach; Dutilleux: 1. Strophe aus Trois Strophes sur le nom de Sacher für Cello solo; Jean-Guihen Queyras, Cello, Alexandre Tharaud, Klavier, Raphael Imbert, Tenorsaxophon, Ensemble La Diane Française, Stephanie-Marie Degand; 1 CD Harmonia Mundi HMM 902274; Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung 01/2020 (65'03) – Rezension von Uwe Krusch

Der Titel Komplizen dieser Sammlung von Zugaben richtet sich auf das Verhältnis des Musikers zur Zuhörerschaft und nicht etwa auf das der Musiker zueinander. Während das vorher festgelegte Programm in einem Konzert keine Reaktion auf die Situation und Stimmung vor Ort bietet, kann mit Zugaben individuell darauf eingegangen werden, wie sich ein Abend entwickelt hat. Deswegen ist es hilfreich, wenn es Musiker viele verschiedene Werke zur Auswahl hat, um in der jeweiligen Situation angemessen reagieren zu können. Read More →

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