Die Streichtrios von Beethoven sind weitaus weniger bekannt als die Quartette. Das Trio op. 3 steht noch in der höfischen Tradition der Gesellschaftsmusik, aber die Anforderungen Beethovens an die drei Instrumente gehen weit über das hinaus, was man bis dahin gewöhnt war, insbesondere, was die Individualität und die Gleichstellung der Instrumente angeht, einmal ganz abgesehen von der intensiven Musiksprache. In der Form ist es dem Divertimento ähnlich, mit sechs Sätzen, von denen zwei den Titel Menuett tragen. Read More →
Grieg wird ja gerne als Meister der kleinen Form angesehen. Betrachtet man nur Anteile der unterschiedlichen Gattungen an dieser Sammlung, so nehmen Klavierstücke mit sieben und Lieder mit ebenso vielen CDs gegen nur acht mit Orchestermusik und drei Kammermusik-CDs schon einen großen Raum ein. Andererseits gibt es auch die großen Werke wie etwa die Symphonie, das Klavierkonzert und vor allem die in ihrer Form einmalige Bühnenmusik Peer Gynt, die zu Griegs bekanntesten Schöpfungen zählen. Dennoch: Wer die kleinen Formen abstellt, greift zu kurz. Read More →
Glenn Gould hat zwischen 1941 und 1952 einige Werke ohne Opus-Nummer komponiert. Zwischen 1953 und 1955 entstand sein Opus 1, das Streichquartett. Musikalisch ist das Quartett eine Mischung von Bruckner, Wagner und Richard Strauss in einem nicht besonders zusammenhängenden Stil, der ständig zwischen spätromantischen Äußerungen und modernistischen Passagen pendelt. Es bedarf schon einigen Mutes, dieses wegen nicht gerade vieler Ideen mit 36 Minuten zu lange Stück zu spielen. Read More →
Den einen ist es sicherlich bekannt, andere mögen erstaunt sein: Bach und Händel sind sich nie im Leben begegnet. Wie ein Treffen musikalisch wirkt, führen Lina Tur Bonet mit ihrer Geige und Dani Espasa am Cembalo nun mit drei Sonaten von Bach und zwei von Händel vor. Read More →
Vier verschiedenartige Werke von Ernst Krenek sind auf dieser Scheibe vereint, die von seinem frühen Potpourri bis zur Symphonie Pallas Athene reichen. Gerade das letztgenannte Werk ist allein schon vom Titel her ungewöhnlich, da Krenek als Erprober neuer Techniken von der Großform der Symphonie sonst Abstand nahm. Andererseits zeigen die eingespielten Stücke, dass er sowohl die Zwölftontechnik beherrschte als auch die romantische Schreibweise, neben anderen hier weniger präsentierten Stilen. Die anderen Werke sind allesamt auf kurzen prägnanten Einfällen basierende Kompositionen, die in zwanglosen Formaten zusammen gebunden werden. Mit Tricks and Trifles liegt eine Ersteinspielung vor. Read More →
Schuberts A-Dur-Sonate, die in den letzten Lebensmonaten des Komponisten entstand und viel Tragik spiegelt, ist das Hauptwerk der CD des deutschen Pianisten Carl Wolf. Er spielt sie extrovertiert expressiv und dramatisch effektvoll, extrem kontrastreich im Andantino. Die « fiebernden Heimsuchungen des Grauens », von denen Alfred Brendel in diesem Zusammenhang sprach, kommen so aber nicht zum Ausdruck. Read More →
Dreißig bzw. beinahe vierzig Jahre ist es her, dass sich Michael Tilson Thomas dien Symphonien Nr. 3 und 4 von Charles Ives auf CD widmete. Damals leitete er die Orchester aus Chicago und Amsterdam. Nun legt er die Einspielung mit seinem Orchester aus San Francisco in einem Konzertmitschnitt vor. Kombiniert werden die beiden Stücke mit ausgewählten Amerikanischen Hymnen. Read More →
Das Requiem op. 144b von Max Reger, auch Hebbel-Requiem genannt, ist eine Vertonung von Friedrich Hebbels gleichnamigem Gedicht. Reger schrieb das Werk 1915 für Alt (oder Bariton), Chor und Orchester. Auf dieser CD erklingt es in einem Arrangement von Gerd Müller-Hornbach für Kammerensemble. Read More →
Der Pianist Pierre-Kaloyann Atanassov, der Geiger Perceval Gilles und die Cellistin Sarah Sultan bringen mit Chic à la Française ein ganzes französisches Programm auf CD heraus, das diesen Chic ziemlich weit führt, vom noch romantischen Debussy-Trio, einem Frühwerk, über das hispanisierend leidenschaftliche, bisweilen auch düstere und kriegsbelastete Ravel-Trio bis zu Hersants hoch expressivem und dramatischem Trio sur la Sonnerie de Sainte-Geneviève-du-Mont de Marin Marais, das aber trotz seiner Leidenschaftlichkeit keineswegs ein düsteres, sondern eher ein humoriges Stück ist, das die Atanassovs mit viel Esprit spielen. Read More →
Vier rund hundert Jahre alte Violinsonaten, davon eine für Violine allein, hat die aus der Ukraine stammende Geigerin Diana Tishchenko im Kontext des Long-Thibaud-Crespin Wettbewerbs mit Unterstützung des Pianisten Zoltan Fejervari eingespielt. Alle diese Werke stellen für sie besondere Fixpunkte dar, die im Rahmen ihrer Ausbildung ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Außerdem verbindet die Werke die Stadt Paris, da jeder der Komponisten hierher Bezugspunkte hatte und möglicherweise durch diese auch als ein Paradies gesehen wurde. Read More →