Luigi Rossi (1598-1653) stand im Dienst von drei berühmten italienischen Herrscherfamilien, den Borghese, den Barberini und den Medici, sowie des französischen Königs Louis XIV. Sein Orfeo war eine der ersten Opern, die je in Frankreich aufgeführt wurden. Die Musik dieses einst so bedeutenden Komponisten ist heute nicht besonders bekannt. Umso begrüßenswerter ist daher die neue Produktion von L’Arpeggiata. Read More →
Die englische Pianistin und Komponistin Dora Bright (1862-1951) komponierte angeblich recht viel, auch fürs Musiktheater und das Ballett, aber viele ihrer Kompositionen sind verschollen. Bright, zu der Liszt sagte « Mademoiselle, vous jouez à merveille », komponierte ihr Klavierkonzert 1891. Es ist ein romantisches Werk mit vielen originellen Ideen, sehr angenehm zu hören. Samantha Ward spielt es brillant und stimmungsvoll, vorzüglich begleitet vom Orchester aus Liverpool unter Charles Peebles. Auch die von Murray McLachlan gespielten Variations for Piano and Orchestra sind kunstfertig und abwechslungsreich. Read More →
Das Hanson Quartett wurde 2013 am Pariser Nationalkonservatorium gegründet. Es ist Gewinner mehrerer Wettbewerbe. Für seine erste Einspielung hat es sechs Quartette vom Vater aller Quartette, Joseph Haydn, ausgewählt, die von einem der Sonnenquartette bis zum zweiten aus dem Opus 77 eine große Bandbreite abdecken. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch exzellent durchdachten Aufbau und detailliert ausgeführte Umsetzung aus, so dass ein technisch niveauvolles Haydn-Bild gezeichnet wird. Read More →
Antje Weithaas zeichnet sich durch eine große Spannbreite ihres Repertoires aus. Nach der Brahms- Einspielung legt sie nun die Werke von Khachaturian vor. Bei ihrem Spiel gefallen immer wieder die überragende technische Umsetzung und Gestaltung ihrer Aufnahmen, die gerade oft https://www.pizzicato.lu/antje-weithaas-lyrisch-und-sinnlich/neue Aspekte ins Licht rückt, die man so oder so deutlich noch nicht bei anderen wahrgenommen hat. Doch über das rein Spielerische hinaus zeigt sie damit auch ihre intensive und vor allem persönliche Herangehensweise auf, die ihren musikalischen Geschmack untermauert. Das ist aller Ehren wert. Read More →
Der 53-jährige Jérôme Granjon gehört nicht zur internationalen Pianistenelite, auch wenn er neben dem Unterrichten noch recht viele Konzerte spielt. Dass er gerade mit einem Schumann-Programm Aufmerksamkeit hervorruft, zeigt, wie gut sich der Franzose auch im deutschen Repertoire bewegt. Read More →
Ein fulminanter erster Satz, ein zwischen düsteren und lieblichen Gedanken alternierender 2. Satz, ein spannendes und mit einer guten Portion Phantastik gespieltes Scherzo und ein grandioser Finalsatz: die Bruckner-Box der Berliner Philharmoniker beginnt mit einer äußerst spannenden und packenden Darbietung der Ersten Symphonie in der originalen Linzer Fassung von 1866 unter der Leitung des Japaners Seiji Ozawa. Dies ist die älteste Aufnahme in diesem Set, sie wurde 2009 gemacht. Read More →
Im 21. Jahrhundert hat es noch nicht besonders viele gute Tenöre im lyrischen Fach gegeben, und wer wirklich gute Interpreten in diesem Fach hören wollte, musste auf Aufnahmen aus dem 20. Jahrhundert zurückgreifen. Die manchmal angekündigten XY-Nachfolger haben sich ausnahmslos als früh verbrannte Flops erwiesen. Benjamin Bernheim wurde nicht als ‘Nachfolger’ angekündigt und macht seit einigen Jahren eine sicher und klug geführte Karriere, die ihn vor dem frühzeitigen Verbrennen bewahrt hat. Mit 34 dringt er jetzt an die Spitze vor. Read More →
Auf die östliche Seite Europas hat sich das junge französische Klaviertrio Karénine begeben. Das gilt bei der aktuellen Einspielung nicht nur für ihren Namen, der von der Titelheldin Anna Karenina aus Tolstois Roman und deren Lebensleidenschaft und Energie geprägt ist, sondern auch für das neue Programm. Mit dem Dumky Trio von Dvorak und den beiden Erstlingen von Shostakovich und Weinberg haben sie Werke zusammengefügt, die sich allesamt auch dadurch auszeichnen, dass ihre Komponisten immer das volksmusikalische Element im Ohr und damit auch beim Komponieren in der Feder hatten. Read More →
Countertenor Andreas Scholl und seine Frau, die israelische Pianistin Tamar Halperin, haben ein Album mit einer Auswahl traditioneller Volkslieder aufgenommen, die von Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Alban Berg, Benjamin Britten, Aaron Copland oder Ralph Vaughan Williams neu arrangiert wurden. Daneben enthält das Album auch zwei Lieder von jungen Komponisten, Ari Frankel und Joseph Tawadros, der bei dieser Aufnahme auch Halperin & Scholl mit seiner Oud begleitet. Read More →
Facce d’amore, Gesichter der Liebe, ist das zweite Soloalbum des Countertenors Jakub Jozef Orlinski. Mit nicht weniger als acht Weltersteinspielungen besteht das Programm, so der Sänger, aus « Opernarien, die eine Geschichte erzählen und ein musikalisches Bild eines männlichen Liebhabers in der Barockzeit zeigen. Sie konzentrieren sich auf ganz andere Aspekte der Liebe – nicht nur die positive Seite, wie die freudige oder erwiderte Liebe, sondern auch die Seite, auf der die Charaktere von Wut oder gar Wahnsinn besessen sind. » Read More →