Johannes Brahms: Quartett Nr. 3, Quintett für Klavier und Streicher; Hagen Quartett (Lukas Hagen, Rainer Schmidt, Violine, Veronika Hagen, Bratsche, Clemens Hagen, Cello), Kirill Gerstein, Klavier; 1 CD Myrios Classics MYR021; Aufnahmen 2014, 2019, Veröffentlichung 10/2019 (80'17) – Rezension von Uwe Krusch

Die Atmosphäre des dritten Quartetts von Johannes Brahms ist heller als jene der beiden vorherigen Werken. In der vorliegenden Interpretation des Hagen-Quartetts wechseln im ersten Satz Passagen reinen Glücks und Momente von Schatten und Zweifeln ab. Kontraste erzeugen sie mit sehr weichem und pianissimo gespieltem Sotto voce. Das Andante profitiert vom souveränen, luftigen Klang von Lukas Hagen, der es in größter Ruhe zu einer Romanze werden lässt. Read More →

Luigi Rossi: La Lyra d’Orfeo & Arpa Davidica (Arien, Ensembles, Instrumentalmusik); Werke von Giovanni Felice Sances, Marco Marazzoli, Anonymus;         Véronique Gens, Sopran, Céline Scheen (Sopran), Giuseppina Bridelli (Mezzosopran, Philippe Jaroussky, Jakub Jozef Orlinski, Valer Sabadus, Counterenor), L'Arpeggiata, Christina Pluhar; 3 CDs Erato 9029537230, Aufnahmen 2005, 2018, 2019, Veröffentlichung 11/2019 (159') - Rezension von Remy Franck

Luigi Rossi (1598-1653) stand im Dienst von drei berühmten italienischen Herrscherfamilien, den Borghese, den Barberini und den Medici, sowie des französischen Königs Louis XIV. Sein Orfeo war eine der ersten Opern, die je in Frankreich aufgeführt wurden. Die Musik dieses einst so bedeutenden Komponisten ist heute nicht besonders bekannt. Umso begrüßenswerter ist daher die neue Produktion von L’Arpeggiata. Read More →

Dora Bright: Piano Concerto No. 1 + Variations for Piano and Orchestra; Ruth Gipps: Piano Concerto op. 34 + Ambarvalia op. 70; Samantha Ward, Murray McLachlan, Klavier, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Charles Peebles; 1 CD Somm 0273; Aufnahme 04/2019, Veröffentlichung 09/2019 (UK, US), 11/2019 (D) - (75'22) - Rezension von Remy Franck

Die englische Pianistin und Komponistin Dora Bright (1862-1951) komponierte angeblich recht viel, auch fürs Musiktheater und das Ballett, aber viele ihrer Kompositionen sind verschollen. Bright, zu der Liszt  sagte « Mademoiselle, vous jouez à merveille », komponierte ihr Klavierkonzert 1891. Es ist ein romantisches Werk mit vielen originellen Ideen, sehr angenehm zu hören. Samantha Ward spielt es brillant und stimmungsvoll, vorzüglich begleitet vom Orchester aus Liverpool unter Charles Peebles. Auch die von Murray McLachlan gespielten Variations for Piano and Orchestra sind kunstfertig und abwechslungsreich. Read More →

All Shall not Die; Joseph Haydn: Streichquartette op. 20/5, 33/5, 50/6 (Frosch), 54/2, 76/2 (Quinten) und 77/2; Quatuor Hanson (Anton Hanson, Jules Dussap, Violine, Gabrielle Lafait, Bratsche, Simon Dechambre, Cello); 2 CDs Aparté APP213; Aufnahme 11/2018 + 3/2019, Veröffentlichung 10/2019 (135'53) – Rezension von Uwe Krusch

Das Hanson Quartett wurde 2013 am Pariser Nationalkonservatorium gegründet. Es ist Gewinner mehrerer Wettbewerbe. Für seine erste Einspielung hat es sechs Quartette vom Vater aller Quartette, Joseph Haydn, ausgewählt, die von einem der Sonnenquartette bis zum zweiten aus dem Opus 77 eine große Bandbreite abdecken. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch exzellent durchdachten Aufbau und detailliert ausgeführte Umsetzung aus, so dass ein technisch niveauvolles Haydn-Bild gezeichnet wird. Read More →

Aram Khachaturian: Violinkonzert, Konzert-Rhapsodie für Violine & Orchester; Antje Weithaas, Violine, Staatsorchester Rheinische Philharmonie, Daniel Raiskin; 1 CD cpo 555 093-2; Aufnahme 07/2016 + 07/2017, Veröffentlichung 10/2019 (62'37) – Rezension von Uwe Krusch

Antje Weithaas zeichnet sich durch eine große Spannbreite ihres Repertoires aus. Nach der Brahms- Einspielung legt sie nun die Werke von Khachaturian vor. Bei ihrem Spiel gefallen immer wieder die überragende technische Umsetzung und Gestaltung ihrer Aufnahmen, die gerade oft https://www.pizzicato.lu/antje-weithaas-lyrisch-und-sinnlich/neue Aspekte ins Licht rückt, die man so oder so deutlich noch nicht bei anderen wahrgenommen hat. Doch über das rein Spielerische hinaus zeigt sie damit auch ihre intensive und vor allem persönliche Herangehensweise auf, die ihren musikalischen Geschmack untermauert. Das ist aller Ehren wert. Read More →

Innere Stimmen - Voix intérieures; Robert Schumann: Kreisleriana op. 16 + Fuge op. 72/3 + Romance op. 28/2 + Humoreske op. 20; Clara  Schumann: Geheimes Flüstern hier und dort op. 23/3; Jérôme Granjon, Klavier, Margaux Poguet, Sopran; 1 CD Animato ANM190501; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 11/2019 (75'31) - Rezension von Remy Franck

