Bereits vor gut fünf Jahren haben Kristof Barati und Klara Würtz drei große Sonaten französischer Tonsetzer aufgezeichnet, die jetzt veröffentlicht werden. Neben den solitären Werken von Debussy und Franck ist die zweite Sonate von Ravel zu hören. Read More →
Auch die Gaechinger Cantorey möchte natürlich ihren Part zum großen Interpretationsmosaik bei den Passionen und Oratorien Bachs beitragen. Das ist legitim und Hans-Christoph Rademann tut dies aktuell mit Bachs Johannespassion in der Fassung des Jahres 1749. Das Ergebnis ist eine beim ersten Hören rundum gelungene Einspielung ohne störende Ecken und Kanten; wer sich genauer mit dieser bei Carus als Doppel-CD erschienenen Interpretation beschäftigt, entdeckt jedoch schnell Details, die sowohl aufmerken lassen, im anderen Extrem aber auch Schwachstellen aufweisen. Read More →
Der 1990 in Kamakura geborene Ryutaro Suzuki lebt in Paris und hat jetzt beim französischen Label Hortus seine zweite CD veröffentlicht. Er spielt darauf das erste Heft aus den Préludes von Claude Debussy. Sein Zugang zu Debussys Musik ist sehr natürlich. Suzuki spielt diese Musik sehr poetisch, aber gleichzeitig auch sehr männlich und er lässt auch harte Akzente aufblitzen. Dem Feinen setzt er das Kraftvolle gegenüber. Debussys impressionistische Musik erklingt so mit einem expressiven Unterton. Read More →
Die Cellistin Cyrielle Golin und der Pianist Antoine Mourlas stellen drei Werke von Komponisten gegenüber, die alle den Familiennamen Schumann tragen. Robert Schumann dient wohl als Zugpferd, denn verwandt war er mit den Brüdern Camillo und Georg Schumann nicht. Camillo (1872-1946) und Georg Schumann (1866-1952) sind beide spätromantische Komponisten, wie man hier sehr gut feststellen kann. Read More →
Schlank, dramatisch und mit einem Gefühl imperativer Dringlichkeit dirigiert Yannick Nézet-Séguin das Veni Creator spiritus, den ersten Teil von Gustav Mahlers Symphonie der Tausend, der so gefährlichen Achten, die so leicht unförmig werden kann. Anders als Chailly etwa, der aus dem Satz eine lange, enorme Steigerung macht, die gegen Schluss aus größter innerer Spannung heraus in ekstatischen Jubel mündet, bringt Nézet-Séguin das Streben nach dem Erhabenen und der Transzendenz von Anfang an mit größter, fast fiebernder Intensität zum Ausdruck. Read More →
Polnische Tanzmusik für Klavier
In ihrer dritten Folge von A Polish Kaleidoscope spielt das Piano Duo Ravel (Agnieszka Kozlo & Katarzyna Ewa Sokolowsky) Klaviertanzmusik aus der 2. Hälfte des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Album enthält eine Reihe von stilistisch unterschiedlichen Tanzminiaturen angesehener polnischer Komponisten: Moniuszko, Noskowski, Zelenski, Moszkowski und Friedman. Sie werden sehr lebendig gespielt und bieten eine nette Unterhaltung. (Dux 1590) – ♪♪♪♪ Read More →
Sehr virtuos kann er spielen, auch sehr kantabel, aber das können viele andere Trompeter auch. Was den 25-jährigen Simon Höfele auszeichnet, ist der quasi schwerelose, schwebende Ton, die stupend unangestrengte, ja fast schon nonchalante Art des Spiels. Perfektion zeigt sich halt immer dann, wenn der Zuhörer von der Technik und ihren Herausforderungen nichts mehr mitbekommt, wenn ein Musizieren erreicht wird, das es dem Interpreten erlaubt, sich nur auf die Gestaltung und die Ausdruckskraft zu konzentrieren. Das ist bei Höfele der Fall. Read More →
Unter der musikalischen Leitung von Thomas Rösner legen die Bamberger Symphoniker eine vom Programm her interessante CD mit französischer Orchestermusik des 20. Jahrhunderts vor. Die Sinfonietta von Francis Poulenc lässt Rösner farbig und spritzig spielen. Read More →
Den Namen Röntgen assoziiert man automatisch mit dem Erfinder der nach ihm benannten Strahlen, nicht aber mit dem deutsch-niederländischen Komponisten Julius Röntgen (1855-1932). Dieser hat rund 650 Kompositionen hinterlassen, war ein Freund von Brahms (der eines seiner Themen in seiner 2. Symphonie verwendete), Grieg und Nielsen, aber auch von Pablo Casals, für den er mehrere seiner 14 Cellosonaten schrieb. Obwohl er das Musikleben zuerst in Leipzig und dann in Amsterdam als Pianist, Dirigent und Pädagoge bis in die 1920er Jahre stark geprägt hat, wird er heute kaum noch wahrgenommen. Read More →
Zu jung, zu früh lanciert, zu wenig Erfahrung: der tschechische Tenor Petr Nekoranec wird, wenn er so weitermacht, nicht lange singen. Sein Programm French Arias auf Supraphon ist sehr anspruchsvoll, und dem Anspruch wird der Sänger nicht nur deshalb nicht gerecht, weil sein Französisch doch zu slawisch gefärbt ist, mit breiten Vokalen und ungenügendem sprachlichem Raffinement. Ob er versteht, was er singt, wage ich sogar zu bezweifeln, sonst könnte sein ‘Demeure chaste et pure’ nicht so bar jeder Poesie sein. Read More →