Selten hat mich eine CD so perplex gelassen wie diese hier, weil ich den Eindruck nicht los wurde, dass die beiden Musiker, die hier zusammenspielen, eigentlich nicht zusammen passen. Andererseits passiert so viel, dass ich verstehen würde, wenn jemand begeistert reagiert, während ich mich eher enerviert fühle. Read More →
Hatte Johanna Rose sich dem Metier vom Ende her genähert https://www.pizzicato.lu/nach-dem-hohepunkt/, so widmet sie sich dieses Mal der Hochzeit mit dem Gambenkomponisten schlechthin, Marin Marais. Daneben kommen Einsprengsel von Couperin, Rameau und Visée zu Gehör. Der Titel bezieht sich auf Marais, dessen Spiel gut ein Jahrzehnt nach seinem Tod als das eines Engels bezeichnet wurde. Read More →
André Grétrys 1789, wenige Wochen vor der Französischen Revolution in Paris uraufgeführte Oper Raoul Barbe Bleue gehört zur Gattung der Opéra Comique und wurde komponiert nach einem Libretto von Michel-Jean Sedaine. Dieses ist inspiriert von Perraults La Barbe Bleue sowie von mittelalterlichem Romanmaterial, insbesondere Le roman du châtelain de Coucy & de la Dame de Fayel und La châtelaine de Vergy. Read More →
An dieser geradlinig interpretierten Aufnahme der Trios von Johannes Brahms gibt es generell nichts auszusetzen. Die Musiker punkten durch ein intonationssicheres und wohlausbalanciertes Spiel, das immer einen gesunden Mittelweg zwischen kammermusikalischem Feinschliff und symphonischem Ton sucht und findet. Die vier französischen Musiker, Geoffroy Couteau, Klavier, Amaury Coeytaux, Violine, Raphael Perraud, Cello und Nicolas Baldeyrou, Klarinette, erweisen sich als bestens eingespieltes Team und bringen eine neue Klangfarbe mit ins Spiel, so dass dieser Brahms wegen seines Farbenreichtums weniger deutsch und streng klingt. Read More →
Der deutsch-chinesisch Pianist Yi Lin Jiang, 1988 in München geboren, hat die erste von zwei geplanten CDs unter dem Motto Dualis herausgebracht. Der Pianist sagt: « Basierend auf den philosophischen Idealen der Antike untersucht dieses zweiteilige CD-Projekt die gegensätzlichen Elemente in der Musiksprache: die sich ergänzenden Stile der klassischen und der zeitgenössischen Periode die Überschneidung zwischen einer irdischen und transzendentalen Umgebung und die Verschmelzung von rationaler Intelligenz und rohen Emotionen, während die mehrdeutigen Bedeutungen und widersprüchlichen Ausdrücke der menschlichen Natur aufgedeckt werden. » Read More →
Lorenzo Gattos und Julien Libeers Reise zu und mit den Violinsonaten von Beethoven geht mit dieser Ausgabe der letzten von ihnen vorher noch nicht eingespielten Werke zu Ende. Read More →
Stupende Klangfülle und Klangreinheit: das ist der erste Eindruck, den wir von dieser Aufnahme des TrioTaus gewinnen. Dieser Klang ist an sich schon attraktiv, aber schnell wird auch klar, dass hinter dem superben Klangbild musikalische Tiefe hörbar wird, die aus Mozarts spätem, kurz nach seinen drei letzten Symphonien entstandenem, sechssätzigem Divertimento dringt, spannungsvoll, vital und von großartiger Rhetorik. Read More →
Smetana, der gutväterliche Komponist schöner, romantischer Musik? Weit gefehlt! Das Pavel Haas Quartett spielt die beiden Quartette mit ungeheurem Drive, die Musik klingt wild, roh, akzentreich und zum Teil recht scharf. Anstatt sich dem tschechischen Farbenreichtum hinzugeben, interpretieren die vier Musiker die beiden Streichquartette als Vorläufer der Moderne. Read More →
Die Streichtrios von Beethoven sind weitaus weniger bekannt als die Quartette. Das Trio op. 3 steht noch in der höfischen Tradition der Gesellschaftsmusik, aber die Anforderungen Beethovens an die drei Instrumente gehen weit über das hinaus, was man bis dahin gewöhnt war, insbesondere, was die Individualität und die Gleichstellung der Instrumente angeht, einmal ganz abgesehen von der intensiven Musiksprache. In der Form ist es dem Divertimento ähnlich, mit sechs Sätzen, von denen zwei den Titel Menuett tragen. Read More →
Grieg wird ja gerne als Meister der kleinen Form angesehen. Betrachtet man nur Anteile der unterschiedlichen Gattungen an dieser Sammlung, so nehmen Klavierstücke mit sieben und Lieder mit ebenso vielen CDs gegen nur acht mit Orchestermusik und drei Kammermusik-CDs schon einen großen Raum ein. Andererseits gibt es auch die großen Werke wie etwa die Symphonie, das Klavierkonzert und vor allem die in ihrer Form einmalige Bühnenmusik Peer Gynt, die zu Griegs bekanntesten Schöpfungen zählen. Dennoch: Wer die kleinen Formen abstellt, greift zu kurz. Read More →