Alexandre Tansman (1897-1986), Neoklassiker mit manchmal scriabineskem Einschlag, ist ein immer noch zu wenig bekannter Komponist. Und doch war er zu Lebzeiten sehr geschätzt und ein Mann von Welt, der mit Herrschern und Politikern (Mahatma Gandhi, Kaiser Hirohito) ebenso Kontakt hatte wie mit Persönlichkeiten wie Charles Chaplin oder George Gershwin. Tansman kam als Sohn einer jüdischen Familie in Polen zur Welt. Read More →
Rachmaninov in Lucerne nennt sich diese CD. Dabei werden nicht nur zwei Werke aufgeführt, die der Komponist in seinem Haus, der Villa Senar, am Vierwaldstättersee komponierte, sondern Behzod Abduraimov spielt die Paganini-Rhapsodie auch auf dem originalen Steinway-Flügel von Rachmaninov. Read More →
Mit dem Symphonieorchester aus dem norwegischen Bergen legt Thomas Dausgaard bei BIS eine wohlklingende Aufnahme der Sechsten Symphonie von Anton Bruckner vor. Es ist eine Interpretation ohne Emphase, relativ schlank, und mit dynamischem Pulsieren, scharf umrissen und kraftvoll. Nichts wird überdimensioniert, aber es bleibt auch nichts unterbetont. Die Tempi sind nicht zu schnell und nicht zu langsam, der Klang ist räumlich bestens gut aufgeteilt. Read More →
In den Zwanzigerjahren erlebte das Saxophon seine Blütezeit. Und genau dorthin nimmt uns die die Saxophonistin Asya Fateyeva mit. Das Album Jonny bezieht seine Titel von Ernst Kreneks Zeit- und Jazzoper ‘Jonny spielt auf’. Doch Asya Fateyeva hat vor allem ein kontrastreiches Programm zusammengestellt. Sie sagt: « Mich reizt […] besonders, wie unterschiedlich die Komponisten die Musik als jeweils eigene Sprache und Weltanschauung benutzen. Fast hat man das Gefühl, dass zwischen ihnen doch ein paar Jahrhunderte liegen müssen. Read More →
Auf einem äußerst sonoren Flügel von Bösendorfer zeigt die bulgarische Pianistin Dora Deliyska die vielen verschiedenen Facetten der Gattung Walzer. Nur einen Wiener Walzer gibt es im Programm, und nicht einmal einen sehr bekannten, Wiener Kinder von Josef Strauss. Dafür gibt es aber die Arabesken von Adolf Schulz-Evler über die Schöne blaue Donau. Ligeti, Bartok, Debussy dürfen nicht fehlen und abgeschlossen wird das Programm mit Ravels eigener Transkription für Soloklavier seiner sehr persönlichen Hommage an den Wiener Walzer, La Valse. Read More →
Der junge Notar-Schreiber Frimouskino ist ein gewitztes Kerlchen: zuerst bringt er es fertig, dass die schöne Manoëla, Tochter des reichen Schokoladenfabrikanten Peronilla nicht, wie vom Vater geplant den alten Don Guardona heiratet sondern den jungen Alvarès. Und da er sich im Manipulieren von offiziellen Papieren so gut versteht, bescheinigt ein solches später auch noch die Heirat von Don Guardona mit Leona. Read More →
Zwei Schwergewichte aus dem Quartettschaffen von Franz Schubert hat das Fitzwilliam String Quartet zu seinem 50-jährigen Bestehen veröffentlicht. Das auf historischen Instrumenten spielende Ensemble hat sich zwei in Moll stehende Werke, das in a-Moll, bekannt als Rosamunde Quartett, ebenso vorgenommen wie das d-Moll Quartett mit dem Beinamen Der Tod und das Mädchen. Read More →
Busoni gehört zu den äußerst selbstkritischen Komponisten. Bei ihm ging es soweit, dass er die Zweite Sonate als sein Opus 1 betrachtete und somit auch die Erste Sonate nicht anerkannte. Doch auch die Zweite betrachtete er als verkümmert, wenn auch der Zuspruch von Fritz Kreisler und dem Publikum groß war. Während die erste noch einen Nachhall auf die von ihm so geschätzte Musik von Johannes Brahms bietet, knüpft die ebenfalls dreisätzige zweite Sonate an Bach ‘Wie wohl ist mir …’ aus dem Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach an und führt mit ungewöhnlichem Aufbau in neue Richtungen. Read More →
Vasily Petrenko dirigiert die Alpensinfonie genauso wie ich es mir nach seinen anderen Strauss-Interpretationen erwartet hatte: schlank, fein und vital. Aber letztlich auch etwas atemlos, und, verglichen mit den Aufnahmen von Thielemann und Karajan, auch etwas schmächtig. Die Alpen stellt man sich mächtiger und imposanter vor, so spannend hoch dramatisch und ereignisreich die Gewitterszene bei Petrenko auch sein mag. Read More →
Der Beginn des Streichquartetts wird gern mit Joseph Haydn angesetzt. Durch ihn wurde es perfektioniert und etablierte sich als Maß aller Dinge. Doch auch davor gab es schon zahlreiche Werke in dieser Besetzung, so in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es waren viersätzige Werke in dieser Besetzung, die bei Umbaupausen im Theater vor dem Vorhang dargeboten wurden, um das Publikum im Saal zu halten. Solche Vorhangmusiken aus England hat das auf zeitgenössischen Instrumenten agierende Kitgut Quartet um ein Werk von Haydn, sein Quartett in D-Dur op. 71 Nr. 2, also eines der Apponyi Quartette, herum gruppiert. Read More →