Zweifellos wird sich die Interpretation der Liszt-Sonate durch den im Jahr 2000 geborenen Polen Piotr Alexewicz noch verändern, tiefgründiger werden. Aber der junge Pianist geht sie in seinem Alter vorerst mal sehr intensiv und zupackend an, kraftvoll (hin und wieder etwas laut), mit manchmal schnellen Tempi, dann aber auch zumindest enthusiastisch, wenn nicht gar ekstatisch. Read More →
Wer wenn nicht die vereinten musikalischen Kräfte aus Leipzig, sollte eine neue Aufnahme des Weihnachtsoratoriums von Bach vorlegen? Beide Ensembles, der Thomanerchor und das Gewandhaus Leipzig können nicht nur jeweils auf eine lange Geschichte zurückblicken, sondern auch auf ungezählte gemeinsame Auftritte, die insbesondere mit der Pflege des Werkes von Johann Sebastian Bach verbunden sind. In diesem Fall werden sie von Gotthold Schwarz geleitet, der seit drei Jahren Thomaskantor des Chores ist. Read More →
Eingängige Melodik
Werke von Mikhail Ippolitov-Ivanov (1839-1935) in Bearbeitungen für Klavier zu vier Händen spielen Maria Ivanova und Alexander Zagarinskiy auf einer CD von Hänssler Classic. Es sind die Suiten Nr. 1 und 2 der Kaukasischen Skizzen sowie kleinere Stücke. Die eingängige Melodik der Musik findet sich auch in den Klaviertranskriptionen wieder, nicht zuletzt weil das Duo sensibel und farbenreich und mit einer guten dynamischen Bandbreite spielt. (Hänssler Classic HC19039) – ♪♪♪♪ Read More →
Das Henschel Quartett hat zwei der emblematischsten und beliebtesten Werke der Literatur, das Forellenquintett von Schubert und das Oktett für Streicher von Mendelssohn für die aktuelle Aufnahme ausgewählt und sich zur Realisierung mit dem Diogenes Quartett bzw. einzelnen Interpreten zusammengetan. Diese Werke, insbesondere das Oktett, stehen seit vielen Jahren im Mittelpunkt ihres Schaffens, so dass sie damit zutiefst vertraut sind. Read More →
Ascanio, eine große, 1890 uraufgeführte Oper in fünf Akten, basiert auf dem Stück Benvenuto Cellini des französischen Dramatikers Paul Meurice, das wiederum auf den historischen Roman von Alexandre Dumas zurückgeht. Der Name wurde in Ascanio geändert, um Verwechslungen mit der Berlioz-Oper Benvenuto Cellini zu vermeiden. Das Werk konnte sich nicht durchsetzen, enthält aber eine nette elegante und farbige Ballettmusik, die Jun Märkl beschwingt dirigiert. Read More →
Trotz exzellenter Kritiken, etlicher Wettbewerbssiegen und Konzerten in renommierten Häusern wie der Carnegie Hall oder dem Concertgebouw ist der Name von Solenne Païdassi beim breiten Publikum kaum bekannt. Die 1984 geborene französische Violinistin, die bereits einige CDs mit Werken von Franck, Saint-Saëns, Pierné, Massenet, Szymanowski und Stravinsky veröffentlicht hat, ist somit noch ein Geheimtipp, zu Unrecht, wie ihre Gesamtaufnahme der Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 von Johann Sebastian Bach beweist. Read More →
Es ist gerade ein Jahr her, da realisierte der Geiger Sebastian Bohren zusammen mit der Camerata Zürich eine Orchester-Neufassung von Shostakovichs Violinsonate op. 134. Wir wissen, dass sich der umtriebige, 32-jährige Schweizer auf so etwas nicht ausruht. Jetzt schon findet das ambitionierte Konzept eine Neuauflage mit Sergei Prokofievs Erster Violinsonate op. 80, welche diesmal vom georgischen Kammerorchester Ingolstadt ins orchestrale Format erhoben wird. Read More →
Der polnische Komponist Moritz Moszkowski wurde 1854 in Breslau geboren, lebte aber ab 1897 in Paris, wo er 1925 verarmt sowie von der lokalen Musikszene unbeachtet starb. Er schrieb eine unprätentiöse Musik mit eingängiger Melodik und vielen originellen Einfällen, die durchaus gefallen kann. Eingespielt wunden von ihm vor allem Klaviermusik und die Konzerte für Klavier bez. Violine. Read More →
Johann Nepomuk Hummel, Mozarts einziger Schüler und Beethoven-Famulus, richtete des Meisters Symphonien Nr. 1 bis 7 für Klavierquartett mit Flöte ein. Naxos startet eine Gesamtaufnahme dieser Bearbeitungen mit den Symphonien Nr. 1 und 3, der Eroica. Gerade diese Eroica aber zeigt die Grenzen dieses Unterfangens, denn die Bearbeitung verfälscht den Charakter der Symphonie und macht aus ihr ein Dinky Toy. Read More →
Die Atmosphäre des dritten Quartetts von Johannes Brahms ist heller als jene der beiden vorherigen Werken. In der vorliegenden Interpretation des Hagen-Quartetts wechseln im ersten Satz Passagen reinen Glücks und Momente von Schatten und Zweifeln ab. Kontraste erzeugen sie mit sehr weichem und pianissimo gespieltem Sotto voce. Das Andante profitiert vom souveränen, luftigen Klang von Lukas Hagen, der es in größter Ruhe zu einer Romanze werden lässt. Read More →