Der 53-jährige Jérôme Granjon gehört nicht zur internationalen Pianistenelite, auch wenn er neben dem Unterrichten noch recht viele Konzerte spielt. Dass er gerade mit einem Schumann-Programm Aufmerksamkeit hervorruft, zeigt, wie gut sich der Franzose auch im deutschen Repertoire bewegt. Read More →

Anton Bruckner: Symphonien Nr. 1-9; Berliner Philharmoniker, Seiji Ozawa, Paavo Järvi, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Mariss Jansons, Christian Thielemann, Zubin Mehta, Simon Rattle; 9 CDs + 1 Blu-ray Audio + 3 Blu-ray Videos BPHR190281; Aufnahmen 2009-2019, Veröffentlichung 11/2019 (595') - Rezension von Remy Franck

Ein fulminanter erster Satz, ein zwischen düsteren und lieblichen Gedanken alternierender 2. Satz, ein spannendes und mit einer guten Portion Phantastik gespieltes Scherzo und ein grandioser Finalsatz: die Bruckner-Box der Berliner Philharmoniker beginnt mit einer äußerst spannenden und packenden Darbietung der Ersten Symphonie in der originalen Linzer Fassung von 1866 unter der Leitung des Japaners Seiji Ozawa. Dies ist die älteste Aufnahme in diesem Set, sie wurde 2009 gemacht. Read More →

Massenet: Werther (Pourquoi me réveiller, ô souffle du printemps?) + Manon (Instant charmant … En fermant les yeux); Donizetti: L'elisir d'amore (Una furtiva lagrima) + Lucia di Lammermoor (Tombe degli avi miei … Fra poco a me ricovero); Gounod: Roméo et Juliette (L'amour! l'amour! oui, son ardeur a troublé, Ah! lève-toi, soleil!); Verdi: La Traviata (Lunge da lei, De' miei bollenti spiriti) + Rigoletto (Ella mi fu rapita!) + Luisa Miller (Oh! fede negar potessi - Quando le sere al placido); Tchaikovsky: Eugen Onegin (Kuda, kuda, kuda vi udalilis); Gounod: Faust (Quel trouble inconnu me pénètre? …Salut! Demeure chaste et pure); Godard: Dante (Ah! De tous mes espoirs, Tout est fini; Berlioz: La Damnation de Faust (Nature immense, impénétrable et fière; Puccini: La Bohème (Che gelida manina); Benjamin Bernheim, Tenor, Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume; 1 CD Deutsche Grammophon 4836078; Aufnahmen 2018/2019, Veröffentlichung 11/2019 (63'17) - Rezension von Remy Franck

Im 21. Jahrhundert hat es noch nicht besonders viele gute Tenöre im lyrischen Fach gegeben, und wer wirklich gute Interpreten in diesem Fach hören wollte, musste auf Aufnahmen aus dem 20. Jahrhundert zurückgreifen. Die manchmal angekündigten XY-Nachfolger haben sich ausnahmslos als früh verbrannte Flops erwiesen. Benjamin Bernheim wurde nicht als ‘Nachfolger’ angekündigt und macht seit einigen Jahren eine sicher und klug geführte Karriere, die ihn vor dem frühzeitigen Verbrennen bewahrt hat. Mit 34 dringt er jetzt an die Spitze vor. Read More →

Antonin Dvorak: Klaviertrio Nr. 4; Dmitri Shostakovich: Klaviertrio Nr. 1; Mieczyslaw Weinberg: Klaviertrio op. 24; Trio Karénine (Paloma Kouider, Klavier, Fanny Robilliard, Violine, Louis Rodde, Cello); 1 CD Mirare MIR472; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 10/2019 (69:36) – Rezension von Uwe Krusch

Auf die östliche Seite Europas hat sich das junge französische Klaviertrio Karénine begeben. Das gilt bei der aktuellen Einspielung nicht nur für ihren Namen, der von der Titelheldin Anna Karenina aus Tolstois Roman und deren Lebensleidenschaft und Energie geprägt ist, sondern auch für das neue Programm. Mit dem Dumky Trio von Dvorak und den beiden Erstlingen von Shostakovich und Weinberg haben sie Werke zusammengefügt, die sich allesamt auch dadurch auszeichnen, dass ihre Komponisten immer das volksmusikalische Element im Ohr und damit auch beim Komponieren in der Feder hatten. Read More →

Berg: Vielgeliebte, schöne Frau + Ferne Lieder + Wo der Goldregen steht; Frankel: The Rest; Copland: The Little Horses + At the River; Britten: The Salley Gardens + Greensleeves + The Ash Grove; Vaughan Williams: The Twilight People +Tired + Silent Noon + In the Spring; Tawadros: Beauty is Life; Andreas Scholl, Countertenor, Tamar Halperin, Klavier, Joseph Tawadros, Oud; 1 CD Modern Recordings 538547092; Aufnahme ?, Veröffentlichung 11/2019 (o.A.) - Rezension von Norbert Tischer

Countertenor Andreas Scholl und seine Frau, die israelische Pianistin Tamar Halperin, haben ein Album mit einer Auswahl traditioneller Volkslieder aufgenommen, die von Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Alban Berg, Benjamin Britten, Aaron Copland oder Ralph Vaughan Williams neu arrangiert wurden. Daneben enthält das Album auch zwei Lieder von jungen Komponisten, Ari Frankel und Joseph Tawadros, der bei dieser Aufnahme auch Halperin & Scholl mit seiner Oud begleitet. Read More →

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