Sehr virtuos kann er spielen, auch sehr kantabel, aber das können viele andere Trompeter auch. Was den 25-jährigen Simon Höfele auszeichnet, ist der quasi schwerelose, schwebende Ton, die stupend unangestrengte, ja fast schon nonchalante Art des Spiels. Perfektion zeigt sich halt immer dann, wenn der Zuhörer von der Technik und ihren Herausforderungen nichts mehr mitbekommt, wenn ein Musizieren erreicht wird, das es dem Interpreten erlaubt, sich nur auf die Gestaltung und die Ausdruckskraft zu konzentrieren. Das ist bei Höfele der Fall. Read More →
Unter der musikalischen Leitung von Thomas Rösner legen die Bamberger Symphoniker eine vom Programm her interessante CD mit französischer Orchestermusik des 20. Jahrhunderts vor. Die Sinfonietta von Francis Poulenc lässt Rösner farbig und spritzig spielen. Read More →
Den Namen Röntgen assoziiert man automatisch mit dem Erfinder der nach ihm benannten Strahlen, nicht aber mit dem deutsch-niederländischen Komponisten Julius Röntgen (1855-1932). Dieser hat rund 650 Kompositionen hinterlassen, war ein Freund von Brahms (der eines seiner Themen in seiner 2. Symphonie verwendete), Grieg und Nielsen, aber auch von Pablo Casals, für den er mehrere seiner 14 Cellosonaten schrieb. Obwohl er das Musikleben zuerst in Leipzig und dann in Amsterdam als Pianist, Dirigent und Pädagoge bis in die 1920er Jahre stark geprägt hat, wird er heute kaum noch wahrgenommen. Read More →
Zu jung, zu früh lanciert, zu wenig Erfahrung: der tschechische Tenor Petr Nekoranec wird, wenn er so weitermacht, nicht lange singen. Sein Programm French Arias auf Supraphon ist sehr anspruchsvoll, und dem Anspruch wird der Sänger nicht nur deshalb nicht gerecht, weil sein Französisch doch zu slawisch gefärbt ist, mit breiten Vokalen und ungenügendem sprachlichem Raffinement. Ob er versteht, was er singt, wage ich sogar zu bezweifeln, sonst könnte sein ‘Demeure chaste et pure’ nicht so bar jeder Poesie sein. Read More →
Wie eine Wundertüte öffnete ich diese SACD mit Werken des 81-jährigen uruguayischen Dirigenten und Komponisten José Serebrier und ließ mich überraschen.Die Symphonic BACH Variations für Klavier und Orchester sind ein hoch dramatisches, streckenweise martialisch-perkussives Werk, das mit seinen Dies Irae-Anklängen eher düstere Stimmungen wiedergibt. Alexandre Kantorow ist der brillante Solist in diesem fulminanten Stück. Read More →
Yundi Li ist wieder zu Warner zurückgekehrt, mit rötlich gefärbtem Haar als Pianist und überflüssigerweise auch als Dirigent. Die Warschauer Philharmoniker können die Chopin-Konzerte sicher mit geschlossenen Augen spielen. Auch mit dem Pianisten Yundi als vom Klavier aus dirigierenden Interpreten kommen sie problemlos über die Runden. Aber Chopin ist kein Mozart, und um den Orchesterpart wirklich gut klingen zu lassen, braucht es schon neben dem Pianisten noch einen Dirigenten und zwar einen inspirierten, der mit dem Pianisten atmen kann. Read More →
Ab und zu darf es sich ein Rezensent auch bequem machen. So kann er für Kritik zu dieser Aufnahme auf die Konzertrezension verweisen. Die neuerliche Lektüre dieses Berichts über ein abendliches Vergnügen wird durch die Aufnahme bestätigt. Read More →
1684 komponierte Charpentier seine Kantate Orphée descendant aux Enfers, die hauptsächlich Orphée ins Szene setzt, daneben auch die beiden im Tartaros verbannten ‘Verbrecher’ Ixion und Tantalos. Der Text schildert höchst eindringlich die Suche von Orpheus nach seiner Geliebten in der Unterwelt. Neben Raphael Höhn und Philippe Froeliger fasziniert hier die hervorragende, sehr flexible Tenorstimme von Reinhoud van Mechelen, der dem Orphée mit einer affektgeladenen Darstellung eine starke Persönlichkeit gibt. Read More →
Für Robert Schumann war 1842 das Jahr der Kammermusik-Kompositionen, mit u.a. den Streichquartetten, dem Klavierquartett und -quintett. Dabei hat er im Quintett als erster eine namhafte Komposition in diesem Format geschaffen. Mit dem Quartett hat er dem Tasteninstrument ein Streichtrio zugeordnet. Dieses Werk steht im Schatten des Quintetts. Read More →
Martha von Castelberg (1892-1971), geborene von Orelli, stammte aus einem Bankiershaushalt. Früh erhielt sie Privatunterricht für Geige, das Klavier erlernte sie autodidaktisch, für das Komponieren wiederum hatte sie Lehrer. Die vorliegende Aufnahme von Liedern und Motetten gibt einen repräsentativen Überblick über ihr kompositorisches Schaffen sowohl in religiösen als auch weltlichen Gefilden. Read More →