Schuberts A-Dur-Sonate, die in den letzten Lebensmonaten des Komponisten entstand und viel Tragik spiegelt, ist das Hauptwerk der CD des deutschen Pianisten Carl Wolf. Er spielt sie extrovertiert expressiv und dramatisch effektvoll, extrem kontrastreich im Andantino. Die « fiebernden Heimsuchungen des Grauens », von denen Alfred Brendel in diesem Zusammenhang sprach, kommen so aber nicht zum Ausdruck. Read More →
Dreißig bzw. beinahe vierzig Jahre ist es her, dass sich Michael Tilson Thomas dien Symphonien Nr. 3 und 4 von Charles Ives auf CD widmete. Damals leitete er die Orchester aus Chicago und Amsterdam. Nun legt er die Einspielung mit seinem Orchester aus San Francisco in einem Konzertmitschnitt vor. Kombiniert werden die beiden Stücke mit ausgewählten Amerikanischen Hymnen. Read More →
Das Requiem op. 144b von Max Reger, auch Hebbel-Requiem genannt, ist eine Vertonung von Friedrich Hebbels gleichnamigem Gedicht. Reger schrieb das Werk 1915 für Alt (oder Bariton), Chor und Orchester. Auf dieser CD erklingt es in einem Arrangement von Gerd Müller-Hornbach für Kammerensemble. Read More →
Der Pianist Pierre-Kaloyann Atanassov, der Geiger Perceval Gilles und die Cellistin Sarah Sultan bringen mit Chic à la Française ein ganzes französisches Programm auf CD heraus, das diesen Chic ziemlich weit führt, vom noch romantischen Debussy-Trio, einem Frühwerk, über das hispanisierend leidenschaftliche, bisweilen auch düstere und kriegsbelastete Ravel-Trio bis zu Hersants hoch expressivem und dramatischem Trio sur la Sonnerie de Sainte-Geneviève-du-Mont de Marin Marais, das aber trotz seiner Leidenschaftlichkeit keineswegs ein düsteres, sondern eher ein humoriges Stück ist, das die Atanassovs mit viel Esprit spielen. Read More →
Vier rund hundert Jahre alte Violinsonaten, davon eine für Violine allein, hat die aus der Ukraine stammende Geigerin Diana Tishchenko im Kontext des Long-Thibaud-Crespin Wettbewerbs mit Unterstützung des Pianisten Zoltan Fejervari eingespielt. Alle diese Werke stellen für sie besondere Fixpunkte dar, die im Rahmen ihrer Ausbildung ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Außerdem verbindet die Werke die Stadt Paris, da jeder der Komponisten hierher Bezugspunkte hatte und möglicherweise durch diese auch als ein Paradies gesehen wurde. Read More →
Alberto Ginastera (1916-1983) komponierte sein Harfenkonzert ab dem Jahr 1956, aber uraufgeführt wurde es erst 1965 durch den spanischen Harfenisten Nicanor Zabaleta. Sidsel Walstad spielt auf dieser CD die überarbeitete Fassung von 1968. Ginastera stellt nicht nur technisch große Anforderungen an den Solisten, sondern erweitert auch das Ausdrucksspektrum des Harfenkonzerts generell. Dem wird die Solistin in dieser Interpretation besonders gut gerecht, weil sie zusammen mit dem Dirigenten Miguel Harth-Bedoya die manchmal direkt düstere Dramatik des Werks spannungsvoll unterstreicht. Read More →
Man kann vom Spiel des jungen 1993 geborenen französischen Cellisten Bruno Philippe nur begeistert sein, der mit dieser CD bereits seine dritte Einspielung innerhalb kürzester Zeit vorlegt. Das Programm ist mit Prokofievs Sinfonia concertante und der Cello-Sonate, zwei Werke, die der Komponist für Mstislav Rostropovich geschrieben hat, insgesamt recht anspruchsvoll, doch Philippe kann seine Stärken ins beste Licht und vor allem in den Dienst der beiden Werke setzen. Und dazu gehören eine vollendete Technik, ein sehr schönes, klangintensives Spiel und sehr natürliche, prägnante Interpretationen. Read More →
Wer an die Klarinette und Mozart denkt, dem kommen seine zwei allmächtigen Werke, Konzert und Quintett in den Sinn. Sie sind erst spät, ab den 1780er Jahren entstanden und zeugen sowohl davon, dass Mozart in ihnen eine dem menschlichen Gesang vergleichbare Linie zeichnen wollte als auch mit Anton Stadler den herausragenden Solisten gefunden hatte, der dieses Ansinnen umsetzen konnte. Neben diesen beiden ikonischen Werken haben die Beteiligten noch zwei arrangierte Lieder in die Mitte gesetzt. Read More →
Auch in seiner zweiten Aufnahme der Klaviersonaten von Sergei Prokofiev behauptet sich Alexander Melnikov als exzellenter Interpret. Vor allem gelingt es ihm, den modernen Charakter dieser Werke sehr deutlich zu vermitteln. Der rhythmische Diskurs und die quasi radikale Ausleuchtung der Partitur hinsichtlich moderner Klänge sind beeindruckend. Read More →
Der polnische Komponist Stanislaw Moniuszko hat in Berlin bei Carl Friedrich Rungenhagen, dem Direktor der Singakademie, studiert und entwickelte so eine große Liebe für Chormusik. Obwohl Vilnius 1840 schon lange nicht mehr Teil des polnischen, sondern des russischen Reichs war, ließ sich Moniuszko dort nieder und bekleidete die Position des Organisten in der Johannes-Kirche. In Vilnius arbeitete Moniuszko an mehreren großen Chorwerken. Read More →