Glenn Gould: Streichquartett op. 1; Friedrich Gulda: Musik für Streichquartett; Acies Quartett; 1 CD Gramola 99028; Aufnahme 2015/2016, Veröffentlichung 11/2019 (55'27) - Rezension von Remy Franck

Glenn Gould hat zwischen 1941 und 1952 einige Werke ohne Opus-Nummer komponiert. Zwischen 1953 und 1955 entstand sein Opus 1, das Streichquartett. Musikalisch ist das Quartett eine Mischung von Bruckner, Wagner und Richard Strauss in einem nicht besonders zusammenhängenden Stil, der ständig zwischen spätromantischen Äußerungen und modernistischen Passagen pendelt. Es bedarf schon einigen Mutes, dieses wegen nicht gerade vieler Ideen mit 36 Minuten zu lange Stück zu spielen. Read More →

Johann Sebastian Bach / Georg Friedrich Händel: An imaginary meeting; Lina Tur Bonet, Violine, Dani Espasa, Cembalo; 1 CD Aparté 219; Aufnahme 04/2019, Veröffentlichung 11/2019 (73‘47) - Rezensionen von Uwe Krusch und Alain Steffen

Den einen ist es sicherlich bekannt, andere mögen erstaunt sein: Bach und Händel sind sich nie im Leben begegnet. Wie ein Treffen musikalisch wirkt, führen Lina Tur Bonet mit ihrer Geige und Dani Espasa am Cembalo nun mit drei Sonaten von Bach und zwei von Händel vor. Read More →

Ernst Krenek: Symphonie Pallas Athene op. 137 +  7 Orchesterstücke op. 31 + Tricks and Trifles op. 101 + Potpourri op. 54; Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens; 1 CD Capriccio C5379; Aufnahme 02/2019, Veröffentlichung 11/2019 (76'42) – Rezension von Uwe Krusch

Vier verschiedenartige Werke von Ernst Krenek sind auf dieser Scheibe vereint, die von seinem frühen Potpourri bis zur Symphonie Pallas Athene reichen. Gerade das letztgenannte Werk ist allein schon vom Titel her ungewöhnlich, da Krenek als Erprober neuer Techniken von der Großform der Symphonie sonst Abstand nahm. Andererseits zeigen die eingespielten Stücke, dass er sowohl die Zwölftontechnik beherrschte als auch die romantische Schreibweise, neben anderen hier weniger präsentierten Stilen. Die anderen Werke sind allesamt auf kurzen prägnanten Einfällen basierende Kompositionen, die in zwanglosen Formaten zusammen gebunden werden. Mit Tricks and Trifles liegt eine Ersteinspielung vor. Read More →

Franz Schubert: Klaviersonate D. 959; Felix Mendelssohn Bartholdy: Lied ohne Worte op. 102 Nr. 1 + Präludium & Fuge op. 35 Nr. 1; Frédéric Chopin: Nocturnes Nr. 7 & 8 + Scherzo Nr. 2; Carl Wolf, Klavier; 1 CD Dux 1619; Aufnahme ?, Veröffentlichung 11/2019 (77'21) - Rezension von Remy Franck

Schuberts A-Dur-Sonate, die in den letzten Lebensmonaten des Komponisten entstand und viel Tragik spiegelt, ist das Hauptwerk der CD des deutschen Pianisten Carl Wolf. Er spielt sie extrovertiert expressiv und dramatisch effektvoll, extrem kontrastreich im Andantino. Die « fiebernden Heimsuchungen des Grauens », von denen Alfred Brendel in diesem Zusammenhang sprach, kommen so aber nicht zum Ausdruck. Read More →

Charles Ives: Symphonien Nr. 3 und Nr. 4 + Selected American Hymns; Peter Dugan, Klavier, San Francisco Symphony Chorus, San Francisco Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas; 1 SACD SFS media SFS 0076; Aufnahme 11/2017; Veröffentlichung 11/2019 (68:53) – Rezension von Uwe Krusch

Dreißig bzw. beinahe vierzig Jahre ist es her, dass sich Michael Tilson Thomas dien Symphonien Nr. 3 und 4 von Charles Ives auf CD widmete. Damals leitete er die Orchester aus Chicago und Amsterdam. Nun legt er die Einspielung mit seinem Orchester aus San Francisco in einem Konzertmitschnitt vor. Kombiniert werden die beiden Stücke mit ausgewählten Amerikanischen Hymnen. Read More →

Max Reger: Requiem op.144b + Der Einsiedler op. 144a; Gustav Mahler: Rückert-Lieder; Alexander Zemlinsky: Psalm 23; Christoph Prégardien, Camerata Vocale Freiburg, Kammerorchester Basel, Winfried Toll; 1 CD Solo Musica SM 328; Liveaufnahme  09/2016, Veröffentlichung 22/11/2019 (64'55) - Rezension von Remy Franck

Das Requiem op. 144b von Max Reger, auch Hebbel-Requiem genannt, ist eine Vertonung von Friedrich Hebbels gleichnamigem Gedicht. Reger schrieb das Werk 1915 für Alt (oder Bariton), Chor und Orchester. Auf dieser CD erklingt es in einem Arrangement von Gerd Müller-Hornbach für Kammerensemble. Read More →

Chic à la francaise; Claude Debussy: Trio G-Dur; Philippe Hersant: Trio-Variationen über Sonnerie de Sainte-Geneviève-du-Mont; Maurice Ravel: Trio; Trio Atanassov; 1 CD Paraty 179185; Aufnahme 04/2018, Veröffentlichung 12/2019 (66'47) - Rezension von Remy Franck

Der Pianist Pierre-Kaloyann Atanassov, der Geiger Perceval Gilles und die Cellistin Sarah Sultan bringen mit Chic à la Française ein ganzes französisches Programm auf CD heraus, das diesen Chic ziemlich weit führt, vom noch romantischen Debussy-Trio, einem Frühwerk, über das hispanisierend leidenschaftliche, bisweilen auch düstere und kriegsbelastete Ravel-Trio bis zu Hersants hoch expressivem und dramatischem Trio sur la Sonnerie de Sainte-Geneviève-du-Mont de Marin Marais, das aber trotz seiner Leidenschaftlichkeit keineswegs ein düsteres, sondern eher ein humoriges Stück ist, das die Atanassovs mit viel Esprit spielen. Read More →

Strangers in PARadISe: George Enescu: Violinsonate Nr. 3 a-moll op. 25; Sergej Prokofiev: Violinsonate Nr. 1 f-moll op. 80; Maurice Ravel: Violinsonate Nr. 2 G-Dur; Eugene Ysaÿe: Sonate op. 27 Nr. 3 (Ballade) für Violine solo; Diana Tishchenko, Violine, Zoltan Fejervari, Klavier; 1 CD Warner Classics 0190295403911; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 06/2019 (73'51) – Rezension von Uwe Krusch

Vier rund hundert Jahre alte Violinsonaten, davon eine für Violine allein, hat die aus der Ukraine stammende Geigerin Diana Tishchenko im Kontext des Long-Thibaud-Crespin Wettbewerbs mit Unterstützung des Pianisten Zoltan Fejervari eingespielt. Alle diese Werke stellen für sie besondere Fixpunkte dar, die im Rahmen ihrer Ausbildung ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Außerdem verbindet die Werke die Stadt Paris, da jeder der Komponisten hierher Bezugspunkte hatte und möglicherweise durch diese auch als ein Paradies gesehen wurde. Read More →

Alberto Ginastera: Konzert für Harfe und Orchester op. 25 + Variaciones concertantes op. 23; Sidsel Walstad, Harfe, Norwegian Radio Orchestra, Miguel Harth-Bedoya; 1 CD Lawo LWC1182; Aufnahmen 2017/2018, Veröffentlichung 10/2019 (48'52) - Rezension von Remy Franck

Alberto Ginastera (1916-1983) komponierte sein Harfenkonzert ab dem Jahr 1956, aber uraufgeführt wurde es erst 1965 durch den spanischen Harfenisten Nicanor Zabaleta. Sidsel Walstad spielt auf dieser CD die überarbeitete Fassung von 1968. Ginastera stellt nicht nur technisch große Anforderungen an den Solisten, sondern erweitert auch das Ausdrucksspektrum des Harfenkonzerts generell. Dem wird die Solistin in dieser Interpretation besonders gut gerecht, weil sie zusammen mit dem Dirigenten Miguel Harth-Bedoya die manchmal direkt düstere Dramatik des Werks spannungsvoll unterstreicht. Read More →

Sergei Prokofiev: Sinfonia concertante op. 125 + Cello-Sonate op. 119; Bruno Philippe, Cello, Tanguy de Williencourt, Klavier, hr-Sinfonieorchester Frankfurt, Christoph Eschenbach; 1 CD Harmonia Mundi HMM902608; Aufnahmen 02/2018 & 11/2019, Veröffentlichung 10/2019 (65’55) - Rezension von Alain Steffen

Man kann vom Spiel des jungen 1993 geborenen französischen Cellisten Bruno Philippe nur begeistert sein, der mit dieser CD bereits seine dritte Einspielung innerhalb kürzester Zeit vorlegt. Das Programm ist mit Prokofievs Sinfonia concertante und der Cello-Sonate, zwei Werke, die der Komponist für Mstislav Rostropovich geschrieben hat, insgesamt recht anspruchsvoll, doch Philippe kann seine Stärken ins beste Licht und vor allem in den Dienst der beiden Werke setzen. Und dazu gehören eine vollendete Technik, ein sehr schönes, klangintensives Spiel und sehr natürliche, prägnante Interpretationen. Read More →

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